idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.06.2023 17:08

JLU Gießen und Nachhaltigkeit

Lisa Dittrich Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    „Das große Ganze im Blick“: Die Justus-Liebig-Universität Gießen präsentiert am 5. Juni im Botanischen Garten wichtige Entwicklungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit

    Wenn wir die Lebensgrundlagen der Menschen langfristig sichern wollen, ist ein zukunftsorientiertes und reflektiertes Handeln nötig. Dieses muss die Begrenztheit natürlicher Ressourcen unseres Planeten anerkennen und die Befriedigung der Bedürfnisse aller Menschen heute und in Zukunft im Einklang mit der Umwelt ermöglichen. Die Justus-Liebig-Universität (JLU) treibt ihre nachhaltige Transformation systematisch voran: Sie hat ein Büro für Nachhaltigkeit (BfN) eingerichtet, die „Nachhaltigkeitsstrategie JLU 2030“ entwickelt, mit dem Panel on Planetary Thinking das disziplinübergreifende planetare Denken an der JLU verankert und diverse wissenschaftliche wie auch betriebliche Projekte zum Thema Nachhaltigkeit auf den Weg gebracht. Diese wegweisenden Entwicklungen wurden am 5. Juni 2023 im Beisein der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, im Palmenhaus des Botanischen Gartens präsentiert.

    JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee hob in seiner Begrüßung die Vorbildfunktion der Universität Gießen hervor: „Die JLU unterstützt die nachhaltige Transformation der Gesellschaft aktiv mit ihren vielfältigen Forschungs-, Lehr- und Transferaktivitäten. Als zukunftsorientierte Institution hat die JLU vor allem auch den Anspruch, ihre eigene nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.“ Neben dem institutionellen Handeln komme es auf die wissenschaftliche Reflexion an, erklärte der Präsident. „Mit dem Panel on Planetary Thinking haben wir an der JLU einen offenen Reflexionsraum geschaffen, in dem wir Zukunftsfragen diskutieren und die Wechselwirkungen zwischen Planet und Mensch aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten können.“

    „Hochschulen spielen eine wichtige Rolle bei der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe Nachhaltigkeit: Als große Einrichtungen fallen ihre Energieeinsparungen stark ins Gewicht; gleichzeitig bilden sie die Fachkräfte von morgen aus, die die erforderlichen technischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Innovationen entwickeln und erforschen“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Beim Umstieg auf erneuerbare Energien und der Steigerung der Energieeffizienz unterstützen wir die Hochschulen tatkräftig – zum Beispiel mit einem Sonderprogramm Photovoltaik sowie Modernisierung der technischen Gebäudeausrüstung und der Erweiterung unseres COME-Hochschulprogramms zur Verbesserung der Energieeffizienz und Sanierung von Gebäude und Technik. Die Justus-Liebig-Universität Gießen nutzt diese Förderungen erfolgreich, um ihre Forschung zur Nachhaltigkeit zu stärken, Interdisziplinarität zu fördern und den Austausch mit der Politik und der Gesellschaft voranzubringen.“

    Büro für Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsstrategie der JLU

    Dr. Alexandra Jungert, Leiterin des Büros für Nachhaltigkeit, erläuterte: „Das Büro für Nachhaltigkeit stößt als zentrale Koordinationsstelle universitätsweit partizipative Prozesse und Projekte an, um die nachhaltige Transformation der Universität voranzutreiben. Es bündelt und kommuniziert die Nachhaltigkeitsaktivitäten der JLU, vernetzt interne und externe Akteurinnen und Akteure und unterstützt Initiativen der Studierenden und Beschäftigten.“ Darüber hinaus begleitet das Büro für Nachhaltigkeit die Umsetzung der „Nachhaltigkeitsstrategie JLU 2030“, die am 13. Dezember 2022 vom JLU-Präsidium – nach Befürwortung durch den Senat – beschlossen wurde. Ausgehend von einem ganzheitlichen Ansatz definiert die Strategie Ziele, Maßnahmen und Indikatoren für die Handlungsfelder: Forschung, Studium und Lehre, Transfer, Betrieb inkl. Mobilität, Individuelles Verhalten und Governance.

