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27.09.2024 09:28

THWS-Studierende entwickeln mit Stadt Würzburg Projekt zum Hochwasserschutz

Anne Speda Hochschulkommunikation
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

    Studierende der Geovisualisierung kombinieren Schutzmaßnahmen gegen
    Hochwasser mit Freizeitmeile am Mainufer

    Seit Jahrhunderten ein Würzburger Dauerthema: Hochwasser. Mit häufiger
    auftretenden Starkregenereignissen wird die Frage nach adäquaten
    Schutzmaßnahmen dringender. Wie man die Stadt vor den braunen Fluten
    bewahren und zugleich das Mainufer attraktiv nutzbar machen kann, haben
    Studierende des Studiengangs Geovisualisierung der Technischen
    Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) in einem Projekt mit der Stadt
    Würzburg sichtbar gemacht.

    Stefan Sauer, Dozent für Geovisualisierung an der Fakultät Kunststofftechnik
    und Vermessung der THWS, gab die Aufgabe „HochwasserschutzLückenschluss“ in diesem Projekt mit Praxisbezug gerne an die Studierenden
    des vierten Semesters weiter: „Eine Neuordnung bietet die historische
    Chance, das Gebiet in bester Innenstadtlage für Einheimische und Gäste
    nutzbar zu machen.“ Zwar sei bereits zwischen den Jahren 2000 und 2009
    von der Alten Mainbrücke bis zur Löwenbrücke ein neuer Hochwasserschutz
    installiert worden, jedoch bestehe dieser am Kranenkai lediglich aus den
    dort stehenden Häusern. Mittlerweile seien Gebäudemauern und Kaimauer
    stark sanierungsbedürftig und würden nicht mehr den Anforderungen eines
    zeitgemäßen Hochwasserschutzes entsprechen, so Peter Wiegand vom
    Fachbereich Stadtplanung der Stadt Würzburg.

    Fünf Studierende – fünf Ideen

    Die Aufgabe für die Studierenden lag darin, neben dem Hochwasserschutz Aspekte
    des Tourismus, des Verkehrs, und der Naherholung sowie Bedürfnisse der
    Anwohner zu berücksichtigen. Die Kombination aus theoretischen, technischen und
    gestalterischen Aspekten sprach die Studierenden an, so Stefan Sauer. Dabei habe
    sich das Studium der Geovisualisierung „einmal mehr als ungeheuer vielseitig und
    praxisnah erwiesen“. Auffallend sei, dass alle Entwürfe die Schutzmauer von der
    Gebäudezeile wegrückten. Bei der Gestaltung der entstehenden Räume wurden
    unterschiedliche Akzente gesetzt: Während Til Sohle neue Wasserflächen und
    naturnahe Grünbereiche skizziert, indem er das Ufer zu einem Naherholungsort für
    Badegäste und Begeisterte des Wassersports verwandelt, verlegt Nadja Püschner
    den Verkehr in den Untergrund und schafft dadurch einen Grünbereich mit Cafés,
    Läden, Sitzgelegenheiten und Zugängen zum Main.

    Ein Kultur-Kai mit intensiv genutzter Eventfläche und Graffiti-Mauer, Anlegestellen
    für Kleinboote, Badeplätze und ein neu interpretiertes Wellenbad sollen nach der
    Idee von Daria Hofmann für Wasserspaß mitten in der Stadt sorgen. Bei Adin Bicic
    steht die malerische Aussicht auf der Mainbrücke und die Festung im Fokus: Mit
    Treppenanlage und Rampe ist es dem Studenten gelungen, eine enorme Sitzfläche
    zu schaffen. Brice Ntwali setzt auf Reaktivierung der historischen Würzburger
    Waschschiffe und erschließt die Inseln des Mains unter den Brückenpfeilern durch
    wassernahe Stege.

    Stefan Sauer ist begeistert von der Vielfalt: „Gerade provozierende Lösungen
    können Denkprozesse anregen und zu Diskussionen führen.“ Diese Meinung teilen
    auch Peter Wiegand und Uwe Kömpel, Stadtplaner der Stadt Würzburg: „Während
    wir in unserer Funktion als Stadtplaner vielen Zwängen durch Normen, Gesetze und
    Gremienabschlüsse unterliegen, kann durch das THWS-Projekt die eigene
    Perspektive erweitert und der Fantasie freien Lauf gelassen werden.
    Stimmungsbilder können erzeugt werden, die Lust auf Veränderung auslösen,“
    findet Peter Wiegand. „Zugleich finden die Planungen nicht im luftleeren Raum
    statt, sondern haben einen praktischen, realistischen Bezug zur Stadtplanung.“

    Stadtplanung Würzburg beurteilt Ideen

    Bereits jetzt sei sicher, welche Fragestellungen wichtig werden, wenn die Stadt im
    kommenden Jahr mit dem Wasserwirtschaftsamt in die Planungen einsteige. So
    werde etwa der Umgang mit Verkehr die Planung beeinflussen. Ebenso wie den
    Studierenden ist es der Stadtplanung ein Anliegen, die Erreichbarkeit des
    Mainwassers zu verbessern, durch Sitzstufen, Anlegestellen, fußgängerfreundliche
    Anbindungen an die Innenstadt, kombiniert mit Großbäumen für Schatten und
    konsumfreien Zonen zum Verweilen. Schwer umzusetzen sei dagegen das
    Schwimmen oder Anlegen neuer Inseln im Main, beurteilt Peter Wiegand die
    Realisierbarkeit der studentischen Ideen. „Doch auch das Unmögliche darf als
    Perspektive oder Zukunftsvision in diesem Prozess einen Raum haben.“
    Zu den visualisierten Plakatentwürfen der Studierenden:

    https://geovisualisierung.com/microsite/mainkai/

    Kontakt:
    Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
    Prof. Dr. Ansgar Brunn
    Röntgenring 8
    97070 Würzburg
    ansgar.brunn@thws.de
    0931 3511-8904
    Pressekontakt:
    Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
    Angela Kreipl
    Münzstr. 12
    97070 Würzburg
    angela.kreipl@thws.de
    0931 3511-8354


    Bilder

    Studierende der Geovisualisierung an der THWS mit Dozent Stefan Sauer (3. v. li.)  präsentieren ihre Ideen gegen das Hochwasser am Main
    Studierende der Geovisualisierung an der THWS mit Dozent Stefan Sauer (3. v. li.) präsentieren ihre ...
    Anja Legge
    Anja Legge


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geowissenschaften, Gesellschaft, Meer / Klima
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Studierende der Geovisualisierung an der THWS mit Dozent Stefan Sauer (3. v. li.) präsentieren ihre Ideen gegen das Hochwasser am Main


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