Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) lädt gemeinsam mit der Stiftung Mercator zur Helmholtz-Vorlesung mit Prof. Dr. Drs. h.c. Onur Güntürkün (Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Psychologie, Abteilung Biopsychologie) ein.
Intelligente Gehirne sind mehrfach in der Evolution entsprechend sehr ähnlichen Prinzipien entstanden. So die These Güntürküns. Bis vor kurzem dachte man, dass ohne die Hirnrinde von Säugetieren - wie beispielsweise dem Menschen - höhere Denkprozesse nicht möglich sind. Onur Güntürkün und sein Team haben jedoch nachgewiesen, dass auch Vögel ohne Hirnrinde vergleichbare Denkleistungen produzieren können wie Schimpansen. So können Häher in die Zukunft planen, Krähen bauen komplexe Werkzeuge und Elstern erkennen sich selbst im Spiegel. Die neuen Forschungen ergeben, so Güntürkün, dass „obwohl Vögel keine Hirnrinde besitzen, ihr Vorderhirn aus ähnlichem Hirngewebe besteht wie unsere Hirnrinde. Zudem findet man ähnliche neurobiologische Mechanismen im Gehirn von Vögeln und Säugetieren.“ Die meisten dieser Ähnlichkeiten entstehen aber nicht durch ein gemeinsames Erbe, betont der Biopsychologe, sondern entwickelten sich im Laufe der Evolution auf eine nahezu identische Art und Weise sowohl bei Vögeln als auch bei Säugetieren. Diese evolutionäre Geschichte des Gehirns versucht Onur Güntürkün in seiner Forschung zu rekonstruieren. Eng damit ist der Versuch verbunden, die Geschichte des Denkens besser zu verstehen.
Über Onur Güntürkün
Onur Güntürkün absolvierte von 1975 bis 1980 ein Studium der Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Zwischen 1980 und 1984 verfasste er seine Doktorarbeit an der Arbeitseinheit Tierpsychologie und promovierte im Jahre 1984 mit dem Prädikat: „summa cum laude”. Nach Forschungsaufenthalten in Paris und San Diego schloss er 1991 seine Habilitation für das Fach Psychologie an der Universität Konstanz ab. 1993 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Biopsychologie an der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität Bochum. Seine Forschungsschwerpunkte liegen bei der Evolution von Gehirn und Kognition sowie bei der Genese von Hirnasymmetrien. 2009 erhielt Herr Güntürkün die Große Verdienstauszeichnung der Türkischen Republik. Daneben wurden ihm zahlreiche weitere Auszeichnungen zuerkannt, unter anderem der Förderpreis des Gerhard Hess-Programms für hoch qualifizierte Nachwuchswissenschaftler der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1993), der Förderpreis der Alfried Krupp zu Bohlen und Halbach-Stiftung für junge Hochschullehrer (1995), der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG (2013) und der Communicator-Preis des Stifterverbandes (2014). Seit 2006 ist Professor Güntürkün Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Das akademischen Jahr 2014/15 verbringt er als Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Über die Helmholtz-Vorlesungen:
Die Helmholtz-Vorlesungen bringen schwierige wissenschaftliche Sachverhalte in einer verständlichen und unterhaltsamen Form einem breiten Publikum näher. Sie sind daher an die interessierte Öffentlichkeit und nicht an ein Fachpublikum gerichtet, auch wenn sie, ganz im Sinne von Helmholtz, grundsätzlich von wichtigen neuen Ideen, Entwicklungen oder Perspektiven im Detail handeln.
Gefördert von der Stiftung Mercator
Kontakt:
Olga Shmakova
Humboldt-Universität zu Berlin
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
Telefon: (030) 20932715
olga.shmakova@cms.hu-berlin.de
Cathrin Sengpiehl
Stiftung Mercator
Telefon: (0201) 24522841
cathrin.sengpiehl@stiftung-mercator.de
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Information on participating / attending:
Date:
02/05/2015 18:30 - 02/05/2015 20:00
Event venue:
Kinosaal der Humboldt-Universität
Ostflügel Hauptgebäude
Unter den Linden 6
10117 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
all interested persons
Email address:
Relevance:
regional
Subject areas:
Biology, Cultural sciences, Medicine, Psychology, Social studies
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
01/29/2015
Sender/author:
M.A Ibou Diop
Department:
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event49811
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