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27.07.2021 13:07

DFG-Förderung: Drei Würzburger Anträge zum Thema Phagen erfolgreich

Gunnar Bartsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert drei Würzburger Forschungsvorhaben zum Thema Phagen im Rahmen ihres aktuellen Schwerpunktprogramms SPP 2330. Für einen Projektzeitraumvon drei Jahren vergibt die Wissenschaftsorganisation insgesamt rund 830.000 Euro an Wissenschaftler:innen am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und an der Julius-Maximilians-Universität (JMU).

    Bakterien kennt jeder, allein im menschlichen Mikrobiom gibt es Billionen von ihnen. Häufiger als die Bakterien selbst kommen in der Natur jedoch Phagen vor: Das sind Viren, die ihrerseits Bakterien befallen.In der translationalen, also der auf die medizinische Anwendung zielenden Grundlagenforschung sind Phagen von besonderem Interesse. Sie können beispielsweise als Antibiotikaersatz dienen und somit Auswege aus dem Problem zunehmender Resistenzen bieten. DieDeutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert jetzt drei Würzburger Forschungsvorhaben zum Thema Phagen im Rahmen ihres aktuellen Schwerpunktprogramms SPP 2330. Dabei vergibt die Organisation insgesamt rund 830.000 Euro an Wissenschaftler:innen der Mainstadt.

    Einer der erfolgreichen Antragsteller auf dem Medizin-Campus ist Jörg Vogel, Professor an der JMU und geschäftsführender Direktor am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI). Er willan sogenannten Riesenphagen forschen. Deren großes Genom und ihre komplexe Lebensweise bieten beste Voraussetzungen, um sich den molekularen Faktoren der Wirtsmanipulation zu widmen, die während eines Infektionsprozesses wirken. Dabei könnten neuartige Proteinemit spezialisierten Funktionen entdeckt und analysiert werden, hofft der Biochemiker.

    Ebenfalls erfolgreich ist Chase Beisel aus dem Antragsverfahren hervorgegangen. Der Professor und Gruppenleiter am HIRI will neuartige Immunsysteme zur Abwehr von Phagen in nativen bakteriellen Wirten untersuchen,um sie besser zu verstehen und mit anderen inhärenten Schutzmechanismen zu vergleichen. Der dritte Würzburg-Zuschlag geht an Mercedes Gomez de Agüero, Nachwuchsgruppenleiterin am Institut für Systemimmunologie (Max-Planck-Forschungsgruppe) der JMU. Sie willmithilfe der DFG-Förderung die Dynamik und die Mechanismen entziffern, die wechselseitig zwischen Phagen und Bakterienwirt in der Haut von Neugeborenen wirken.

    Infektionsforschung herausragend in Würzburg

    Dass diesmal gleich drei voneinander vollkommen unabhängige Würzburger Projekte von der DFG gefördert würden, sei durchaus bemerkenswert, meint Jörg Vogel. „Die dreifach erfolgreiche Drittmittelakquise zeigt, wie stark die Infektionsbiologie am Forschungsstandort Würzburg ist“, freut sich der HIRI-Direktor und ergänzt: „Phagen waren ganz wichtige Forschungsobjekte in den Anfangszeiten der Molekularbiologieim 20. Jahrhundert, führten in dieser Disziplin in den vergangenen Jahrzehnten jedoch eher ein Schattendasein.“ Dass das Thema aktuell eine starke Renaissance erlebe, sei auf die neuen Analysetechniken und ein besseres Verständnis der schieren Zahl und Vielfaltdieser bakteriellen Viren zurückzuführen.

    Das DFG-Schwerpunktprogramm SPP 2330 startet jetzt unter dem Motto „Neue Konzepte der Virus-Wirt-Interaktion in Prokaryoten – von Einzelzellen zu mikrobiellen Gemeinschaften“ in seine erste Förderperiode.Sein Ziel ist es, den Weg für die Entdeckung grundlegend neuer Konzepte und Mechanismen in der Biologie zu ebnen. Der Fokus liegt dabei auf drei Komplexen der viralen Organisation: virale Zellbiologie, neue ein- und mehrzellige antivirale Abwehrmechanismenund virale Auswirkungen auf mikrobielle Gemeinschaften.


    DFG-Schwerpunktprogramm SPP 2330: Die geförderten Würzburger Projekte

    Prof. Dr. Jörg Vogel
    Institut für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB)
    Julius-Maximilians-Universität (JMU)
    Projekt: „Identifizierung von molekularen Faktoren des ΦKZ Phagen zur Modulation der Wirtsproteinsynthese“

    Prof. Dr. Chase Beisel
    Biologie Synthetischer RNA
    Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI)
    Projekt: „Untersuchung neuartiger Immunsysteme zur Abwehr von Phagen in nativen bakteriellen Wirten“

    Dr. Mercedes Gomez de Agüero
    Institut für Systemimmunologie
    Max-Planck-Forschungsgruppe
    Julius-Maximilians-Universität (JMU)
    Projekt: „Dynamik und Mechanismen der frühen Wechselwirkungen zwischen Bakteriophagen und seinem Bakterienwirt in der Haut“


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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