idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/24/2014 12:26

Konsumenten sehen Stallhaltung kritisch

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Deutsche Verbraucher wünschen sich die Milchkuh auf der Weide. Dies hat eine Verbraucheranalyse von Agrarökonomen der Universität Göttingen nachgewiesen. Während Konsumenten die Weidehaltung durchweg mit positiven Attributen wie natürlich, tierlieb und gesund in Verbindung bringen, sehen sie die Stallhaltung weitaus kritischer. Vor allem die Gruppe der qualitätsbewussten Konsumenten ist auch bereit, mehr für Produkte aus Weidehaltung zu bezahlen.Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift International Food and Agribusiness Management Review erschienen.

    Pressemitteilung
    Nr. 284/2014

    Konsumenten sehen Stallhaltung kritisch
    Mehrzahl der Verbraucher befürwortet laut Göttinger Agrarökonomen Weidehaltung

    Deutsche Verbraucher wünschen sich die Milchkuh auf der Weide. Dies hat eine Verbraucheranalyse von Agrarökonomen der Universität Göttingen nachgewiesen. Während Konsumenten die Weidehaltung durchweg mit positiven Attributen wie natürlich, tierlieb und gesund in Verbindung bringen, sehen sie die Stallhaltung weitaus kritischer. Vor allem die Gruppe der qualitätsbewussten Konsumenten ist auch bereit, mehr für Produkte aus Weidehaltung zu bezahlen. Die Gruppe der Weidebefürworter, welche sowohl durch ein geringeres Einkommen als auch geringeres Bildungsniveau geprägt ist, zeigt eine signifikant geringere Zahlungsbereitschaft für beispielsweise Weidemilch. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift International Food and Agribusiness Management Review erschienen.

    „Das Phänomen, dass Verbraucher in ihrer Rolle als Bürger die Weidehaltung zwar bevorzugen, als Konsument jedoch weniger darauf achten, welche Produkte sie letztlich kaufen, wird häufig als ,Consumer-Citizen-Gap‘ beschrieben“, erklären die Wissenschaftler vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung. „Es gibt eine klare Diskrepanz zwischen den Wünschen als Bürger und dem Verhalten als Konsument.“ Die Wissenschaftler sehen in dem Wunsch der Verbraucher nach Weidehaltung eine große Herausforderung für die deutsche Milchwirtschaft. Demnach hätten in den vergangenen Jahren große Betriebe mit Kuhzahlen jenseits der 500 immer mehr an Bedeutung gewonnen. In solchen Großbetrieben findet sich jedoch kaum Weidehaltung. Deshalb gibt es mittlerweile vermehrt Produkte zu kaufen, die mit „Weidemilch“ deklariert sind. Damit soll Landwirten, die ihre Kühe auf die Weide lassen, ein höherer Milchpreis gezahlt werden können. „Der Marktanteil solcher Produkte ist in Deutschland derzeit jedoch marginal“, so die Autoren der Studie.

    Den Agrarökonomen erscheint die Vermarktung von Milchprodukten aus Weidehaltung sinnvoll: „Damit die Milchwirtschaft nicht ähnliche Probleme wie die Fleischbranche bekommt, sollte sie frühzeitig über Möglichkeiten zum Erhalt der Weidehaltung nachdenken.“

    Originalveröffentlichung: Ramona Weinrich et al. (2014): Consumer attitudes in Germany towards different dairy housing systems and their implications for the marketing of pasture-raised milk. In: International Food and Agribusiness Management Review (17) 4. http://www.ifama.org/files/conf/papers/992.pdf

    Kontaktadresse:
    Sarah Kühl
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften
    Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung
    Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
    Telefon (0551) 39-19534
    E-Mail: skuehl@gwdg.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/18500.html


    More information:

    http://www.ifama.org/files/conf/papers/992.pdf


    Images

    Die Mehrzahl der Verbraucher wünscht sich Kühe auf der Weide. Allerdings stimmt dies nicht mit ihrem Konsumverhalten überein.
    Die Mehrzahl der Verbraucher wünscht sich Kühe auf der Weide. Allerdings stimmt dies nicht mit ihrem ...
    Foto: fotolia
    None

    Sarah Kühl
    Sarah Kühl
    Foto: Universität Göttingen
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Environment / ecology, Nutrition / healthcare / nursing, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Die Mehrzahl der Verbraucher wünscht sich Kühe auf der Weide. Allerdings stimmt dies nicht mit ihrem Konsumverhalten überein.


    For download

    x

    Sarah Kühl


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).