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03.05.2007 13:48

54. Jahrestagung der DGAI: Defibrillation bei plötzlichem Herztod nur selten möglich

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und
    Intensivmedizin (DGAI) / Deutscher Anästhesiecongress (DAC)
    5. - 8. Mai 2007, Congress Centrum Hamburg

    Reanimationsregister:
    Defibrillation bei plötzlichem Herztod nur selten möglich

    Hamburg - Seltener als bisher angenommen können Notärzte Menschen nach Sekundenherztod durch Defibrillation, den gezielten Stromstoß auf den Brustkorb, retten. Dies zeigt eine erste Auswertung des Reanimationsregisters, die jetzt auf dem Deutschen Anästhesiecongress in Hamburg vorgestellt wird.

    In Deutschland erleiden jedes Jahr schätzungsweise 100.000 Menschen einen plötzlichen Herztod. Bisher gingen die Experten davon aus, dass die meisten durch eine Defibrillation wiederbelebt werden können. Dies ist im Prinzip immer möglich, wenn der Herztod die Folge einer Herzrhythmusstörung ist. Die Defibrillation ermöglicht dem Herzen einen Neustart.

    In der Praxis ist eine Defibrillation jedoch nur bei jedem vierten Patienten möglich, erklärt Professor Dr. med. Mathias Fischer. Diese Erkenntnis verdankt der Chefarzt der Klinik am Eichert in Göppingen einer Analyse des Reanimationsregisters. Notärzte aus ganz Deutschland haben hier, während deren Erprobungsphase, mehr als 1000 Notfalleinsätze dokumentiert. Der Anteil der Patienten mit Herzrhythmusstörung, die mittels elektrischer Defibrillation zu therapieren waren, lag im Mittel bei 26,7 Prozent. "Im Vergleich mit Untersuchungen aus den 90iger Jahren bedeutet dies eine dramatische Abnahme", sagt Fischer. Die Gründe seien derzeit nicht genau bekannt. Sollten sich der Trend jedoch bestätigten, ist dies ein wertvoller Hinweis für die derzeit diskutierte Empfehlung, an vielen öffentlichen Orten Laien-Defibrillatoren aufzustellen. Es handelt sich dabei um halbautomatische Geräte, die auf Knopfdruck selbstständig erkennen, ob eine Defibrillation sinnvoll ist und diese dann durchführen. Auch Ersthelfer könnten den "Defi" bedienen, bevor der Notarzt eintrifft.

    Bevor jedoch Laien wie Notärzte defibrillieren, sollte mit der Wiederbelebung, Herzdruckmassage und Beatmung, begonnen werden. Alle Reanimationsmaßnahmen zusammen sind nach der Auswertung des Reanimationsregisters in etwa 46 Prozent der Fälle erfolgreich: Das Herz der Patien¬ten beginnt wieder zu pumpen. Viele Patienten sterben dennoch während des Transports oder in der Klinik. Nur etwa jeder zehnte überlebt den plötzlichen Herzstillstand, bedauert Professor Dr. med. Jens Scholz, Landesvorsitzender der DGAI und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, dessen Klinik die Koordination des bundesweiten Reanimationsregister übernommen hat. Vom Reanimationsregister erhofft er sich neue Erkenntnisse, um die Überlebenschancen in Zukunft zu verbessern. Umso wichtiger sei es, dass sich möglichst viele Notärzte am Reanimationsregister der DGAI beteiligen, das anlässlich des Anästhesiecongresses flächendeckend in Deutschland eingeführt wird.

    Terminhinweise:

    Informationsveranstaltung "DGAI-Reanimationsregister"
    6. Mai 2007, 14.00 bis 17.00 Uhr, Hafenrundfahrt, Freihafen Hamburg

    Antwortformular:

    ____Ich werde den DAC 2007 in Hamburg persönlich besuchen.

    ____Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über den Deutschen Anästhesiecongress und die Themen der DGAI ___per Post/___per E-Mail.

    ____Ich kann leider nicht kommen. Bitte schicken Sie mir das Informationsmaterial für die Presse.

    NAME:
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    ADRESSE:
    TEL/FAX:
    E-MAIL:

    Pressekontakt für Rückfragen:

    DGAI Pressestelle
    Silke Jakobi
    Postfach 30 11 20
    D-70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 89 31 - 163
    Fax: 0711 89 31 - 167
    E-Mail: jakobi@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.DAC2007.de
    http://www.DGAI.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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