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30.06.2006 10:48

22,2 Millionen Euro für Niedersachsens Forschungsstätten

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    VolkswagenStiftung unterstützt Forschungseinrichtungen des Landes im Rahmen des "Niedersächsischen Vorab" mit 42 neuen Bewilligungen.

    Die VolkswagenStiftung vergibt einen Teil der zur Verfügung stehenden Fördermittel vorweg an Forschungseinrichtungen des Landes Niedersachsen - gemeinhin als "Niedersächsisches Vorab" bezeichnet. Über die Vergabe dieser Stiftungsmittel entscheidet das Kuratorium der VolkswagenStiftung auf der Grundlage von Vorschlägen der Niedersächsischen Landesregierung (weitere Informationen zu den Grundlagen des Vorab finden Sie am Ende der Pressemitteilung).

    Das Kuratorium der VolkswagenStiftung hat jetzt im Rahmen des Niedersächsischen Vorab für 42 Vorhaben Mittel in Höhe von rund 22,2 Millionen Euro bewilligt. Nach Wissenschaftsbereichen getrennt betrachtet dominieren dabei die Biowissenschaften mit 17 Bewilligungen über rund 7,6 Millionen Euro vor den Ingenieurwissenschaften mit acht Bewilligungen über rund 3,4 Millionen Euro und den Naturwissenschaften mit sechs Bewilligungen über vier Millionen Euro. Den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zuzuordnen sind vier Bewilligungen über 1,2 Millionen Euro. Die Wissenschaftsbereiche übergreifend werden für sieben Vorhaben rund sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

    Bei den neuen Bewilligungen für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften handelt es sich unter anderem um folgende Vorhaben:

    -- Für das Projekt "GIZA" erhält das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim rund 121.000 Euro. Gegenstand des Vorhabens ist die Erfassung, Erschließung und Veröffentlichung von Grabungsunterlagen und Grabungsfunden der Nekropole von Giza bei der Cheops-Pyramide. Allein in Hildesheim lagern 3000 solcher Funde aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts; weitere sind über die ganze Welt verstreut. Es geht darum, die vorhandenen Materialien - Objekte, Grabungs- und Tagebücher, Fotos, Briefe und Verwaltungsakten - systematisch zu erschließen und in zeitgemäßer Form zu veröffentlichen. Vorgesehen ist dazu auch eine Kooperation mit dem Boston Museum of Fine Arts und dem Kunsthistorischen Museum Wien.

    -- Für das Projekt "Differenzierung und Disziplinierung des philosophischen Wissens" im Zuge des Großvorhabens "Wissensproduktion an der Universität Helmstedt: Die Entwicklung der philosophischen Fakultät 1576 - 1810" erhält die Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel jetzt 176.150 Euro.

    Die Wissenschaftsbereiche übergreifend kommen insgesamt sieben Vorhaben zum Zuge, die folgenden werden erstmals gefördert:

    Zur Bildung eines Norddeutschen Exzellenznetzwerkes werden am Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst mit 164.000 Euro vier Treffen von zwei Gruppen à 20 bis 25 Doktoranden gefördert. Ziel dieser Weiterqualifizierung für exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler ist es, vernetztes Denken anzuregen und Brückenschläge zu initiieren zwischen den Natur- und Biowissenschaften sowie den Sozial- und Geisteswissenschaften in den Themenfeldern "Risiko und Entscheidung", "Bild des Menschen", "Sinn und Bedeutung" sowie "Natur des Geistes".

    Für das Verbundprojekt "Audiologie Initiative Niedersachsen" der Universität Oldenburg und der Medizinischen Hochschule Hannover werden zunächst rund 308.000 Euro bereit gestellt. In dem Kooperationsvorhaben wollen Wissenschaftler wichtige Bereiche der Hördiagnostik und Hör-Rehabilitation zu einem neuen, internationalen Spitzenstandard zusammenführen. Die Arbeiten beruhen dabei auf Innovationen der jüngeren Vergangenheit beider Hochschulen in diesem Feld. Beteiligt ist darüber hinaus das Institut für Hörtechnik der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven.

    In der Folge eine Auswahl der weiteren geförderten Vorhaben:

    -- Die Professur für Bioinformatik an der Technischen Universität Braunschweig stellt eine wesentliche Säule dar im Schwerpunkt "Lebenswissenschaften" der Hochschule und ist zugleich von zentraler Bedeutung für Kooperationen mit der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover. Mittel aus dem Vorab in Höhe von 580.000 Euro für Personal und Geräte werden jetzt dazu beigesteuert.

    -- Ebenfalls in den Schwerpunkt "Lebenswissenschaften" der Technischen Universität Braunschweig eingebettet ist die Professur Pharmakologie und Toxikologie im Fachbereich Pharmazie. Für Gerätebeschaffungen wird diese Professur jetzt mit 490.000 Euro unterstützt.

