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26.04.2007 16:08

Grundstein für Palliativzentrum am Universitätsklinikum Jena gelegt

Helena Reinhardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Baubeginn für neues Angebot zur Betreuung Schwerstkranker und Sterbender / Deutsche Krebshilfe investiert 3 Millionen Euro

    (Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Krebshilfe und des Universitätsklinikums Jena)

    Jena. Mit der Grundsteinlegung heute, am 26. April 2007, fiel der Startschuss für den Bau eines Palliativzentrums am Jenaer Universitätsklinikum. In unmittelbarer Nähe zum neuen Klinikkomplex in Lobeda entstehen hier in den nächsten Monaten neue Räume für die palliativmedizinische Versorgung Schwerstkranker und Sterbender. "Die Errichtung eines Palliativzentrums am Universitätsklinikum Jena wird eine Versorgungslücke schließen", betonte die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Professor Dr. Dagmar Schipanski, anlässlich der heutigen Grundsteinlegung.

    "Wir sind der Deutschen Krebshilfe sehr dankbar für die großzügige Förderung", sagte Professor Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums. Die Deutsche Krebshilfe finanziert den Bau mit 3,2 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Errichtung des Palliativzentrums auf gut vier Millionen Euro, eine Million Euro finanziert der Freistaat. Die Eröffnung des jetzt im Bau befindlichen Zentrums ist für Sommer 2008 geplant.

    Das künftige Zentrum wird 12 Palliativ-Betten umfassen und neben der ambulanten Versorgung auch Lehre und Forschung im Bereich Palliativmedizin beherbergen. Im Zuge der Etablierung des Zentrums wird dazu an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität ein Lehrstuhl für Palliativmedizin eingerichtet. Das Berufungsverfahren für den neuen Lehrstuhl für Palliativmedizin steht vor dem Abschluss. Bereits im März 2007 hat am UKJ ein ambulantes Palliativ-Team die Arbeit in der häuslichen Betreuung schwerstkranker Patienten aufgenommen. "Mit dem Ausbau des Angebots in der Palliativmedizin am Jenaer Universitätsklinikum kommen wir einem großen Bedarf nach", erläuterte der Onkologe Professor Höffken. "Es ist uns ein Anliegen, unser Wissen dazu einzusetzen, das letzte Stück des Lebensweges lebenswert und würdevoll zu gestalten. Gerade der zur Zeit wieder debattierten Legalisierung der aktiven Sterbehilfe stellt sich die Palliativmedizin in Solidarität mit den Schwerstkranken und Sterbenden vehement entgegen. In zahlreichen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass der Wunsch nach Euthanasie schwindet, wenn Todkranke sicher sein können, dass allein ihr verfügter Wille das Ende einer Behandlung bestimmt, dass ihre Schmerzen und andere leidvolle Beschwerden ausreichend gelindert und sie im Sterben umsorgt werden."

    Palliativmedizin hüllt sich wie ein schützender Mantel (lat. pallium) um schwerstkranke und sterbende Menschen. Ihr Anliegen ist es, "nicht dem Leben Tage zu geben, sondern den Tagen Leben". Nach wie vor gibt es in Deutschland einen Mangel an Palliativzentren und entsprechend ausgebildeten Ärzten und Pflegern. Dieses Notstandes nimmt sich die Deutsche Krebshilfe an: Seit sie 1983 in Köln die erste Palliativstation einrichtete, hat sie dazu beigetragen, das palliativmedizinische Netz in Deutschland zu knüpfen. Teil dieses Engagements ist die jetzt erfolgte Errichtung eines Palliativzentrums am Universitätsklinikum Jena.

    "Mit diesem Bauvorhaben erhält das Jenaer Universitätsklinikum eine weitere bedeutende Einrichtung. Diese wird den besonderen Anforderungen der palliativmedizinischen Betreuung entsprechen, und vor allem zur Verbesserung der Betreuung der Ostthüringer Patienten beitragen", erläuterte Roland Richwien, Staatssekretär des Thüringer Ministeriums für Bau und Verkehr des Freistaates Thüringen. "Mit dem Zentrum für Palliativmedizin wird das Universitätsklinikum Jena einen sehr wichtigen Versorgungsauftrag zur Betreuung schwerstkranker Patienten übernehmen, und es werden gleichzeitig die notwendigen Voraussetzungen für Forschung und Lehre auf diesem Gebiet geschaffen", ergänzte Professor Dr. Walter Bauer-Wabnegg, Staatssekretär des Thüringer Kultusministeriums.

    Die Deutsche Krebshilfe finanziert ihre Arbeit ausschließlich aus Spendengeldern der Bevölkerung und kämpft als Bürgerinitiative seit über 30 Jahren gegen den Krebs. Das Spendenkonto lautet: 909093 bei der Sparkasse KölnBonn.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Klaus Höffken
    Direktor Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641/9324201
    E-Mail: Aed[at]med.uni-jena.de

    Deutsche Krebshilfe
    Dr. Eva M. Kalbheim
    Pressesprecherin
    Tel.: 0228/72990-270
    E-Mail: kalbheim[at]krebshilfe.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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