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19.01.2022 10:19

Vielfältige Nahrung für Hummeln kann negativen Einfluss von Schädlingen begrenzen - Studie der Universität Göttingen

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Hummeln zählen zu den wichtigen Bestäubern, da sie viele verschiedene Pflanzenarten bestäuben und äußerst robust sind. Sie können bei Temperaturen fliegen, bei denen es für andere Bestäuber noch zu kalt ist. Wie viele andere Insekten, sind auch sie stark im Rückgang begriffen. Umso wichtiger ist es, herauszufinden, was Hummeln benötigen, um sich erfolgreich fortzupflanzen. Ein Team der Universität Göttin-gen hat gezeigt, dass eine abwechslungsreiche Landschaft und die Vielfalt von Pollen, den die Hummeln als Eiweißquelle für die Aufzucht der Nachkommen sammeln, eine bedeutende Rolle dabei spielen.

    (pug) Eine vielfältigere Nahrung konnte sogar negative Auswirkungen des Befalls mit parasitären Wachsmottenlarven abschwächen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Agriculture, Ecosystems and Environment erschienen.

    Die Forscherinnen haben Hummelvölker in Mittel- und Norddeutschland aufgestellt und Pollen von heimkehrenden Hummeln gesammelt, um die Bedeutung der Pollen-Nahrung und der Diversität von Lebensräumen in Agrarlandschaften auf die Fortpflanzung zu untersuchen. Der Einfluss von Massentrachten mit einem zeitlich begrenzten und einseitigen Blütenangebot sowie Landschaftselemente, die sich durch ein kontinuierliches und diverses Blütenangebot auszeichnen, wurden analysiert.

    „Unsere Studie hat gezeigt, dass nicht einzelne Lebensräume – wie zum Beispiel blütenreichen Gärten – oder halbnatürliche Lebensräume – wie Hecken und Blühstreifen – zur erfolgreichen Reproduktion der Dunk-len Erdhummel Bombus terrestris beitragen, sondern die Vielfalt der Lebensräume in der gesamten Unter-suchungslandschaft“, so die Erstautorin Sandra Schweiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität der Universität Göttingen. „Es müssen also unterschiedlichste blütenreiche Landschaftselemente vorhanden sein. Darüber hinaus kann ein diverses Pollen-Nahrungsangebot zu einem besseren Koloniewachstum und mehr Nachkommen, insbesondere Jungköniginnen, beitragen.“ Die Leiterin der Abteilung, Prof. Dr. Catrin Westphal, ergänzt: „Zudem mindert ein diverses Pollen-Nahrungsangebot negative Auswirkungen des Befalls der Kolonien mit parasitären Wachsmottelarven, die den Reproduktions-erfolg der Hummeln ernsthaft gefährden können.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Sandra Elena Schweiger
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften ¬- Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität
    Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
    Telefon: (0551) 39-22312 / -33739
    E-Mail: sandra.schweiger@uni-goettingen.de

    Prof. Dr. Catrin Westphal
    Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität
    E-Mail: cwestph@gwdg.de


    Originalpublikation:

    Schweiger, S.E. et al. Pollen and landscape diversity as well as wax moth dep-redation determine reproductive success of bumblebees in agricultural landscapes. Agriculture, Ecosystems and Environment. 2022. https://doi.org/10.1016/j.agee.2021.107788 Der vollständige Artikel kann bis 03. Februar 2022 hier heruntergeladen werden: https://authors.elsevier.com/a/1eFPJcA-IgJk0


    Bilder

    Experimentelles Set-up. Jeweils zwei Hummelkolonien wurden mittig in den  Untersuchungslandschaften platziert und der Reproduktionserfolg sowie der Polleneintrag untersucht.
    Experimentelles Set-up. Jeweils zwei Hummelkolonien wurden mittig in den Untersuchungslandschaften ...
    S. Schweiger

    Einblick in eine Dunklen Erdhummel (B. terrestris) Kolonie, u.a. mit Brutzellen und bereits geschlüpften Jung-Königinnen.
    Einblick in eine Dunklen Erdhummel (B. terrestris) Kolonie, u.a. mit Brutzellen und bereits geschlüp ...
    S. Schweiger


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Experimentelles Set-up. Jeweils zwei Hummelkolonien wurden mittig in den Untersuchungslandschaften platziert und der Reproduktionserfolg sowie der Polleneintrag untersucht.


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    Einblick in eine Dunklen Erdhummel (B. terrestris) Kolonie, u.a. mit Brutzellen und bereits geschlüpften Jung-Königinnen.


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