idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.06.2023 12:17

Internationale Kompetenzmessung: TU Dresden beteiligt sich an Vorbereitung einer PISA-Studie für Azubis

Anne-Stephanie Vetter Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Aktuell entwickelt die OECD unter maßgeblicher Mitwirkung von deutschen Forschenden ein Konzept für ein „Berufsbildungs-PISA“. An den Vorarbeiten für diese international vergleichende Kompetenzmessung von Auszubildenden ist neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auch die TU Dresden mit Prof. Stephan Abele, Inhaber der Professur für Berufspädagogik an der Fakultät Erziehungswissenschaften, beteiligt.

    Prof. Stephan Abele leitet die internationale Expert:innengruppe „Kfz-Mechatronik“. Diese Gruppe besteht aus Expert:innen aus sieben Ländern, darunter Australien, Brasilien und Portugal. Gemeinsam entwickeln sie eine möglichst präzise und umfassende Definition des Berufsbildes „KfZ-Mechatroniker:in“. „Wir erarbeiten miteinander, was die Kernkompetenzen eines KfZ-Mechatronikers und einer KfZ-Mechatronikerin sind. Darauf aufbauend werden wir einen Messansatz entwickeln, mit dem wir diese Kompetenzen international messen und vergleichen können“, erklärt Prof. Abele.

    Die Gruppe wurde von der OECD zusammengestellt und durch Prof. Abele mit drei Kolleg:innen ergänzt. Nach bilateralen Treffen zwischen Prof. Abele und jeder Expertin und jedem Experten fanden in den letzten Monaten alle drei Wochen virtuelle Meetings statt, in denen über eine valide Kompetenzmessung von KfZ-Mechatroniker:innen diskutiert wurde. Im Mittelpunkt standen dabei u.a. die Fragen: Was sind die Kernkompetenzen von KfZ-Mechatroniker:innen? Welche Inhalte sind charakteristisch für das Berufsbild und wie können Kompetenzen gemessen werden?

    „Eine praktische Prüfung am Fahrzeug ist ja leider aus Kosten- und Zeitgründen und wegen der Reproduzierbarkeit und damit Vergleichbarkeit der Ergebnisse nicht möglich“, erklärt Prof. Abele. „Daher haben wir den Schwerpunkt bei der Entwicklung eines belastbaren Testverfahrens und von Testinstrumenten auf eine technologiebasierte Umgebung gelegt. Wir wollen die Kompetenzen der Auszubildenden in einer Computerumgebung messen und dabei berufsauthentische Computersimulationen und Videos einsetzen.“

    Die Möglichkeit mit internationalen Expert:innen unter der Leitung der OECD zusammenzuarbeiten, stellt für die Professur für Berufspädagogik an der Fakultät Erziehungswissenschaften eine einmalige Möglichkeit dar, ihren Forschungsansatz weltweit abzugleichen und weiterzuentwickeln. „Für die Professur ist es eine Auszeichnung. Und es ist eine einmalige Möglichkeit, sich international noch stärker zu vernetzen und zu kooperieren“, berichtet Prof. Abele. „Für mich persönlich bedeutet die Leitung sehr viel. Es ist eine große Wertschätzung meiner bisherigen Arbeit. Ich engagiere mich seit über 15 Jahren für ein internationales Berufsbildungs-PISA und jetzt, wo es ernst wird, darf ich mit dabei sein. Und natürlich hoffen wir, in der 2. Phase mit dabei zu sein und langfristig in diesem Kontext forschen und arbeiten zu können.“

    Der erste Entwurf für das sogenannte Framework zur internationalen Kompetenzmessung in der Berufsausbildung für das Berufsbild der KfZ-Mechatronik liegt jetzt vor. „Bis Ende des Jahres müssen wir unser Kapitel inklusive Messansatz finalisieren“, sagt Prof. Abele. Die Ergebnisse der Expert:innengruppen helfen die Frage zu beantworten, ob eine internationale Kompetenzmessung in der Berufsbildung durchführbar ist und entscheiden mit darüber, ob die geplante PISA-Studie 2024 in die Pilotphase geht.

    Hintergrund Berufsbildungs-PISA
    Das „Programme for International Student Assessment“, kurz PISA, ist weltweit als Leistungsstudie für den Schulbereich bekannt. Gegenwärtig entwickelt die OECD unter Bezugnahme auf die Pionierarbeiten der deutschen Berufsbildungsforschung und der BMBF-Kompetenzforschungsinitiative ASCOT die Grundlagen für eine internationale Kompetenzmessung in der Berufsausbildung (engl. „PISA VET“). Die Förderung des BMBF unterstützt die OECD und deutsche Kompetenzforschende in den internationalen Teams der OECD dabei, einen belastbaren Messansatz zu erarbeiten, der angesichts der Vielfalt unterschiedlicher Berufsbildungssysteme die spezifischen Merkmale auch der dualen Berufsausbildung adäquat und wissenschaftlich valide erfasst.

    Weitere Informationen zur PISA VET gibt es:
    • OECD: https://www.oecd.org/pisa/vet.htm
    • BMBF: https://www.bmbf.de/bmbf/de/europa-und-die-welt/pisa-in-der-berufsbildung/pisa-i...


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Stephan Abele
    Tel.: +49 0351 463-37641
    E-Mail: stephan.abele@tu-dresden.de


    Weitere Informationen:

    https://twitter.com/Berufspaed_TUD Twitter-Kanal der Professur für Berufspädagogik


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).