    -- Die Wissenschaftsbereiche Naturstoffchemie und chemische Ökologie zusammenzuführen stellt ein originelles Konzept dar; genau dies charakterisiert die Professur Pharmazeutische Biologie im Fachbereich Chemie und Biophysik der Technischen Universität Braunschweig. Hier anstehende Forschungsarbeiten werden jetzt mit 490.000 Euro gefördert.

    -- Mit 216.000 Euro unterstützt die Stiftung an der Technischen Universität Braunschweig den Sonderforschungsbereich "Robotersysteme für Handhabung und Montage".

    -- Der neue Forschungsschwerpunkt "Modellbasierte Validierung zur Absicherung von automotiven Kommunikationsnetzwerken" am Fachbereich Informatik an der Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel wird mit zunächst 80.000 Euro gefördert. Ziel der Wissenschaftler ist die Entwicklung von Werkzeugen und Methoden, um das Zusammenspiel der Vielzahl vernetzter Steuergeräte unterschiedlicher Hersteller in einem Fahrzeug besser untersuchen zu können.

    -- Für den hochschulübergreifend konzipierten "Forschungsverbund Energietechnik" stellt die VolkswagenStiftung rund 1,23 Millionen Euro bereit. Federführend ist die Technische Universität Clausthal; beteiligt sind des Weiteren die Technische Universität Braunschweig, die Universitäten Hannover und Oldenburg, die Fachhochschule Hannover, das Clausthaler Umwelttechnik-Institut (CUTEC) und das Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik-Werkzeuge und -Systeme (OFFIS).

    -- Am Institut für Mechanische Verfahrenstechnik der Technischen Universität Clausthal wird ein Forschungsschwerpunkt Nanotechnologie entstehen, gleichzeitig sollen die bereits laufenden Untersuchungen zu verschiedenen Nanopartikeln intensiviert werden. Die Stiftung unterstützt diese Vorhaben mit einer Bewilligung in Höhe von 390.000 Euro.

    -- Für die Beschaffung einer Mini-/Mikro-Plant-Technik-Apparatur erhält das Institut für Thermische Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Clausthal einmalig 600.000 Euro. Mit 700.000 Euro an der Hochschule gefördert wird der Sonderforschungsbereich "Erzeugung hochfester metallischer Strukturen"; beteiligt daran sind auch die Universität Hannover und das Laser-Zentrum Hannover.

    -- Die Universität Göttingen und das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen wollen künftig neue Forschungen auf dem Gebiet der gepulsten Hochfeld-EPR-Technik anstoßen. Benötigt wird ein EPR-Spektrometer, für das die Stiftung rund 1,5 Millionen Euro bewilligt hat.

    -- Dem Laboratorium für Genomanalyse (G2L) am Institut für Mikrobiologie und Genetik der Universität Göttingen werden knapp 740.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die sowohl national als auch international renommierte Forschungseinrichtung arbeitet überaus erfolgreich in verschiedenen Forschungsverbünden und hat selbst nachhaltig in den vergangenen Jahren Kooperationen von Wissenschaftlern verschiedener Institute und von Arbeitsgruppen angestoßen und vorangetrieben. Die Bewilligung soll die Fortführung dieser Arbeiten ermöglichen.

    -- Mit 120.000 Euro wird an der Uni Göttingen der Sonderforschungsbereich "Stabilität von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien unterstützt".

    -- 545.000 Euro erhält das Institut für Organische und Biomolekulare Chemie der Universität Göttingen für den Ausbau seiner Infrastruktur. Dem Institut für Mikrobiologie und Genetik der Hochschule werden für Forschungsvorhaben knapp 740.000 Euro bereit gestellt.

    -- Um die Aktivitäten zur Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathie (TSE) stärker zu bündeln und zu vernetzen wurde an der Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin eine TSE-Koordinierungsstelle etabliert und eine Forschergruppe eingerichtet, die sich mit den Mechanismen der Aufnahme und Ausbreitung des Erregers der Prion-Krankheit im Körper, ihren sensitiven Nachweis sowie den Krankheitsverläufen einer Prion-Erkrankung beschäftigt. Die Einbindung der diversen TSE-Forschungsaktivitäten in das interdisziplinär aufgestellte Neurozentrum und die Etablierung eines Prion-Forschungsschwerpunkts wird jetzt mit 1,54 Millionen Euro unterstützt.

    -- Als weiteres aktuelles Forschungsgebiet an der Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin beschäftigen sich Wissenschaftler im Umfeld der Professur für Anästhesiologie mit der Frage, wie sich Betäubungsmittel auf das Nervensystem auswirken. Weiterführende Arbeiten dort zur neuronalen Informationsverarbeitung werden mit rund 223.000 Euro gefördert.

    -- Mit 319.000 Euro unterstützt die Stiftung an der Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin die Professur für Herz- und Kreislauf-Physiologie, die einen Schwerpunkt im Bereich der Zellphysiologie hat.

