idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
25.11.2021 14:56

Statement – Koalitionsvertrag: Richtige Ansätze für eine moderne Migrationspolitik

Melanie Radike Kommunikation
Institut für Weltwirtschaft (IfW)

    Prof. Dr. Tobias Heidland (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw/tobias-heidland/), Direktor Internationale Entwicklung am IfW Kiel, kommentiert die Pläne der Ampel-Koalition zur Migration:

    „Die Pläne der Ampel im Bereich Migration, Flucht und Integration sind ein großer Schritt in Richtung einer stärker auf wissenschaftliche Empfehlungen aufbauenden Politik.

    Die Pläne im Koalitionsvertrag lassen auf eine deutlich gezieltere, widerspruchsärmere und wirksamere deutsche Asylpolitik hoffen. Es sollen mehr positive Anreize zur Integration gesetzt werden. Zugleich enthalten die Pläne aber auch nötige Maßnahmen wie schnellere Ablehnungen unbegründeter Asylanträge und effektivere, genauer auf Problemgruppen zielende Abschiebungen. Diese Aspekte lassen sich nur gemeinsam mit anderen EU-Mitgliedsstaaten lösen; der Plan, mit einer Koalition der aufnahmebereiten Mitgliedsstaaten voranzugehen, ist daher begrüßenswert. Gemeinsam könnten klarere Signale an Menschen im Ausland gesendet und zugleich eine höhere Akzeptanz in der deutschen Gesellschaft erzielt werden.

    Der Koalitionsvertrag enthält außerdem wichtige neue Regelungen zur Steuerung und Erhöhung qualifizierter Zuwanderung – also der wirtschaftlich entscheidenden Säule der Migrationspolitik. Veränderungen sind dringend nötig, denn das Wirtschaftswachstum wird zunehmend durch die Alterung der Gesellschaft gebremst. Auch auf andere EU-Länder als Herkunftsländer von Arbeitsmigranten werden wir uns nicht langfristig stützen können, denn auch diese altern, und die Lohnunterschiede zwischen den EU-Ländern werden geringer. Es werden daher Reformen bei der qualifizierten Zuwanderung aus dem Nicht-EU-Ausland nötig.

    Dazu plant die Koalition, neben dem bestehenden Einwanderungsrecht eine „Chancenkarte auf Basis eines Punktesystems“ als zweite Säule der Fachkräftezuwanderung zu etablieren. Durch dieses transparente und politisch gut steuerbare Modell können gezielt Fachkräfte mit gewissen Eigenschaften wie Integrationsfähigkeit und -willigkeit nach Deutschland gelockt werden. Gleichzeitig werden dadurch Anreize für potenzielle Zuwanderer geschaffen, in in Deutschland nachgefragte Fähigkeiten und Qualifikationen zu investieren.

    Insgesamt sind die Reformpläne im Bereich Migration ein Weg, es weniger dem Zufall zu überlassen, wer nach Deutschland kommt, um hier zu arbeiten. Integration wird stärker in den Fokus genommen und stärkere Anreize gesetzt. Auch der Weg zur deutschen Staatsbürgerschaft winkt, so dass für Migrantinnen und Migranten mehr Planbarkeit entsteht. Und obwohl die Politik stärker an deutschen Interessen ausgerichtet werden soll, heißt dies nicht, dass legitime Asylmigration behindert wird.“

    Medienansprechpartnerin:
    Melanie Radike
    Pressesprecherin Migration
    T +49 431 8814-329
    melanie.radike@ifw-kiel.de

    Institut für Weltwirtschaft
    Kiellinie 66 | 24105 Kiel
    T +49 431 8814-774
    F +49 431 8814-500
    www.ifw-kiel.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Tobias Heidland
    Direktor Internationale Entwicklung
    T +49 431 8814-367
    tobias.heidland@ifw-kiel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).