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13.12.2024 11:21

Eine grüne Schatzkarte für Westafrika: Neue „Flora“ für Burkina Faso und Mali erschienen

Judith Jördens Senckenberg Pressestelle
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

    Mit der „Flore illustrée du Burkina Faso et du Mali“ legt die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gemeinsam mit internationalen und nationalen Partnerinstitutionen ein umfassendes Inventar der Pflanzenvielfalt der beiden westafrikanischen Länder vor. Das 89. Senckenberg-Buch dokumentiert in zwei umfangreichen Bänden alle 2.631 Farn- und Blütenpflanzenarten von Mali und Burkina Faso, illustriert mit über 800 Fotos und 2.800 detaillierten Zeichnungen. Als „grüner Kompass“ bietet die „Flora“ damit ein wertvolles Werkzeug für Wissenschaft, Naturschutz und nachhaltige Entwicklung in der Region.

    Die Pflanzenwelt von Burkina Faso und Mali spiegelt die klimatische Vielfalt Westafrikas wider und reicht von der extrem trockenen Sahara im Norden über die Sahelzone bis hin zu den Savannen und lichten Wäldern der sudanischen Klimazone im Süden. Während die Pflanzen der Sahara an extreme Trockenheit angepasst sind, nutzen die widerstandsfähigen Gräser und dornigen Gehölze des Sahel die kurzen Regenzeiten optimal. In den schon seit Jahrtausenden besiedelten Savannengebieten betreiben die Menschen traditionell Ackerbau und auch Viehwirtschaft. Besonders üppig und artenreich sind die Galeriewälder entlang der Flussläufe, die allerdings in der Trockenzeit nur sehr wenig Wasser führen.

    „Pflanzen sind für die Bevölkerung von Mali und Burkina Faso existenziell wichtig. Sie liefern Nahrung, Baumaterial und Heilmittel, die für viele Menschen unerlässlich sind“, erklärt Prof. Dr. Georg Zizka, einer der Autoren und vormals Leiter der Abteilung Botanik und Molekulare Evolutionsforschung am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt sowie Professor für Botanik an der Goethe-Universität. „Für große Teile der Bevölkerung stellt die Pflanzenwelt noch immer die einzigen verfügbaren und bezahlbaren medizinischen Mittel bereit. Unsere Publikation schafft erstmals eine umfassende wissenschaftliche Basis, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung dieser natürlichen Ressourcen zu ermöglichen.“

    Die „Flora“ ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen internationalen Forschungszusammenarbeit von Institutionen in Burkina Faso, Mali, der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Das Werk basiert auf umfangreichen Herbarsammlungen aus der Region, der mehr als 40-jährigen Forschungsarbeit des Erstautors Dr. Jean César sowie auf Plattformen wie der vom Botanischen Garten in Genf aufgebauten und ständig aktualisierten „African Plant Database“ (https://africanplantdatabase.ch) und dem Senckenberg-Fotoprojekt „African Plants – a Photo Guide“ (www.africanplants.senckenberg.de), das inzwischen rund 13.000 afrikanische Arten mit Fotografien vom Standort dokumentiert.

    „Die ‚Flora‘ ist ein Meilenstein für die botanische Forschung und die Kenntnis der Pflanzenvielfalt von Mali und Burkina Faso. Es ist beeindruckend, wie aus der Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen und Länder ein so wertvolles Werk entstanden ist“, sagt Autor Dr. Cyrille Chatelain vom Botanischen Garten Genf. „Die Bände sind ein eindrückliches Beispiel dafür, wie Wissenschaft grenzüberschreitend wirken kann, um konkrete Grundlagen für Naturschutz und Bildung zu schaffen.“

    Das zweibändige Werk ist nicht nur eine botanische Bestandsaufnahme, sondern auch ein praktisches Werkzeug. Mit Verbreitungskarten und Bestimmungsschlüsseln können Forschende und Naturschützer*innen Pflanzenarten leichter identifizieren. Die „Flore illustrée du Burkina Faso et du Mali“ dokumentiert die 2.631 Farn- und Blütenpflanzenarten beider Länder mit insgesamt 807 Fotos und 2.800 detaillierten Zeichnungen. Die Bände sind in Französisch, der Landessprache beider Länder, verfasst und wurden von der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit „Coopération Suisse“ substanziell gefördert. Die kostenlose Bereitstellung des Buches für Forschungs- und Bildungseinrichtungen in Burkina Faso und Mali trägt dazu bei, die Erfassung und den Schutz der biologischen Vielfalt in der Region zu fördern. „Dieses Werk ist ein wichtiger Schritt, um die Pflanzenvielfalt in Burkina Faso und Mali nicht nur zu dokumentieren, sondern sie auch für künftige Generationen zu bewahren“, schließt Zizka.

    Bibliographische Daten:
    Jean César, Cyrille Chatelain, Marco Schmidt, Georg Zizka, Blandine Marie Ivette Nacoulma, Mamadou Lamine Diarra, Adjima Thiombiano, Stefan Dressler, Rodolphe Spichiger, „Flore illustrée du Burkina Faso et du Mali“, Volume 1: Ptéridophytes et Monocotylédones, Volume 2: Dicotylédones, 2024, 1062 Seiten, 807 Fotos, 2800 Illustrationen, gebunden, in französischer Sprache, ISBN 978-3-510-61426-4, Senckenberg-Buch 89

    www.schweizerbart.de/9783510614264


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr Georg Zizka
    Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Goethe-Universität Frankfurt
    georg.zizka@senckenberg.de

    Dr. Cyrille Chatelain
    Conservatoire et Jardin botaniques de Genève, Schweiz
    cyrille.chatelain@ville-ge.ch


    Originalpublikation:

    Jean César, Cyrille Chatelain, Marco Schmidt, Georg Zizka, Blandine Marie Ivette Nacoulma, Mamadou Lamine Diarra, Adjima Thiombiano, Stefan Dressler, Rodolphe Spichiger, „Flore illustrée du Burkina Faso et du Mali“, Volume 1: Ptéridophytes et Monocotylédones, Volume 2: Dicotylédones, 2024, 1062 Seiten, 807 Fotos, 2800 Illustrationen, gebunden, in französischer Sprache, ISBN 978-3-510-61426-4, Senckenberg-Buch 89

    www.schweizerbart.de/9783510614264


    Bilder

    Die „Flore illustrée du Burkina Faso et du Mali“, Senckenberg-Buch 89, dokumentiert in zwei umfassenden Bänden die Blütenpflanzen- und Farnarten der beiden westafrikanischen Länder.
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    Senckenberg

    Der Mexikanische Stachelmohn (Argemone mexicana) stammt ursprünglich aus Mittelamerika, hat sich aber im Gefolge des Menschen in Afrika und anderen Kontinenten ausgebreitet.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Die „Flore illustrée du Burkina Faso et du Mali“, Senckenberg-Buch 89, dokumentiert in zwei umfassenden Bänden die Blütenpflanzen- und Farnarten der beiden westafrikanischen Länder.


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    Der Mexikanische Stachelmohn (Argemone mexicana) stammt ursprünglich aus Mittelamerika, hat sich aber im Gefolge des Menschen in Afrika und anderen Kontinenten ausgebreitet.


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