    -- Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover erhält für die Finanzierung der Projekte "GEO HF" und "Advanced LIGO" rund 811.000 Euro. GEO HF ist die Weiterentwicklung des laufenden Experiments GEO600, das schon in der Vergangenheit mehrfach gefördert wurde. Bisher besteht eine Zusammenarbeit zwischen den Forschern um GEO600 und dem - vergleichbaren - amerikanischen LIGO-Projekt, die nun vertieft werden soll. Bei diesem Vorhaben, genannt "Advanced LIGO", soll zudem Technologie des Laser Zentrums Hannover zum Einsatz kommen. Mit beiden Projekten ist die Gravitationswellenforschung in Hannover international an vorderster Linie aufgestellt.

    -- Die Stiftung unterstützt den Ausbau der Professur für Obstbau am Fachbereich Gartenbau der Universität Hannover mit 560.000 Euro; beschafft werden können davon unter anderem Feinwaagen, Farbmessgeräte, Kühlzellen und ein Psychrometer.

    -- Mit rund 115.000 Euro wird an der Universität Hannover der Sonderforschungsbereich "Prozesskette zur Herstellung präzisionsgeschmiedeter Hochleistungsbauteile" unterstützt.

    -- 204.700 Euro sind bestimmt für das zunächst auf zwei Jahre angelegte Vorhaben "Auswirkungen verschiedener Übungsverfahren auf Lese- und Rechtschreibkompetenz" an der Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Die beteiligten Wissenschaftler wollen in einer Interventionsstudie mögliche Ursachen für die Lese- und Rechtschreibschwäche bei Kindern untersuchen.

    -- Für dringend benötigte Geräte zur Erforschung allergischer Lungenerkrankungen im Kindesalter erhält die Professur für Kinderheilkunde, Pädiatrische Pneumologie und Neonatologie der MHH jetzt 345.000 Euro.

    -- Ziel der am Projekt "Novel Peptide Modulators of Viral Infection" beteiligten Wissenschaftler der Forschungseinheit Experimentelle und klinische Peptidforschung an der MHH ist es, natürlich vorkommende Peptide zu isolieren und deren antivirale Wirkung zu untersuchen. Dafür werden sie aus dem Niedersächsischen Vorab jetzt mit 262.000 Euro unterstützt.

    -- Im Bereich der Professur für Zahnärztliche Prothetik der MHH erforschen Wissenschaftler künftig verstärkt die Funktionalisierung dentaler Implantate; dies unterstützt die Stiftung mit Mitteln in Höhe von 150.000 Euro. Die Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Hochschule erhält für die Beschaffung neuer Geräte rund 290.000 Euro - und 170.000 Euro kommen der Infrastruktur der MHH-Frauenklinik zu Gute.

    -- Am Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover wird ein laufendes Forschungsvorhaben mit jetzt rund 745.000 Euro unterstützt.

    -- Weiterhin gefördert wird an der Universität Lüneburg der Lehrstuhl "Arbeit - Wirtschaft", dieses Mal mit 320.000 Euro.

    -- Mit der Professur "Experimentelle Physik, Schwerpunkt Optische Kurzzeitspektroskopie" wird an der Universität Oldenburg der Bereich Optoelektronik verankert. Die Wissenschaftler beschäftigen sich hier vor allem mit Fragen zu grenzflächenbestimmenden Ladungstransfer- und -transportmechanismen von neuartigen molekularelektronischen Hybridmaterialien. Das dazu erforderliche "Handling" der Kurzzeitspektroskopie - es handelt sich dabei um die ultraschnelle Kontrolle und Manipulation von optischen Anregungen - wird weltweit nur von wenigen Gruppen beherrscht. Für die erforderlichen Geräte stellt die Stiftung jetzt rund 325.000 Euro bereit.

    -- Der Physikalischen Chemie der Universität Oldenburg wird die Anschaffung eines Rasterkraftmikroskops und eines konfokalen Laser-Scanning-Mikroskops ermöglicht über eine Bewilligung in Höhe von 286.000 Euro.

    -- Die Hans-Mühlenhoff-Stiftungs-Professur Biochemie an der Universität Osnabrück ist an der Schnittstelle von Biologie, Chemie und Biophysik angesiedelt. Für dringend benötigte Geräte - darunter ein Epifluoreszenz-Mikroskop und mehrere Zentrifugen - erhält der Bereich 688.000 Euro.

    Zum Niedersächsischen Vorab

    Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab" aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Mittel.

    Kontakte

    VolkswagenStiftung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 0511 8381 - 380
    E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    VolkswagenStiftung
    Niedersächsisches Vorab
    Prof. Dr. Hagen Hof
    Telefon: 0511 8381 - 256
    E-Mail: hof@volkswagenstiftung.de

    Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20060630


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    regional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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