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27.05.2022 13:26

Verdienste um pneumologische Beatmungsmedizin: Oskar-Medizinpreis über 50.000 Euro geht an Professor Wolfram Windisch

Torben Brinkema Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP)

    Der renommierte Oskar-Medizinpreis über 50.000 Euro geht in diesem Jahr an den stellvertretenden Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), Professor Wolfram Windisch. Der Chefarzt der Lungenklinik Köln-Merheim, Kliniken der Stadt Köln, sowie Inhaber des Lehrstuhls für Pneumologie an der Universität Witten/Herdecke erhält die Auszeichnung der Stiftung Oskar-Helene-Heim für seine wegweisenden wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema „Pneumologische Beatmungsmedizin“. Dazu zählen die Behandlung zahlreicher Erkrankungen der Lunge und der Atemmuskulatur.

    In der Begründung des Jury-Vorsitzenden Professor Robert Loddenkemper heißt es: Der Preisträger habe sich – gerade auch zur Corona-Pandemie – große Verdienste erworben um die Fortentwicklung der nicht-invasiven Beatmung und ihren gesundheitspolitischen Konsequenzen. Den Oskar-Medizinpreis – einen der höchstdotierten Medizinpreise in Deutschland – hat Professor Wolfram Windisch heute im Rahmen des DGP-Kongresses in Leipzig überreicht bekommen.

    „Ich freue mich unglaublich über diese Auszeichnung und fühle mich sehr geehrt, da ich den Oskar-Medizinpreis auch als eine Gesamtauszeichnung meines beruflichen Lebensthemas verstehe“, sagt Windisch. Sein Thema, das ist das gesamte Feld der pneumologischen Beatmungsmedizin: von der Sauerstoff-Applikation über die außerklinische nicht-invasive und die invasive Beatmung, die Beatmungsentwöhnung bis hin zur Beatmung auf der Intensivstation. Davon zeugen mehr als 150 wissenschaftliche Originalpublikationen, die Mitarbeit an mehr als 20 Leitlinien, Empfehlungen beziehungsweise Positionspapiere zu allen relevanten Aspekten der Beatmungsmedizin sowie rund 150 weitere Publikationen in Form von Übersichtsartikeln, Buchbeiträgen, Falldarstellungen und wissenschaftlichen Kommentaren. „Allein in den vergangenen drei Jahren erschienen 64 Publikationen inklusive zahlreicher nationaler und internationaler Empfehlungen, die sich hauptsächlich mit den verschiedenen Formen der respiratorischen Insuffizienz bei COVID-19 sowie der außerklinischen Beatmung befassen“, umschreibt Juror Loddenkemper die Leistungen des Preisträgers. „Damit hat sich Wolfram Windisch national und international einen Namen erworben.“

    Beatmung von Patienten: Wissenschaftliche Argumente gegen ökonomische Interessen

    Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld wird Windisch in zukünftige Forschungsprojekte der pneumologischen Beatmungsmedizin investieren. Deren zentrale Schwerpunkte liegen in der Etablierung von modernen Versorgungsstrukturen in Deutschland, der Verbesserung der individuellen Lebenssituation und Lebensqualität von Patienten sowie der technischen Weiterentwicklung der Beatmungsmedizin. Dies kommt beispielsweise Menschen zugute, die an neuromuskulären Erkrankungen, einem Versagen der Beatmungsentwöhnung oder der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD leiden, welche zumeist auf das Rauchen zurückzuführen ist. „Es ist sehr wichtig, dass wir zukünftig wissenschaftlich basierte Argumente für oder auch gegen bestimmte Behandlungskonzepte und Vorgehensweisen bei der Beatmung von Patienten formulieren können. Nur so können wir sowohl die Unterversorgungen, aber auch Fehlversorgungen und Überversorgungen in Deutschland in der außerklinischen Beatmung vermeiden. Diese würden zwangsläufig entstehen, wenn medizinische Entscheidungsprozesse zunehmend primär ökonomischen Interessen folgen“, sagt Windisch.

    Persönlicher Antrieb für Wolfram Windisch: Passion, Neugierde und Leidenschaft

    Übergeben wurde der Oskar-Medizinpreis der Stiftung Oskar-Helene-Heim von Professor Wolfgang Kuhla, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums und Mitglied der Medizinpreis-Jury. In der Laudatio von Professor Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie
    an der Medizinischen Hochschule Hannover, heißt es: „Der Oskar-Medizinpreis würdigt herausragende wissenschaftliche Leistungen und unterstützt die Forschung, für die der jeweilige Preisträger steht. Der Preis unterstützt jedoch auch Persönlichkeiten, Menschen, für die eine medizinische Fragestellung zur Passion geworden ist, die neugierig sind auf neue Erkenntnisse, und dies immer mit Blick auf den kranken Menschen und dessen Leiden. Diese Passion, Neugierde und Leidenschaft haben Wolfram Windisch bis heute angetrieben. Wenige haben einen solchen prestigeträchtigen Preis so verdient wie er.“

    Leistungen würdigen, Forschungen unterstützen: Der Oskar-Medizinpreis

    Die Berliner Stiftung des bürgerlichen Rechts Oskar-Helene-Heim fördert die Wissenschaft und Forschung auf verschiedenen Gebieten der Medizin. Im Rahmen einer besonderen Fördermaßnahme verleiht die Stiftung jährlich den mit 50.000 Euro dotierten Oskar-Medizinpreis, einen der höchstdotierten Medizinpreise in Deutschland. Mit diesem Medizinpreis werden 2022 hervorragende Leistungen gewürdigt und die Weiterführung von Forschungen unterstützt, die sich auf dem Gebiet der Pneumologie mit pneumologischer Beatmungsmedizin befassen.


    Bilder

    DGP-Präsident Professor Torsten T. Bauer, Laudator Professor Tobias Welte, Preisträger Professor Wolfram Windisch und Professor Wolfgang Kuhla, Mitglied der Medizinpreis-Jury
    DGP-Präsident Professor Torsten T. Bauer, Laudator Professor Tobias Welte, Preisträger Professor Wol ...
    Mike Auerbach


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Meer / Klima
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    DGP-Präsident Professor Torsten T. Bauer, Laudator Professor Tobias Welte, Preisträger Professor Wolfram Windisch und Professor Wolfgang Kuhla, Mitglied der Medizinpreis-Jury


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