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26.02.2021 13:00

Journalistenpreis „Evidenzbasierte Medizin in den Medien“ 2021 für Anneke Meyer

Karsta Sauder Geschäftsstelle
Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

    Anneke Meyer erhält den Journalistenpreis des EbM-Netzwerks für den Beitrag „Ich hätte Ihnen das gerne erspart", der am 13.04.2020 im Deutschlandfunk gesendet wurde und sich mit dem Thema Zytomegalie in der Schwangerschaft auseinandersetzt.

    Seit dem Jahr 2009 verleiht das EbM-Netzwerk den Journalistenpreis „Evidenzbasierte Medizin in den Medien“. Der Preis würdigt journalistische Arbeiten aus dem Print-, TV-, Hörfunk- und Onlinebereich, die die Prinzipien, Anforderungen oder Konsequenzen der evidenzbasierten Medizin umfassend, verständlich und interessant darstellen.

    Preisträgerin 2021 ist Anneke Meyer. Ihr Hörfunkbeitrag, ausgestrahlt am 13.04.2020 in der Reihe Wissenschaft im Brennpunkt des Deutschlandfunks, trägt den Titel „Ich hätte Ihnen das wirklich gerne erspart. Zytomegalie in der Schwangerschaft“. Die Preisverleihung fand am 26.02.2021 im Rahmen der virtuellen 22. Jahrestagung des EbM-Netzwerks statt.

    Zytomegalie ist keine neu entdeckte Erkrankung und ist auch nicht besonders selten. Das Zytomegalie Virus, das die Infektion auslöst, gehört zur Familie der Herpesviren. Für gesunde Erwachsene ist es in der Regel harmlos, die Infektion verläuft oft unbemerkt oder wie bei einer milden Grippe. In der Schwangerschaft stellt sich das Virus aber als besonders gefährlich heraus. Für ein Ungeborenes kann Zytomegalie schwere Behinderungen oder auch den Tod bedeuten. Hochrechnungen zufolge sind in Deutschland jedes Jahr etwa 1500 Kinder davon betroffen, die sich im Mutterleib mit dem Zytomegalie Virus angesteckt haben. Eine zugelassene Behandlung, die Schädigungen am Ungeborenen sicher verhindern kann, gibt es bisher nicht. Eine Behandlung mit Hyperimmunglobulin hat sich in einer randomisiert-kontrollierten Studie als nicht wirksam erwiesen. Hingegen fanden sich in dieser Studie Hinweise auf eine Zunahme unerwünschter Wirkungen. Auch eine Impfung gibt es bisher nicht. Ein Screening in der Schwangerschaft wird daher in den Mutterschaftsrichtlinien nicht empfohlen.

    In Anneke Meyers Hörfunkbeitrag „Ich hätte Ihnen das gerne erspart“ wird das Thema Zytomegalie in der Schwangerschaft in seiner ganzen Komplexität dargestellt. Trauer, Verzweiflung, Fakten, Unwissen. Schritt für Schritt nimmt Anneke Meyer die Hörer*innen mit, führt sie durch die vielen Fragen, die sich bei dem Thema Zytomegalie stellen.

    Die Jury war besonders beeindruckt davon, wie es Anneke Meyer gelungen ist, die Hörer*innen von der ersten Minute an zu fesseln. Auch wenn die eigene Betroffenheit Anlass für ihre Recherche war, geht das entstandene Radiofeature weit über die Schilderung eines Einzelschicksals hinaus. Es gelingt der Autorin, Zytomegalie und seine Folgen dem Laien nahe zu bringen und ganz nebenbei Fachbegriffe und Prinzipien der evidenzbasierten Medizin zu vermitteln.

    Dieser Beitrag ist ein Plädoyer für evidenzbasierte Medizin, für Patienteninformation, für Aufklärung und für mehr und bessere Forschung für eine weit verbreitete Viruserkrankung, die besonders schwangere Frauen und Neugeborene betrifft.

    Die Laudatio wurde von Martina Keller, der Preisträgerin des Vorjahres und Mitglied der Jury 2021, gehalten.


    Weitere Informationen:

    https://www.ebm-netzwerk.de/de/veroeffentlichungen/nachrichten/journalistenpreis...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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