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22.02.2008 13:32

Alkoholisierte Tierpräparate des Museums für Naturkunde Berlin auf KUR

Dr. Gesine Steiner Museum für Naturkunde Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin

    Das Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin erhält 500.000,- EUR für die Sicherung und Restaurierung seiner in Alkohol aufbewahrten Sammlungen. Diese Mittel stammen aus dem gemeinsamen KUR-Programm der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder. "Mit diesen Mitteln wollen wir auch neue Methoden entwickeln und erproben, die international der verbesserten Aufbewahrung solcher Sammlungen dienen," berichtet Dr. Martin Aberhan, Leiter der Abteilung für Sammlungen des Museums.

    145 Tonnen Alkohol ist die Menge an 70%igen Alkohol die - verteilt auf etwa 280.000 Sammlungsgläser - vielen Millionen Tierpräparaten des Museums für Naturkunde in Berlin als Konservierungsmedium dient. Damit umfassen diese so genannten Nasssammlungen einen beträchtlichen Teil der insgesamt ca. 30
    Millionen Sammlungsobjekte des Museums. Diese naturkundlichen Sammlungen und die darin enthaltenen biologischen Informationen gewinnen angesichts der schwindenden Artenzahl auf der Erde zunehmend an Wert für Entscheidungen zur Erhaltung der globalen Biodiversität. Sie sind neben ihrer Bedeutung für die wissenschaftliche Dokumentation auch historisches Kulturgut, das sich über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten akkumuliert hat. Oftmals haben berühmte Sammler und Naturforscher die Sammlungen auf abenteuerlichen Expeditionen zusammen getragen.

    Allerdings bereiten die Nasssammlungen des Museums für Naturkunde den zuständigen Kuratoren auch so manche Sorge. "Undichte Verschlüsse der Sammlungsgläser und Temperaturschwankungen lassen den Alkohol verdunsten und zahlreiche historische Etiketten drohen zu zerfallen oder unleserlich zu werden", weiß Aberhan zu berichten. Dieser Zustand wird sich in im Laufe der kommenden vier Jahren zum Guten wenden. Mit dem KUR-Projekt haben die Kulturstiftung des Bundes und die Kulturstiftung der Länder ein Programm zur "Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut" aufgelegt. Das Museum für Naturkunde hatte sich mit dem Projekt "Aufbau und öffentliche Kommunikation eines wissenschaftsbasierten Sammlungs-Managements für naturkundliche Nasssammlungen" beworben. Dafür bewilligte die Kulturstiftung des Bundes auf ihrer Kuratoriumssitzung in dieser Woche Mittel in Höhe von 500.000,- €. Nun können die Berliner Kuratoren zusammen mit ihren Kooperationspartnern ein konservatorisches Sofortprogramm starten, das der Rettung von Sammlungsobjekten, ihren Aufbewahrungsgefäßen und der Restaurierung der Originaletiketten und Schriftgutsammlung dient. Kooperationspartner sind das Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité, eine internationale EU-finanzierte Arbeitsgruppe zur Erarbeitung von gemeinsamen Museumsstandards in Europa, die Zoologische Staatssammlungen München und das Museum Senckenberg in Frankfurt/Main. Sämtliche Nasssammlungen werden in Zukunft im wieder
    aufgebauten Ostflügel des Museums untergebracht werden. In "sorten- und klimareiner Lagerung" werden sie künftig für die Öffentlichkeit begehbar sein. Ein Informationsterminal im Ausstellungsbereich wird dem Besucher das Projekt detailliert vorstellen. Die Baustelle zum Aufbau des Ostflügels, der aus Landes-und Bundesmitteln finanziert wird, ist bereits eingerichtet.

    Weitere Informationen zum KUR-Antrag, den Nasssammlungen sowie Fotos finden Sie im Downloadordner:
    http://download.naturkundemuseum-berlin.de/presse/KUR

    Eine Broschüre zum Wiederaufbau des Ostflügels ist als pdf über www.naturkundemuseum-berlin.de erhältlich.

    Kontakt:

    Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin, Invalidenstrasse 43, 10115 Berlin
    Wissenschaftler: Dr. Martin Aberhan, Tel. .: +49 (0)30 - 2093 8868, martin.aberhan@museum.hu-berlin.de
    Presse: Dr. Gesine Steiner, Tel.: +49 (0)30 - 2093 8917 Fax : +49 (0)30 - 2093 8914, gesine.steiner@museum.hu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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