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14.12.2007 11:50

DESY-Direktor Rolf-Dieter Heuer wird nächster Chef von CERN

Silvia von Einsiedel Pressereferat
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    Schavan: "Große Anerkennung für die Grundlagenforschung in Deutschland"

    Der nächste Generaldirektor der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) kommt aus Deutschland. Die 20 Mitgliedsstaaten des CERN haben am Donnerstag in Genf den deutschen Wissenschaftler Professor Rolf-Dieter Heuer einstimmig zum neuen Generaldirektor gewählt. Damit wird nach Professor Herwig Schopper, der zwischen 1981 und 1988 Chef des CERN war, zum zweiten Mal in der mehr als 50-jährigen Geschichte des renommierten Forschungszentrums wieder ein deutscher Forscher die Leitung übernehmen.

    "Ich gratuliere Professor Heuer sehr herzlich zu der Wahl", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Freitag in Berlin. Die Entscheidung der Mitgliedsstaaten bestätige nicht nur die exzellenten Leistungen Heuers in der Forschung und im Management von Forschungszentren. "Sie ist auch ein Beleg für das hohe Niveau der Grundlagenforschung in Deutschland", sagte Schavan. Die Besetzung dieser herausgehobenen Position in der europäischen Forschungslandschaft mit einem Deutschen sei auch eine besondere Anerkennung für die deutsche Elementarteilchenphysik und ihre starke Beteiligung bei CERN.

    Am Forschungszentrum in Genf arbeiten 2.600 Menschen aus Europa und mehr als 8.300 Gastwissenschaftler von 500 Forschungseinrichtungen aus 80 Ländern. Die Forscherinnen und Forscher wollen ergründen, aus welchen Bausteinen Materie besteht und welche Kräfte sie zusammenhalten. Das kommende Jahr wird ein Höhepunkt in der Geschichte des CERN: Am 21. Oktober 2008 soll der Teilchenbeschleuniger Large Hardon Collider (LHC) offiziell eingeweiht werden.

    In einem 27 Kilometer langen ringförmigen Tunnel in 100 Meter Tiefe werden in zwei kleinen Röhren bei minus 271 Grad Celsius Protonen mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander gejagt, die an vier Stellen pro Sekunde 40 Millionen Mal zusammenstoßen sollen. Die Spuren der dabei entstehenden neuen Teilchen werden in vier bis zu 25 mal 25 mal 50 Meter großen Detektoren durch Millionen von Sensoren erfasst. Um die Datenflut speichern und in jedem Labor der Welt verarbeiten zu können, sind mehr als 200 Rechenzentren in 30 Ländern vernetzt worden.

    Rolf-Dieter Heuer ist derzeit Forschungsdirektor beim Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in der Helmholtz-Gemeinschaft in Hamburg. Er wird sein Amt als Generaldirektor des CERN am 1. Januar 2009 antreten. Heuer (Jahrgang 1948) wurde nach seinem Physikstudium an der Universität Stuttgart im Jahre 1977 in Heidelberg promoviert und war anschließend an der Universität Heidelberg wissenschaftlich tätig. Von 1977 bis 1983 arbeitete er bei DESY. 1984 begann er eine langjährige Tätigkeit beim CERN. Im Jahr 1998 nahm er den Ruf auf eine C4-Professur an der Universität Hamburg an. Hier konzentrierte er sich auf die vorbereitenden Arbeiten für Experimente an einem Elektron-Positron-Linearbeschleuniger und baute eine der weltweit führenden Gruppen auf diesem Gebiet auf.

    Seit Dezember 2004 ist Heuer bei DESY Forschungsdirektor für den Bereich Teilchen- und Astroteilchenphysik. Dort stärkte er die Rolle des DESY als zentrales Labor der Teilchenphysik in Deutschland und intensivierte die Kooperation mit Universitäten und CERN.

    Für weitere Informationen steht Ihnen auch Professor Heuer und der DESY-Pressesprecher Thomas Zoufal zur Verfügung (presse@desy.de, Tel.: 040 8998 1666).


    Weitere Informationen:

    http://www.bmbf.de/press/2204.php


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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