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15.04.2021 13:22

Deutsche Dermatologische Gesellschaft verleiht Oscar-Gans-Preis

Dagmar Arnold Geschäftsstelle
Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG)

    Vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der 51. DDG-Tagung ausgezeichnet

    Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) hat auf ihrer 51. DDG-Tagung (14. bis 17. April 2021) vier Dermatologinnen und Dermatologen mit dem Oscar-Gans-Preis ausgezeichnet, der zu den bedeutendsten Wissenschaftspreisen in der Dermatologie gehört. Er wird alle zwei Jahre von der DDG ausgeschrieben, um die experimentelle Dermatologie zu fördern und wird von dem Sponsor Galderma unterstützt. Der Hauptpreis geht an Prof. Dr. med. Jan Nicolay, Mannheim, für seine Arbeit zur Diagnostik und Therapie kutaner T-Zell-Lymphome. Drei weitere Forscherinnen und Forscher erhielten Förderpreise.

    „Die hohe Qualität der eingereichten Bewerbungen für den Oscar-Gans-Preis hat es dem Kuratorium nicht leichtgemacht, eine Auswahl zu treffen“, sagt Professor Dr. med. Tilo Biedermann, Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und Vorsitzender des Kuratoriums. Im Ergebnis werden daher in diesem Jahr insgesamt vier Forscherinnen und Forscher ausgezeichnet – es gibt einen Hauptpreis und drei Förderpreise.

    Den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält Professor Dr. med. Jan Nicolay für seine Forschung zu Diagnostik und Therapie kutaner T-Zell-Lymphome. Die in Blood veröffentlichte Arbeit überzeugte das Kuratorium. „Dem Preisträger geht es um Verbesserungen in Diagnostik und Therapie kutaner Lymphome und er ist dabei in hohem Maße innovativ“, begründet Biedermann. Im Fokus steht der Wirkstoff Dimethylfumarat (DMF), der schon für die Therapie der Psoriasis und der Multiplen Sklerose zugelassen ist und der bei kutanen T-Zell-Lymphomen den fehlregulierten NFκB-Signalweg inhibiert. Mit ihm steht möglicherweise eine vielversprechende, hocheffektive und gut verträgliche neue Substanz zur Therapie kutaner Lymphome zur Verfügung. Diese überprüft Nicolay derzeit im Rahmen einer multizentrischen Phase-II-Studie. „Professor Nikolay hat uns eine überaus überzeugende Arbeit vorgelegt, die zusammen mit seinen wegweisenden Forschungen, den Oscar-Gans-Hauptpreis verdient“, so Biedermann.

    Drei Wissenschaftler*innen erhalten einen mit jeweils 5.000 Euro dotierten Förderpreis. Prof. Dr. rer. nat. Dagmar Kulms, Leiterin der Arbeitsgruppe Experimentelle Dermatologie an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Dresden, erhält die Auszeichnung für ihre in Molecular Cell veröffentlichte Arbeit zur Rolle der Caspase 8 bei der Tumorprogression. Das Kuratorium kam zu der Einschätzung, dass diese hochwertige wissenschaftliche Arbeit die Forschung in der Dermatoonkologie bereichert. In der Arbeit von Professor Kulms – so die Begründung - lernten wir einen neuartigen molekularen Mechanismus kennen, der signifikant zur Progression und auch zur Therapieresistenz von Melanomzellen beitragen könne.

    Priv.-Doz. Dr. med. Caroline Bosch-Voskens, Oberärztin an der Hautklinik am Universitätsklinikum Erlangen, wird mit dem Förderpreis für ihre in Nature Communications publizierte Arbeit zur Zellbiologie der Natürlichen Killer (NK)-Zellen geehrt. Die Forscherin nimmt die Zellmotilität (Beweglichkeit) von NK-Zellen in vivo in den Blick und zeigt, dass die Zellmotilität durch das Einfrieren und Auftauen der NK-Zellen negativ beeinflusst wird. „Die Arbeit ist hervorragend und zugleich bedeutsam, da sie aus dem klinischen Setting heraus entstanden ist und daher eine im Kern translational bedeutende Arbeit ist. Das hat das Kuratorium überzeugt“, fasst Biedermann das Votum des Kuratoriums zusammen.

