idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.09.2021 11:01

Wirtschaften im Kreislauf – Wie Industrie-Symbiosen den Strukturwandel vor Ort fördern können

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    In Kohlekraftwerken entsteht Gips bei der Rauchgasentschwefelung, im Kühlwasser von Industrieanlagen lassen sich Koi-Karpfen züchten und mit der Abwärme von Rechenzentren können Gewächshäuser beheizt werden. Die Verwertung von Nebenprodukten, Reststoffen und Abwärme ermöglicht Industrielle Symbiosen, die nicht nur Ressourcen und Energie einsparen: Eine solche Kreislaufwirtschaft kann auch gezielt vor Ort für den regionalen Strukturwandel eingesetzt werden und den Umbau zur nachhaltigen, ressourcenschonenderen Wirtschaft vorantreiben. Das zeigt eine aktuelle Studie aus dem Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule Gelsenkirchen).

    Der IAT-Forscher Marius Beckamp vom Forschungsschwerpunkt Raumkapital nimmt darin Lösungen auf regionaler Ebene in den Blick: „Auch Kommunen und Regionen, die als außenstehende Akteure keinen direkten Einfluss auf die Produktionsverfahren und Ressourceneffizienz innerhalb von Unternehmen haben, können sich in die Debatte um die Kreislaufwirtschaft einbringen und die Transformation hin zu einem zirkulären Wirtschaftssystem vorantreiben und so auch den damit verbundenen industriellen Strukturwandel vor Ort aktiv mitgestalten“. So bietet das Konzept Lösungsansätze für eine nachhaltige Transformation von Kraftwerks-, Industrie- und sogar Gewerbestandorten.

    Erste Erfahrungen und Praxisbeispiele ergeben sich aus bereits bestehenden Beziehungen in Chemie- und Industrieparks. Industrielle Symbiosen eignen sich besonders für altindustrielle Standorte wie z.B. Kraftwerksstandorte oder Industrieregionen, in denen bestehende Netzwerke, Infrastrukturen und stoffliche Verbindungen auch eine Grundlage für eine zielgerichtete Ansiedlungsstrategie bilden können. Die regionale Strukturpolitik kann hier gestalterisch, koordinierend oder
    unterstützend ansetzen.

    Gleichzeitig bietet das Konzept auch Lösungsansätze dafür, klassische heterogene Gewerbegebiete zukunftsfester zu gestalten. So zeigen die Fallbeispiele, dass erfolgreiche Symbiosen nicht ausschließlich auf stofflichen oder energetischen Verbindungen, sondern auch auf der gemeinsamen Beschaffung von Dienstleistungen oder Nutzung gemeinsamer Infrastruktur beruhen können. Auch unternehmensübergreifende Angebote können einen weichen Standortfaktor bilden und gleichzeitig zur Einsparung von Flächen und Ressourcen beitragen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Marius Beckamp, +49 (0)209.1707-168, beckamp@iat.eu


    Originalpublikation:

    Beckamp, Marius 2021: Industriesymbiosen als Ansatz regionaler Kreislaufwirtschaft - Begriffsklärung & strukturpolitische Potentiale. In: Internet-Dokument. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit und Technik. Forschung Aktuell, Nr. 08/2021
    https://www.iat.eu/forschung-aktuell/2021/fa2021-08.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).