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06.02.2023 10:59

Ilka Agricola wirbt Projekt für Barrierefreiheit im Mathe-Studium ein

Andrea Ruppel Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Volkswagen-Stiftung fördert „Math4VIP“ mit einer halben Million Euro

    Das Studium von MINT-Studiengängen ist für Studierende mit Sehbeeinträchtigung aufgrund der mathematischen Anteile eine große Herausforderung. Formeln, Diagramme und grafische Inhalte werden visuell dargestellt und sind daher nicht mit Vorlesesoftware zugänglich. Nur an den wenigsten Hochschulen gibt es professionelle Unterstützung bei der Aufbereitung dieser Materialien. Meist sind betroffene Studierende von Assistenzen abhängig, die sie selbst anlernen müssen, und sind somit weitestgehend auf sich allein gestellt, was negative Auswirkungen auf ihren Studienerfolg hat.

    Das zu ändern, hat sich die Marburger Mathematikerin Prof. Dr. Ilka Agricola zusammen mit dem Zentrum für digitale Barrierefreiheit und Assistive Technologien in Karlsruhe vorgenommen. Das Projekt „Math4VIP - Eine neue Dimension in der Barrierefreiheit mathematischer Lehrinhalte für sehbeeinträchtigte Studierende in den MINT-Fächern“ bringt sie diesem Ziel ein Stück näher. Die Volkswagen-Stiftung fördert das Projekt in der Förderlinie „Pioniervorhaben - Impulse für das Wissenschaftssystem“ drei Jahre lang mit einer Gesamtsumme von etwa 500.000 Euro.

    Ziel des Math4VIP Projektes ist es, eine zentrale Plattform zu schaffen, die Informationen über den barrierefreien Zugang zu Mathematik und über die notwendigen Schritte zur barrierefreien Aufbereitung mathematischer Inhalte für Studierende mit Sehbeeinträchtigung bereitstellt. Dabei werden neue Standards entwickelt, Materialien entsprechend der Standards erstellt, Leitfäden verfasst und bekannt gemacht.
    „An jeder einzelnen Universität studieren nur wenige Studierende mit starker Sehbehinderung, so dass man oft auf kurzfristige ad-hoc-Lösungen zurückgreift. Dies wollen wir ändern und so gemeinsam ein Portal schaffen, das einen echten Mehrwert im deutschen Sprachraum liefert“, sagt Projektleiterin Ilka Agricola.

    Mitglieder anderer Hochschulen können eigene Materialien hochladen und so zum Wachstum der Datenbank beitragen. Insgesamt erhalten Studierende mit Sehbeeinträchtigung aus dem deutschen Sprachraum so leichteren Zugang zu barrierefreien Materialien, unabhängig davon, an welcher Hochschule sie studieren.
    Das Projekt ist eine Kooperation des Fachbereichs für Mathematik und Informatik der Philipps-Universität Marburg (UMR) - der einzigen Stadt in Deutschland mit einem grundständigen Gymnasium für Schülerinnen und Schüler mit Sehbehinderung und Blindheit - und dem Zentrum für digitale Barrierefreiheit und Assistive Technologien des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

    Initiative Pioniervorhaben: Impulse für das Wissenschaftssystem

    Die Volkswagen-Stiftung möchte mit diesem Förderangebot Experimentierräume für grundsätzliche Neuerungen und wesentliche Verbesserungen in Bereichen des deutschen Wissenschaftssystems schaffen. Dazu sollen vielversprechende Ideen für Pioniervorhaben aus der wissenschaftlichen Community aufgegriffen und gefördert werden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Ilka Agricola (Projektleitung)
    Fachbereich Mathematik und Informatik
    Philipps-Universität Marburg
    Tel.: 06421 28-25453
    E-Mail: agricola@mathematik.uni-marburg.de


    Bilder

    Technische Hilfsmittel – zum Beispiel taktile Grafiken – helfen dabei, grafische Inhalte, Diagramme und Formeln im Mathematik-Studium besser für sehbeeinträchtigte Studierende zugänglich zu machen.
    Technische Hilfsmittel – zum Beispiel taktile Grafiken – helfen dabei, grafische Inhalte, Diagramme ...
    Foto: Fenchel und Janich


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Mathematik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Technische Hilfsmittel – zum Beispiel taktile Grafiken – helfen dabei, grafische Inhalte, Diagramme und Formeln im Mathematik-Studium besser für sehbeeinträchtigte Studierende zugänglich zu machen.


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