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21.02.2005 11:35

Einstein-Jahr 2005: Vier Specials renommierter physikalischer Zeitschriften

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Die Augsburger Physiker U. Eckern und P. Hänggi zeichnen verantwortlich für Annalen-, NJP- und Chaos-Sammelbände zu Werk und Wirken Einsteins allgemein und zur Brownschen Bewegung im Besonderen ---

    In den "Annalen der Physik" erscheinen im Einstein-Jahr 2005 ein Sonderheft und - in Buchform - ein umfangreicher Ergänzungsband, die sich allgemein dem Werk Albert Einsteins und seiner fundamentalen Bedeutung bis in die Gegenwart hinein widmen. Als besondere Zugabe sind im Ergänzungsband alle 49 Arbeiten Einsteins, die in den "Annalen" publiziert wurden - darunter auch die zentralen vier aus dem Jahr 1905 -, als Facsimiles abgedruckt. Federführend verantwortlich für diese beiden Publikationen ist der Augsburger Physiker Prof. Dr. Ulrich Eckern als Editor-in-Chief der "Annalen". Sein Augsburger Kollege Prof. Dr. Peter Hänngi zeichnet als Herausgeber verantwortlich für zwei weitere Einstein-Specials des "New Journal of Physics" und der Zeitschrift "Chaos", die sich speziell dem Thema der Brownschen Bewegung widmen.

    EINSTEIN IN ALLER MUNDE

    Mit "Willkommen im Kosmos Einstein" begrüßte die Süddeutsche Zeitung das Einstein-Jahr. "Die Erfindung von Raum und Zeit" titelte DER SPIEGEL. "Seine wahre Geschichte" versprach der FOCUS. "Verstehen Sie Einstein?" fragte GEO. "Und Action, Albert ..." ermunterte DIE ZEIT. Kein Zweifel: im Gedenkjahr 2005 ist Albert Einstein in aller Munde. "Physik seit Einstein" ist dementsprechend auch das Motto, unter dem die Jahrestagung 2005 der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vom 4. bis zum 9. März in Berlin stehen wird, um Einsteins bahnbrechende Beiträge zu würdigen, die nicht nur in ihrem Erscheinungsjahr 1905 die Welt bewegten, sondern auch hundert Jahre danach noch immer von höchster Aktualität sind.

    DIE BAHNBRECHENDEN ARBEITEN AUS DEM JAHR 1905

    Es waren vier Arbeiten, mit denen Einstein fünf Jahre nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert das bis dahin gültige Weltbild Schlag auf Schlag erschütterte: als erste diejenige über die "Erzeugung und Verwandlung des Lichtes", den so genannten Photoeffekt (17. März 1905); dann diejenige zur "molekularkinetischen Theorie der Wärme", zur Brownschen Bewegung also (11. Mai 1905); am 30. Juni folgte dann die dritte "zur Elektrodynamik bewegter Körper", mit der die Spezielle Relativitätstheorie geboren wurde; und kurze Zeit später formulierte Einstein: "Die Masse eines Körpers ist ein Maß für dessen Energieinhalt" - das war am 27. September 1905, der damit vereinfachend als das Datum gesehen werden kann, an dem das Atomzeitalter begann. Schließlich legte Einstein dann kurz vor Weihnachten des Jahres 1905, am 19. Dezember, nochmals eine weitere Arbeit zur Brownschen Bewegung vor.

    IN DEN "ANNALEN DER PHYSIK": EIN SONDERHEFT UND EIN ERGÄNZUNGSBAND MIT FACSIMILES

    Alle diese bahnbrechenden Beiträge erschienen 1905 - die letztgenannte 1906 - in den "Annalen der Physik", der damals weltweit führenden wissenschaftlichen Physik-Zeitschrift. "Grund genug für uns", sagt der Augsburger Physiker Prof. Dr. Ulrich Eckern (Lehrstuhl für Theoretische Physik II), der die "Annalen der Physik" seit sieben Jahren als Editor-in-Chief maßgeblich gestaltet, "Einsteins Wirken in die heutige Zeit hinein mit speziellen Projekten zu würdigen." So beschreiben zum einen in einem knapp 200-seitigen Sonderheft international anerkannte Experten in neun Beiträgen die Auswirkungen der Arbeiten Einsteins auf die aktuelle Forschung. Zum anderen wird zur Berliner Jahrestagung der DPG ein "Annalen"-Ergänzungsband als Buch erscheinen (Einstein's Annalen Papers, WILEY-VCH, Weinheim, 2005, ISBN 3-527-40564-X, ca. 585 Seiten), in dem die Arbeiten der "Person des Jahrhunderts" (TIME) aus wissenschaftshistorischer Sicht gewürdigt werden. Zusätzlich enthält dieser Ergänzungsband Facsimiles aller 49 "Annalen"-Arbeiten Einsteins, die in den Jahren 1901 bis 1922 erschienen sind. Ein wesentlicher Faktor für das Gelingen dieses Projekts war die Mithilfe der Universitätsbibliothek Augsburg, die alle "Annalen"-Bände seit Gründung der Zeitschrift im Jahr 1790 in ihrem Bestand hat. Unterstützt wurde Eckern bei diesen Projekten insbesondere von "Annalen"-Co-Editor Friedrich W. Hehl (Köln) sowie dem Direktor des Berliner Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte, Jürgen Renn.