    Dr. med. Dr. rer. nat. Alpaslan Tasdogan, Assistenzarzt an der Klinik für Dermatologie und Allergologie, Universitätsklinikum Ulm, (derzeit in Dallas, Texas, USA) wird für seine in Nature veröffentlicht Arbeit zu Mechanismen der Metastasierung bei Melanomen geehrt. Die Forschungen zeigen die wichtige Rolle von Laktat bei der Metastasierung und erklären erstmals schlüssig, wie Melanomzellen ihren Metabolismus in vivo verändern, um erfolgreich zu metastasieren. „Diese Erkenntnisse sind nicht nur von großer wissenschaftlicher, sondern auch von großer klinischer Bedeutung“, sagt Biedermann. Ein hoch verdienter Preis für einen jungen aufstrebenden Kliniker und Wissenschaftler – so die Begründung des Kuratoriums.
    Die DDG bedankt sich sehr herzlich für die Unterstützung des Sponsors Galderma.

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    Die Preisträgerinnen und Preisträger und ihre ausgezeichneten Arbeiten:

    Prof. Dr. med. Jan Nicolay
    Froehlich TC, Müller-Decker K, Braun JD, Albrecht T, Schroeder A, Gülow K, Goerdt S, Krammer PH, Nicolay JP. Combined inhibition of Bcl-2 and NFκB synergistically induces cell death in cutaneous T-cell lymphoma. Blood (2019) 134 (5): 445–455. DOI: 10.1182/blood.2019001545

    Prof. Dr. rer. nat. Dagmar Kulms
    Müller I, Strozyk E, Schindler S, Beissert S, Oo HZ, Sauter T, Lucarelli P, Raeth S, Hausser A, Al Nakouzi N, Fazli L, Gleave ME, Liu H, Simon H-U, Walczak H, Green DR, Bartek J, Daugaard M, Kulms D. Cancer cells employ nuclear caspase-8 to promote tumor progression by overcoming the p53-dependent G2/M checkpoint through cleavage of the deubiquitinase USP28”, Molecular Cell, 2020. doi:10.1016/j.molcel.2019.12.023.; IF: 15,6

    Priv.-Doz. Dr. med. Caroline Bosch-Voskens
    Mark C, Czerwinski T, Roessner S, Mainka A, Hörsch F, Heublein L, Winterl A, Sanokowski S, Richter S, Bauer N, Angelini TE, Schuler G, Fabry B & J. Voskens CJ. Cryopreservation impairs 3-D migration and cytotoxicity of natural killer cells. Nat Commun 11, 5224 (2020). doi.org/10.1038/s41467-020-19094-0

    Dr. med. Dr. rer. nat. Alpaslan Tasdogan
    Alpaslan T, Faubert B, Ramesh V, Ubellacker J M, Shen B, Solmonson A, Murphy MM, Gu Z, Gu W, Martin M, Kasitinon SY, Vandergriff T, Mathews TP, Zhao Z, Schadendorf D, DeBerardinis RJ, Morrison SJ. Metabolic heterogeneity confers differences in melanoma metastatic potential. Nature. 2020 Jan;577(7788):115-120. doi: 10.1038/s41586-019-1847

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    Video zum Oscar-Gans-Preis auf Youtube:
    https://youtu.be/-BXMDFV_ZRs

    *************************************************************************************************Kontakt:
    Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG)
    Beauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit:
    Prof. Dr. med. Peter Elsner
    Ansprechpartnerin Pressestelle:
    Dagmar Arnold
    - Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit -
    Robert-Koch-Platz 7
    10115 Berlin
    Tel.: +49 30 246 253-35
    E-Mail: d.arnold@derma.de

    Zur Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG):
    Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) e. V. ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der deutschsprachigen Dermatologinnen und Dermatologen. Als eine gemeinnützige Organisation mit mehr als 3.800 Mitgliedern fördert sie Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Dermatologie und ihrer Teilgebiete. Die DDG setzt sich für die Förderung der klinischen und praktischen Dermatologie, Allergologie und Venerologie sowie ihrer konservativen und operativen Teilgebiete ein. Mit der Durchführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen und Kongressen engagiert sie sich in der Fort- und Weiterbildung, sie entwickelt Leitlinien und unterstützt Forschungsvorhaben durch Anschubfinanzierungen und Förderungen. Darüber hinaus vergibt die DDG zusammen mit der Deutschen Stiftung für Dermatologie Forschungsgelder und Stipendien an vielversprechende Nachwuchsmedizinstudierende und an namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.


    Weitere Informationen:

    Video zum Oscar-Gans-Preis auf Youtube
    http://www.derma.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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