idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.02.2008 12:15

Unterstützungsangebot für Folteropfer. Charité übernimmt Tagesklinik für traumatisierte Flüchtlinge

Kerstin Endele GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Berlin, 8. Februar 2008. Die Charité - Universitätsmedizin Berlin bietet jetzt Migrantinnen und Migranten, die an einem Trauma leiden, Unterstützung in einer psychiatrischen Tagesklinik an. Das ermöglicht ein Kooperationsvertrag zwischen dem Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin (bzfo) und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Charité Mitte, die von Prof. Andreas Heinz geleitet wird. Räumlich bleibt die Tagesklinik im bzfo auf dem Gelände des Gesundheits- und Sozialzentrum Moabit (GSZM) angesiedelt.

    Prof. Heinz hat die Zusammenarbeit von Seiten der Charité unterstützt. Seit mehreren Jahren ist er Mitglied im Beirat des bzfo. "Diese Tagesklinik ist bundesweit einzigartig", sagt er. "Menschen, die durch Bürgerkriege und staatliche Gewalt traumatisiert sind, können jetzt im Rahmen der psychiatrischen Regelversorgung über die Krankenkassen versorgt werden."

    In die Tagesklinik kommen Menschen, die durch die Erfahrung von extremer Gewalt an einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung mit zusätzlichen psychiatrischen und allgemeinmedizinischen Erkrankungen leiden. Das vielfältige Therapieprogramm findet ganztags an fünf Tagen pro Woche statt, fast wie bei einem stationären Aufenthalt. Übernachtet wird jedoch zu Hause. "Damit bleiben die Patienten weiterhin in den gewohnten Alltag eingebunden und werden nicht sozial isoliert", erklärt das Vorstandsmitglied Privatdozent Dr. Christian Pross. Psychotherapie, Entspannungsgruppen, Musik- und Bewegungstherapie sowie die Arbeit in einem interkulturellen Heilgarten sollen in der psychiatrischen Tagesklinik dabei helfen, die belastenden Erfahrungen zu verarbeiten. Daneben gibt es individuellen Deutschunterricht und eine besonders intensive sozialpädagogische und ausländerrechtliche Betreuung. Für die gute Verständigung sorgen eigene Dolmetscher.

    Das Behandlungszentrum für Folteropfer wurde 1992 gegründet und bietet Opfern organisierter staatlicher und Bürgerkriegs-Gewalt Hilfe. Die Patientinnen und Patienten kommen aus fast 60 Ländern, aber auch aus der ehemaligen DDR. Die Tagesklinik des bzfo wurde im Jahr 2003 auf Initiative des damaligen Geschäftsführers der Schlosspark-Klinik, Prof. Joachim Baumgarten, gegründet.

    "Durch die Kooperation mit der Charité wollen wir die Behandlungsoptionen noch weiter verbessern", erklärt Dr. Ferdinand Haenel, der Leiter der Tagesklinik des bzfo. "Die kompetente ärztliche Versorgung ist von enormer Bedeutung für die Betreuung der Betroffenen."

    Kontakt:
    Prof. Andreas Heinz
    Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
    Campus Charité Mitte
    Charité - Universitätsmedizin Berlin
    Tel.: 030 - 450 517 002
    andreas.heinz@charite.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).