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12.10.2006 09:14

Klassizismus und Archäologie in Bayern

Martin Schütz Pressestelle
Bayerische Akademie der Wissenschaften

    Archäologische Staatssammlung und Bayerische Akademie der Wissenschaften laden ein zu einem öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Ludwig Wamser am 24. Oktober 2006, 18.00 Uhr, mit dem Titel "Ludwig I. auf der Suche nach einem deutschen Herculaneum"

    In Bayern war es vor allem der italienbegeisterte König Ludwig I., der nach den wiederholten Besuchen der Ausgrabungen am Vesuv dem neuen "herculanischen" Stil des Klassizismus huldigte. Davon zeugen heute noch zahlreiche Auftragsarbeiten namhafter Künstler, wie die Entwürfe von Ziebland für das Interieur der Villa Malta, Ludwigs Refugium in Rom, oder von Klenze für die Münchner Residenz, die Hofgartenarkaden und das Herzog-Max-Palais, oder von Gärtner für das "Pompejanum" in Aschaffenburg. Diese Nachahmung (imitatio), zu der auch die ehem. Fürstbischöfliche Sommerresidenz in Ismaning vor den Toren Münchens zu zählen ist, zeugt von dem Vorbildcharakter der aufsehenerregenden campanischen Entdeckungen, die ab 1709 in Herculaneum und Jahrzehnte später in Pompeji gemacht wurden.

    Im Zuge dieser verstärkten Hinwendung zur römischen Antike gewann damals aber auch die Beschäftigung mit den archäologischen Denkmälern in Bayern zunehmende Bedeutung - unter ihnen reich ausgestattete Landsitze im (damals bayrischen) Salzburg Land und in Tacherting. Ihre großenteils noch unpublizierten Befunde werden in dem Vortrag vorgestellt. Zentrales Thema aber ist die Rolle König Ludwig I. als Sammler, Bewahrer und Vermittler "römisch-vaterländischer" Kunst und Kultur. Aus der Antikenbegeisterung, aber auch aus kulturpatriotisch akzentuiertem Geschichtsdenken heraus, entfaltete er vielseitige, nachhaltig wirksame staatliche Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege und Erforschung des überkommenen historischen Kulturerbes in Bayern.

    Zugleich wird das soeben erschiene Buch "Vorbild Herculaneum. Römisches Bayern und Antikenrezeption in Bayern" von Dieter Richter und Ludwig Wamser (Hg) vorgestellt (=Schriftenreihe der Archäologischen Staatssammlung 4, München 2006, 264 S., 275 Abb., 24,00 Euro).

    Der öffentliche Vortag findet in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Straße 11 (ehemals Marstallplatz 8) in der Münchner Residenz statt. Er ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung "Die letzten Stunden von Herculaneum", die noch bis zum 1. November 2006 in der Archäologischen Staatssammlung in München, Lerchenfeldstraße 2, zu sehen ist.


    Weitere Informationen:

    http://www.archaeologie-bayern.de/mu_bu_01.html Buchbestellung "Vorbild Herculaneum"


    Bilder

    Umschlagbild "Vorbild Herculaneum", hg. von D. Richter und L. Wamser
    Umschlagbild "Vorbild Herculaneum", hg. von D. Richter und L. Wamser
    Archäologische Staatssammlung
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Umschlagbild "Vorbild Herculaneum", hg. von D. Richter und L. Wamser


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