    Neben der Stärkung von Nachhaltigkeitsbezügen im Forschungsprofil strebt die JLU den Ausbau des Angebots an Studiengängen mit Nachhaltigkeitsbezug und die Entwicklung eines interdisziplinären Kurs- und Zertifikatsangebots an. Auch die administrativen Prozesse sollen im Sinne der Nachhaltigkeit ausgestaltet werden. Zu den Zielen zählen beispielsweise ein nachhaltiges Grünflächenmanagement und Maßnahmen zur Dekarbonisierung. Ersteres soll durch das innovative Projekt „GreenJLU“ unterstützt werden, das unter anderem eine genaue Kartierung der JLU-Grünflächen und eine Steigerung der Biodiversität zum Ziel hat. Die Strategie wurde federführend von der von Senat und Präsidium legitimierten und im Jahr 2021 eingerichteten Gemeinsamen Kommission für Nachhaltigkeit in Zusammenarbeit mit den einschlägigen Fachabteilungen und in Rücksprache mit den Fachbereichen und universitären Gremien erarbeitet.

    Panel on Planetary Thinking

    Das Panel on Planetary Thinking ist ein Zusammenschluss von Forschenden aus sozial-, kultur-, geistes-, lebens- und naturwissenschaftlicher Disziplinen. Seit seiner Gründung im April 2020 werden hier nachhaltigkeitsbezogene Fragestellungen zur Wechselwirkung von Erdsystem und Gesellschaften, Biodiversität, Klima und globaler gesellschaftlicher Ungleichheit behandelt. Im Rahmen von Kunstprojekten, Workshops, interdisziplinären Kolloquien, Vorträgen und weiteren öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungsformaten treibt das Panel einen planetaren Denkstil in Forschung, Lehre und Öffentlichkeit voran. Dr. Frederic Hanusch, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Panel on Planetary Thinking, beschrieb Vision und Arbeit des Panels und stellte das Planetary Scholars & Artists in Residence Program heraus. Die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Panels stellten ihre Projekte vor, vereint in diesem Jahr durch den Themenschwerpunkt „Planetary Spaces“.

    Podiumsdiskussion: Transdisziplinärer Forschung den Weg bereiten

    Wie kann transdisziplinärer Forschung der Weg bereitet werden? Diese Leitfrage erörterten Prof. Dr. Katharina Lorenz, JLU-Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Claus Leggewie, Inhaber der Ludwig Börne-Professur und wissenschaftlicher Direktor des Panel on Planetary Thinking, und Prof. Dr. Peter Winker, zentraler Nachhaltigkeitsbeauftragte der JLU, bei einer Podiumsdiskussion, die von Liza Bauer, stellvertretende Geschäftsführerin des Panels, moderiert wurde. Es ging darum auszuloten, wie die Interaktion von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft unterstützt werden kann, denn dieses Zusammenwirken bildet eine Grundvoraussetzung für die nachhaltige Transformation.

    Im Anschluss bestand die Möglichkeit zum Besuch einer Poster-Ausstellung über Projekte zur nachhaltigen Transformation der JLU und Forschungsprojekte mit Nachhaltigkeitsbezug. Außerdem konnte die „Planetary Forest Waldskulptur“ betrachtet werden, die 2022 durch die Fellows des Panels unweit des Palmenhauses im Botanischen Garten errichtet wurde.

    Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) fördert das Büro für Nachhaltigkeit und das Panel on Planetary Thinking sowie die Mehrheit der vorgestellten Projekte an der JLU.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Alexandra Jungert, Leitung des Büros für Nachhaltigkeit der JLU Gießen
    Ludwigstraße 34, 35390 Gießen
    Telefon: 0641 99-12070; E-Mail: nachhaltigkeit@admin.uni-giessen.de

    Liza Bauer, stellvertretende Geschäftsführerin des Panel on Planetary Thinking
    Liebigstraße 35, 35392 Gießen
    Telefon: 0641 99-16190; E-Mail: panel@planet.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/nachhaltigkeit; www.instagram.com/bfn.jlu
    http://www.uni-giessen.de/de/fbz/planetarythinking


    Bilder

    Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn bei der Veranstaltung zur Nachhaltigkeit im Botanischen Garten der JLU Gießen.
    Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn bei der Veranstaltung zur Nachhaltigkeit im Botani ...
    JLU / Katrina Friese

    Podiumsdiskussion: Wie kann transdisziplinärer Forschung der Weg bereitet werden?
    Podiumsdiskussion: Wie kann transdisziplinärer Forschung der Weg bereitet werden?
    JLU / Katrina Friese


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Meer / Klima, Philosophie / Ethik, Politik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn bei der Veranstaltung zur Nachhaltigkeit im Botanischen Garten der JLU Gießen.


    Zum Download

    x

    Podiumsdiskussion: Wie kann transdisziplinärer Forschung der Weg bereitet werden?


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).