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03.11.2005 09:47

Erzieherinnen können jetzt an der Uni Bremen studieren

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Als erste bundesdeutsche Hochschule bietet die Universität gemeinsam mit dem Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder das Weiterbildende Studium "Frühkindliche Bildung" an. Damit haben erstmals praxiserfahrene Erzieherinnen und Erzieher auch ohne Hochschulzugangsberechtigung die Chance, sich auf Universitätsniveau weiterzubilden. Nach großem Erfolg mit fast 50 Teilnehmern aus ganz Deutschland im ersten Jahr startet jetzt der zweite Durchgang. Eine Infoveranstaltung zum Weiterbildenden Studium findet am 9. November 2005 statt. Erste Studieneindrücke: "Das Studium gibt mir einen starken Motivationsschub. Da es sehr praxisbezogen und breit gefächert ist, habe ich viele Anstöße bekommen, um neue Projekte durchzuführen", so eine Teilnehmerin.

    Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für die kindliche Entwicklung. In Kindergarten und Grundschule werden die Weichen für die Zukunft der Kinder gestellt. Schon der Kindergarten muss daher zur Bildungseinrichtung werden, die Kinder in ihrer Entwicklung fördert und ihnen den Übergang in die Schule erleichtert. Dies stellt Erzieherinnen und Erzieher vor neue Herausforderungen, auf die sie durch ihre Ausbildung nur unzureichend vorbereitet sind. Die Universität Bremen reagiert auf diesen Bedarf. Als erste bundesdeutsche Universität bietet sie gemeinsam mit dem Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder der Bremischen Evangelischen Kirche das Weiterbildende Studium "Frühkindliche Bildung" (WSFB) an. Praxiserfahrene Erzieherinnen und Erzieher haben so auch ohne Hochschulzugangsberechtigung die Chance, sich auf Universitätsniveau weiterzubilden. Bis zum 30. November sind Anmeldungen für den zweiten Durchgang möglich. Eine Informationsveranstaltung zum Weiterbildenden Studium "Frühkindliche Bildung" findet am 9. November 2005 von 17 bis 19 Uhr in der Universität Bremen, SFG, Enrique-Schmidt-Str. 7, Raum 1040 statt. Das Studium beginnt am 21. Januar 2006.

    Der erste Durchgang zeigte sich durchweg begeistert: "Nicht nur meine Haltung zum Lernen hat sich verändert, ich selbst bin anders geworden. Durch die Begeisterung der Dozentinnen und Dozenten ist ein Funke übergesprungen, sie lassen uns teilnehmen an einer Wissenschaft mit Herz", so eine Teilnehmerin aus Lübeck. "Die Teilnahme am Weiterbildenden Studium hat mir neben der Vertiefung von Wissen neue Blickwinkel auf meine Arbeit ermöglicht. Es gibt mir einen starken Motivationsschub, und da das Studium sehr praxisbezogen und inhaltlich breit gefächert ist, habe ich viele Anstöße bekommen, um neue Projekte durchzuführen", ergänzt eine Teilnehmerin aus Bremerhaven. Auch Dr. Petra Boxler vom Zentrum für Weiterbildung der Universität Bremen ist beeindruckt: "Die Erzieherinnen und Erzieher sind unglaublich engagiert bei der Sache und können von vielen Inhalten gar nicht genug bekommen, weil sie sofort Ideen haben, was sie damit in ihrer Einrichtung anfangen können."

    Erster Schritt zum internationalen Anschluss

    International renommierte Experten wie Professor Wassilios Fthenakis von der Universität Bozen fordern seit langem, Erzieherinnen und Erzieher an Hochschulen auszubilden, wie dies in anderen europäischen Ländern längst der Fall ist. Auch bereits im Beruf stehende Erzieherinnen und Erzieher benötigen erweiterte Kenntnisse und Kompetenzen: Sie sollen die sprachliche Entwicklung der Kinder ebenso fördern wie deren musisch-kreative Fähigkeiten. Und sie sollen Kinder darin unterstützen, selbst Antworten auf ihre vielen Fragen zu Natur, Technik, Kultur oder Religion zu finden. Übergangsprozesse zwischen Elternhaus, Krippe, Kindergarten und Grundschule werden wichtiger und müssen mit pädagogischer Kompetenz gestaltet werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Familien der Kinder ganz unterschiedliche kulturelle und religiöse Vorstellungen mitbringen und die Lebensformen vielfältig geworden sind. Schließlich müssen Erziehungs- und Bildungspläne beachtet und in die Praxis umgesetzt werden.

    "Das Weiterbildende Studium in Bremen ist ein wichtiges Vorhaben, um die Qualität der frühkindlichen Erziehungspraxis in den Kindertageseinrichtungen zu verbessern", betont Professor Fthenakis, der an den Planungen als Berater beteiligt war.

    Die Fachbereiche Erziehungs- und Bildungswissenschaften und Human- und Gesundheitswissenschaften sowie das Zentrum für Weiterbildung der Universität Bremen haben das Weiterbildende Studium gemeinsam mit dem Landesverband als berufsbegleitendes, praxisorientiertes Studium konzipiert. Es knüpft an die Erfahrungen und Fragen an, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ihrem beruflichen Alltag mitbringen. Das WSFB umfasst 430 Unterrichtsstunden, dauert zwei Jahre und schließt mit einem Universitäts-Zertifikat ab. Darüber hinaus werden international anerkannte Credit Points (gemäß ECTS) erworben.

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Zentrum für Weiterbildung
    Dr. Petra Boxler
    Tel. 0421 218 3294
    Email: boxler@uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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