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22.04.2005 14:24

Supercomputer für Astrophysiker der International University Bremen (IUB)

Peter Wiegand Corporate Communications
International University Bremen (ab Frühjahr 2007: Jacobs University Bremen)

    Das Computerlabor der IUB nahm am 18. April 2005 einen Supercomputer in Betrieb. Eingesetzt wird das SGI-System hauptsächlich für die Forschung von Dr. Stephan Rosswog, Professor of Astrophysics. Rosswog untersucht die Ursachen kosmischer, hoch energetischer Blitze: sogenannter Gamma-Ray Bursts.

    Gamma-Ray Bursts sind die leuchtkräftigsten Explosionen im Universum seit dem Urknall. Der Ursprung dieser Explosionen ist nicht endgültig geklärt. Eine mögliche Ursache ist der Zusammenprall zweier Neutronensterne. Auch die Kollision eines Neutronensterns mit einem Schwarzen Loch könnte Auslöser eines Gamma-Ray Bursts sein.

    IUB-Astrophysiker Rosswog simuliert mit dem Supercomputer die letzten Millisekunden vor und während einer solchen Kollision. Um zu realistischen Resultaten zu gelangen, müssen Effekte der verschiedensten physikalischen Disziplinen von Gravitation über Kernphysik bis zur Hydrodynamik berücksichtigt werden. Derartige Berechnungen stellen enorme Anforderungen an Rechengeschwindigkeit und Speicherplatz und können nur auf Hochleistungsrechnern durchgeführt werden.

    Der Supercomputer der IUB im Wert von knapp 400.000 Euro wurde von der Firma SGI hergestellt, einem führenden Hersteller im Bereich High-Performance Computing. Das beschaffte System besitzt 24 Prozessoren, die Zugriff auf einen gemeinsamen Hauptspeicher haben. Eine derartige Rechnerarchitektur erlaubt eine effiziente Parallelisierung auch für sehr komplexe Problemstellungen.

    Neutronensterne
    Neutronensterne sind die Endstadien ursprünglich massereicher Sterne. Sie besitzen etwa die eineinhalbfache Masse unserer Sonne, jedoch nur einen Durchmesser von etwa 20 km, ihre Materialdichte ist enorm hoch. Ein Fingerhut dieser Materie besitzt ungefähr die gleiche Masse, wie alle derzeit auf der Erde lebenden Menschen. Diese Dichte entspricht etwa derjenigen im Inneren eines Atomkernes. Ein Neutronenstern kann demnach als gigantischer Atomkern betrachtet werden.

    Die beiliegenden Bilder sind Resultate einer Computersimulation, die auf der United Kingdom Astrophysical Fluid Facility (UKAFF), einem englischen Supercomputer, von Prof. Dr. Stephan Rosswog durchgeführt wurden. Die Bilder basieren auf einer Visualisierung dieser Simulation durch Dr. Richard West.


    Weitere Informationen:

    http://www.iu-bremen.de


    Bilder

    Zwei noch separierte Neutronensterne direkt vor der Kollision.
    Zwei noch separierte Neutronensterne direkt vor der Kollision.
    Stephan Rosswog, Richard West
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    Die Neutronensterne einige Millisekunden später, nachdem die Sterne bereits verschmolzen sind und sich Spiralarme gebildet haben.
    Die Neutronensterne einige Millisekunden später, nachdem die Sterne bereits verschmolzen sind und si ...
    Stephan Rosswog, Richard West
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Zwei noch separierte Neutronensterne direkt vor der Kollision.


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    Die Neutronensterne einige Millisekunden später, nachdem die Sterne bereits verschmolzen sind und sich Spiralarme gebildet haben.


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