    IM "NEW JOURNAL OF PHYSICS": BROWNIAN MOTION AND DIFFUSION IN THE 21ST CENTURY

    Neben den federführend von Eckern gestalteten Sonderpublikationen der "Annalen" erscheinen zum Einstein-Jahr zwei weitere Sammelbände, deren Herausgabe maßgeblich von Eckerns Augsburger Kollegen Prof. Dr. Peter Hänggi (Lehrstuhl für Theoretische Physik I) besorgt wird. Sie widmen sich speziell der Brownschen Bewegung und der Diffusion, einem der aktuellen Arbeitsgebiete Hänggis. Zusammen mit Jurek Luczka (Katowice, Polen) und Peter Talkner (ebenfalls Augsburg, Theoretische Physik I) hat Hänggi ein Sonderheft des "New Journal of Physics" zum Thema "Brownian Motion and Diffusion in the 21st Century" zusammengestellt. Es versammelt über 30 Beiträge, in denen aktuelle Fragen der Physik wie die von Systemen weit weg vom thermischen Gleichgewicht behandelt werden.

    IN DER ZEITSCHRIFT "CHAOS": 100 YEARS OF BROWNIAN MOTION

    Gemeinsam mit Fabio Marchesoni (Camerino, Italien) gibt Hänggi einen weiteren Sammelband heraus, der im Juli 2005 in der Zeitschrift "Chaos" erscheinen wird - mit 17 Beiträgen ausgewählter, führender Experten, die auf "100 Years of Brownian Motion" zurückblicken und Zeugnis davon ablegen, wie die Brownschen Bewegung andere Gebiete entscheidend befruchtet hat und weiterhin befruchten wird: so etwa die gesamte Statistische Physik oder die mathematische Beschreibung von Zufallsprozessen oder Aspekte der Astrophysik und der Kosmologie, aber auch Fragestellungen der Lebenswissenschaften bis hin zu quantitativen Fragen in der Soziologie, in der Verkehrswissenschaft und in der Wirtschaftsphysik. Als Beispiel erwähnt sei hier nur die nach wie vor hochaktuelle Frage nach dem Ursprung von Zufall: Ist hier die Komplexität der fast unendlich vielen mikroskopischen Freiheitsgrade notwendig? Oder ist vielleicht schon das deterministische Chaos von wenigen, relevanten Freiheitsgraden ausreichend?
    __________________________

    IM INTERNET BEREITS VERFÜGBAR sind das "Annalen"-Sonderheft und der Annalen-Ergänzungsband (http://www.ann-phys.org) sowie das NJP-Sonderheft (http://www.iop.org/EJ/abstract/1367-2630/7/1/E01).
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    WEITERFÜHRENDE LINKS
    http://www.albert-einstein.org (Hebräische Universität Jerusalem)
    http://www.physik.uni-augsburg.de/annalen (Annalen Homepage Augsburg)
    http://xxx.uni-augsburg.de/abs/cond-mat/0502053 (Chaos, Focus Issue)
    __________________________

    KONTAKT UND WEITERE INFORMATION:
    Prof. Dr. Ulrich Eckern und Prof. Dr. Peter Hänggi, Institut für Physik der Universität Augsburg; ulrich.eckern@physik.uni-augsburg.de, peter.haenggi@physik.uni-augsburg.de.


    Bilder

    Die Professoren Ulrich Eckern (links) und Peter Hänggi - Inhaber der Theorie-Lehrstühle II und I am Institut für Physik der Universität Augsburg
    Die Professoren Ulrich Eckern (links) und Peter Hänggi - Inhaber der Theorie-Lehrstühle II und I am ...
    Fotos: UA Fotostelle
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Die Professoren Ulrich Eckern (links) und Peter Hänggi - Inhaber der Theorie-Lehrstühle II und I am Institut für Physik der Universität Augsburg


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