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03/11/2021 - 03/12/2021 | Online

Tagung: Revolution der Paarbeziehungen? Der Wandel des Beziehungslebens in Bundesrepublik und DDR

Zwischen den 1950er Jahren und den 1990er Jahren hat sich das Beziehungsleben in Bundesrepublik und DDR fundamental gewandelt. Dies sowohl mit Blick auf die Wege der Anbahnung von Beziehungen als auch die Praxis des Zusammenlebens und die Muster der Trennung von unverheirateten und verheirateten Paaren. Die Online-Tagung des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) geht der Frage nach, wie „revolutionär“ diese Verwandlung war.

Die Online-Tagung rückt die Beziehungsdynamiken und das Intimleben verheirateter und unverheirateter Paare und Singles in Ost- und Westdeutschland aus kultur-, sozial- und gesellschaftshistorischer Perspektive in den Fokus. Dazu sollen die historisch gewachsenen Muster der Partnerwahl und der Beziehungsgestaltung in Ost und West in den Blick genommen werden, in denen sich bis heute abweichende Einstellungen gegenüber Kohabitation, Ehe und Scheidung, aber auch unterschiedliche Praktiken partnerschaftlichen und familialen Verhaltens widerspiegeln.

Mit der vergleichenden Perspektive auf die Geschichte der Paarbeziehungen in Ost- und Westdeutschland soll zugleich der Frage nach den Spuren einer „asymmetrisch verflochtenen Parallelgeschichte" beider deutscher Staaten im Feld des Privaten nachgegangen werden. Dazu rücken neben dem Vergleich gemeinsamer und abweichender Entwicklungen auch „Transfers" und „Verflechtungen" in den Blick. So möchte die Online-Tagung gerade die linearen Entwicklungsnarrative einer Liberalisierung und Individualisierung "moderner" Gesellschaften neu diskutieren und die Ambivalenzen und Ungleichzeitigkeiten der skizzierten historischen Prozesse untersuchen. Sie geht dabei von der grundlegenden Hypothese aus, dass es sich in beiden deutschen Staaten - in Abwandlung der berühmten These Ronald Ingleharts zum Wertewandel - weniger um eine „stille Revolution" als vielmehr um eine „laute Evolution" des Beziehungslebens in Ost- und Westdeutschland handelte.

Organisation der Tagung:
Dr. Michael Homberg/PD Dr. Christopher Neumaier, ZZF Potsdam

Programm der Online-Tagung

Donnerstag, 11. März 2021

12.45 Uhr
„Ankunft“ im digitalen Raum

13.00 – 13.10 Uhr
Begrüßung: Prof. Dr. Frank Bösch (Potsdam)

13.10 – 13.30 Uhr
Eröffnungsvortrag:
Dr. Michael Homberg (Potsdam)/PD Dr. Christopher Neumaier (Potsdam/Hamburg)
Revolution der Paarbeziehungen? Paar werden, Paar sein und Paar bleiben in Bundesre-publik und DDR

Sektion I: Paarbeziehungen zwischen Ideal und Alltag: Geschlechterrollen und Familienleitbilder
(Chair: Dr. Michael Homberg/PD Dr. Christopher Neumaier)

13.30 – 14.00 Uhr
Prof. Dr. Isabel Heinemann (Münster):
Das Paar als Reproduktionsinstanz: (Ehe)Paare im Fokus von Familienplanung und Eheberatung in der BRD und den USA, 1950-1990

14.00 – 14.30 Uhr
Prof. Dr. Jennifer L. Rodgers (Pasadena):
Der Geburtspartner: Revolutionäre Beziehungen und Beziehungsrevolutionäre in Deutschland und den Vereinigten Staaten, 1968-1990

14.30 – 15.00 Uhr
PD Dr. Peter-Paul Bänziger (Basel):
Die Paarbeziehung als Ideal, Norm und Alltag. Ein vergleichender Blick aus der Schweiz

15.00 – 15.30 Uhr Pause

Sektion II: Paar Werden: Partnerwahl und Partnermärkte. Orte, Medien und Techniken des Kennenlernens
(Chair: PD Dr. Rüdiger Graf)

15.30 – 16.00 Uhr
PD Dr. Christoph Lorke (Münster): Erweiterte Partnermärkte und neue (alte) Einschrän-kungen: Interkulturelle Paarbeziehungen im geteilten Deutschland

16.00 – 16.30 Uhr
Jun.-Prof. Dr. Ulrike Schaper (Berlin):
„Deutsche Männer haben doch die Schnauze voll von Frauen wie Ihnen.“ Vermittlung ausländischer Ehefrauen als Antwort auf den Feminismus

16.30 – 17.00 Uhr
Henrike Voigtländer, M.A. (Potsdam):
„Lückenbüßer“ und „Blaustrümpfe“. Alleinstehende in DDR-Betrieben  

17.30 – 18.45 Uhr
Abendvortrag: Prof. Dr. Franz X. Eder/Stefan Ossmann, MMag. (Wien):
Das neue Paar sind mehr als zwei. Ergebnisse einer Medienanalyse und Interviewstudie zu polyamoren Beziehungen, 2007-2017
(Moderation: Dr. Michael Homberg/PD Dr. Christopher Neumaier)

Freitag, 12. März 2021

Sektion III: Paar Sein: Ehen und außereheliche Verbindungen
(Chair: PD Dr. Winfried Süß)

9.30 – 10.00 Uhr
Dr. Lisa Dittrich (München):
Liebes- und Ehevorstellungen in Ost- und Westdeutschland

10.00 – 10.30 Uhr
Dr. Eva Schäffler (München):
Ein ,eigener‘ Weg der Paarbeziehungen: Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland

10.30 – 11.00 Uhr
Dr. Veronika Springmann (Berlin):
Queere Partner*innenschaften: Verschattet von heterosexuellen Beziehungen?

11.00 – 11.30 Uhr Pause

Sektion IV: Paar Bleiben: Krisen, Brüche und Trennungen
(Chair: Dr. Jürgen Danyel)

11.30 – 12.00 Uhr
Pia Schmüser, M.A./Raphael Rössel, M.A. (Kiel):
Ausgebliebene Revolutionen? Unifizierung und Pluralisierung in west- und ostdeutschen Familienalltagen mit behinderten Kindern (1960er – 1980er Jahre)

12.00 – 12.30 Uhr
Dr. Jane Freeland (London):
„Die gewöhnliche Gewalt in der Ehe“: Häusliche Gewalt und der Wandel von Ehe-Praxis und -Idealen in der Bundesrepublik der 1970er Jahre

12.30 – 13.00 Uhr
Julia Spohr, M.A. (Kassel):
„Ein bißchen Gewalt dürfen Sie schon anwenden.“ Zum Umgang mit Gewalt in Paarbeziehungen in deutschen Ehe- und Partnerschaftsratgebern (1950er – 1990er Jahre)

13.00 – 13.30 Uhr
Abschlussdiskussion

Information on participating / attending:
Eine Online-Teilnahme am Zoom-Meeting ist nach vorheriger schriftlicher Anmeldung möglich bei:
PD Dr. Christopher Neumaier:
neumaier@zzf-potsdam.de oder
Dr. Michael Homberg:
homberg@zzf-potsdam.de

Date:

03/11/2021 12:45 - 03/12/2021 13:30

Event venue:

Online
Online
Brandenburg
Germany

Target group:

Journalists, Scientists and scholars

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

History / archaeology, Social studies

Types of events:

Conference / symposium / (annual) conference

Entry:

02/15/2021

Sender/author:

Marion Schlöttke

Department:

Öffentlichkeitsarbeit

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event67956

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