Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Durch eine regelmäßige Vorsorge lassen sich seine Vorläufer, die Polypen, in der Regel erkennen und entfernen bevor es zu Darmkrebs kommt. In der Münchner Darmkrebsvorsorgestudie am Klinikum der Universität München arbeiten Gastroenterologen, Radiologen und Laborärzte zusammen, um die zurzeit verfügbaren Verfahren miteinander zu vergleichen. Untersucht wird, ob durch die virtuelle Koloskopie mittels Computertomographie (CT) Polypen ebenso exakt erkannt werden können, wie mit der Standardmethode, der endoskopischen Koloskopie. Dazu erfolgt zunächst die virtuelle CT-Koloskopie mit einem 64-zeiligen Computertomographen der neuesten Generation, direkt im Anschluss wird die Endoskopie durchgeführt. Dadurch können die Befunde aus der CT-Untersuchung direkt kontrolliert werden, Polypen werden dabei gleich abgetragen. Dieses Verfahren ermöglicht einen unmittelbaren Vergleich der CT-Koloskopie mit der optischen Darmspiegelung, die weiterhin als Goldstandard gilt.
Des Weiteren soll im Rahmen der Studie untersucht werden, welche Sensitivität biochemische Serum- und Stuhltests für kolorektale Tumoren haben. Hierzu bringen die Studienteilnehmer eine Stuhlprobe (in Röhrchen, die ihnen zugesandt werden) am Untersuchungstag mit. Vor der CT-Untersuchung wird außerdem Blut abgenommen. Einerseits, um die Gerinnungsparameter vor der Darmspiegelung und einer eventuellen Polypabtragung zu ermitteln, andererseits für die Durchführung von Bluttests, die eine frühzeitige Entdeckung von Darmkrebs und -polypen ermöglichen sollen.
Die beiden in der Darmkrebsvorsorge etablierten und von den Krankenversicherungen bezahlten Verfahren sind der Test auf verstecktes Blut im Stuhl und die Darmspiegelung. Die Schwäche des wenig aufwändigen Stuhlbluttestes ist die niedrige Trefferrate, so dass viele Befunde nicht erkannt werden. Die Vorsorgedarmspiegelung (Koloskopie) ist seit vier Jahren eine Regelleistung der Krankenkassen. Leider nehmen aber nur wenige Berechtigte dieses Angebot wahr. In den letzten Jahren sind mehrere neue Verfahren zur Darmkrebsvorsorge entwickelt worden, die aber noch nicht ausreichend in Studien untersucht worden sind und somit auch noch nicht allgemein empfohlen werden können.
Derzeit haben bereits 180 Personen an der Studie teilgenommen. Um eine statistisch signifikante Aussage zu erhalten, sind insgesamt mindestens 360 Studienteilnehmer nötig. Daher sucht das Klinikum der Universität München ab sofort weitere Interessierte im Alter von 50 Jahren und darüber, die keine Darmspiegelung innerhalb der letzten fünf Jahre gehabt haben. An der Studie Interessierte können sich an die Studienleiter Dr. Graser und Privatdozent Dr. Kolligs am Klinikum der Universität München-Großhadern, Marchioninistraße 15, 81377 München (Fax.: 089-7095-8832) unter dem Stichwort "Münchner Darmkrebsvorsorgestudie" wenden.
Klinikum der Universität München
Im Klinikum der Universität München werden an den Standorten Großhadern und Innenstadt jährlich rund 85.000 Patienten stationär und 371.000 Patienten ambulant behandelt. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über etwa 2.500 Betten. Von insgesamt 9000 Beschäftigten sind rund 1800 Mediziner. Jährlich finden zahlreiche medizinische und wissenschaftliche Kongresse und Tagungen, sowie Kurse und Informationsveranstaltungen für Patienten statt. Das Klinikum der Universität München zählt zu den größten Gesundheitseinrichtungen in Deutschland und hat im Jahr 2004 mehr als 52 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klinikum.uni-muenchen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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