Ringvorlesung mit renommierten Orientexperten Prof. Steinbach
Der Aufstieg des Iran zur Atommacht wird sich nach Überzeugung von Prof. Udo Steinbach, Leiter des Hamburger Orient-Instituts, nur schwer verhindern lassen. Er halte es jedoch für realistisch, dass der Iran in Verhandlungen das Existenzrecht Israels anerkenne. Der Iran sei mit Abstand das dynamischste Land der arabischen Welt, so der renommierte Orientexperte, der am Dienstag, dem 10. Mai 2005 um 18.00 Uhr im Rahmen der Ringvorlesung der Universität Erfurt zum "Neuen Nahen Osten" in der Michaeliskirche (Universitätskirche) sprechen wird.
Gemeinsames Ziel der verschiedenen politischen Kräfte seien Verhandlungen mit den USA "auf Augenhöhe". Zugleich werde eine strategische Partnerschaft mit Rußland, Pakistan und China erfolgreich vorangetrieben. Einen Militärschlag der USA gegen den Iran hält Steinbach aufgrund der wirtschaftlichen und militärischen Stärke für "fast nicht mehr machbar". "Kennzeichen der aktuellen politischen Situation im Iran ist eine tiefe Kluft zwischen den nicht-gewählten Religionsführern und ihrem mächtigen Wächterrat auf der einen, sowie den demokratisch gewählten Reformern und der jungen Bevölkerung auf der anderen Seite", so Steinbach. Ziel des Reformflügels sei eine "moderne, offene Gesellschaft auf den Grundlagen des Islam als Alternative zur westlichen Moderne".
Prof. Dr. Udo Steinbach (Jg. 1943) studierte Islamwissenschaft und Klassische Philologie. Von 1971 bis 1975 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Ebenhausen. Anschließend leitete er für ein Jahr die türkische Redaktion der Deutschen Welle. Seit 1976 ist er Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg, einem Institut der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz.
Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Stadtmission und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringischen Landeszeitung präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr in der Michaeliskirche/Universitätskirche; Allerheiligenstraße) in insgesamt 12 Veranstaltungen Vorträge ausgewiesener Experten der Universität wie auch prominenter Fachleute von außerhalb.
Nächster Termin der Reihe:
Dienstag, 24.05.2005, 18.00 Uhr, Michaeliskirche/ Universitätskirche (Allerheiligenstraße); "Das schwierige Verhältnis islamischer Staaten zur Demokratie";
Arnold Hottinger, Journalist, Lausanne
http://www.uni-erfurt.de/presse/veranstaltungen/ringvorlesung/nahe_osten.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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