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23.05.2008 14:05

Historischer Sessionssaal im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität restauriert

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Öffentlichkeitsarbeit
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Das spätklassizistische Hauptgebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), auch Löwengebäude genannt, ist um eine Attraktion reicher: Der Historische Sessionssaal im ersten Obergeschoss präsentiert sich nach einer umfangreichen Restaurierung in neuem Glanz. Das Projekt wurde im Vorfeld des in Halle am 26. und 27. Mai 2008 stattfindenden Ostdeutschen Sparkassentags ermöglicht durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Saalesparkasse.

    Eine historische Holzdielung aus dem Jahr der Fertigstellung des Gebäudes 1834, eine sorgfältig ausgeführte Deckengestaltung mit breitem Ornamentfries und kreisrunder Rosette, Wände mit antikgrünem Grundton, roten Mäandern und einer Umrahmung in hellem Ocker, ein Kristalllüster nach historischer Vorlage, neu gerahmte Bilder von Universitätsrektoren und Gelehrten des 17. bis 19. Jahrhunderts, dazu Möbel aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - kein Wunder, dass Dr. Ralf-Torsten-Speler, Leiter der Zentralen Kustodie der Martin-Luther-Universität, ins Schwärmen gerät: "Der Sessionssaal ist neben der Aula das Feinste, was wir im Hauptgebäude der Universität haben. Seine Wiederherstellung ist das i-Tüpfelchen auf unserem Restaurierungsprozess." Der Raum liegt direkt neben der "Schatzkammer" der Martin-Luther-Universität, der ständigen Ausstellung des Universitätsmuseums.

    "Die Restaurierung des Historischen Sessionssaales lag unserer Stiftung besonders am Herzen", sagt Claus Friedrich Holtmann, Vorsitzender des Vorstands der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. "Der Sessionssaal steht stellvertretend für die lange Tradition künstlerischer und wissenschaftlicher Exzellenz, die Halle auszeichnet. Gleichzeitig verstehen wir unsere Förderung als Referenz an die Stadt, in der am 26. und 27. Mai unser Ostdeutscher Sparkassentag zu Gast ist."

    Ohne Unterstützung von außen hätte das Projekt in dieser Form nicht realisiert werden können, weiß MLU-Kanzler Dr. Martin Hecht. "Wir freuen uns, dass wir zum wiederholten Mal mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Saalesparkasse ein Kulturprojekt mit überregionaler Ausstrahlung und von hoher kunstgeschichtlicher Qualität ausführen konnten." Zuletzt hatten die Partner die Sanierung der Sauer-Orgel, der großen Universitätsorgel in der Aula im Löwengebäude, gefördert.

    Die Wand- und Deckenfassung, ausgeführt vom halleschen Restaurator Peter Schöne und seinem Team, war der letzte Schritt der Restaurierung des Sessionssaals. Bereits 1999 hatte die Universität begonnen, die Ausstattung des Saals zusammenzutragen und zu rekonstruieren. Die Gemälde waren nach dem Zweiten Weltkrieg von der amerikanischen Besatzungsmacht requiriert worden und erst 1961 wieder nach Halle gelangt. Ihre Rahmen waren als Kriegsverlust zu verzeichnen.

    Die Südwand des Sessionssaals zeigt in dreireihiger Hängung 18 Rektorenbildnisse aus der Zeit von 1694 bis 1798. Die gegenüberliegende Wand schmückt eine Auswahl von Gelehrtenportraits des 19. Jahrhunderts. An der Türseite hängen Adelsgemälde wie das Bildnis des Prinzen Emil August von Schleswig-Holstein-Sonderburg, ein Geschenk der 1747/48 in Halle studierenden Dänen, Holsteiner und Oldenburger, und das Portrait des ersten Rector magnificentissimus, von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen, des sogenannten Soldatenkönigs, der enge Beziehungen zur halleschen Universität pflegte. Das Gemälde ist ein Werk des bedeutenden Hofmalers Antoine Pesne. Büsten von Jérôme Bonaparte, der 1806 als König von Westfalen die Universität schließen ließ, und Friedrich Wilhelm III., König von Preußen, zieren ebenso den Saal wie Mobiliar aus dem 18. und 19. Jahrhundert und ein großer runder Empiretisch mit Stühlen.

    Der Sessionssaal im Löwengebäude diente als Sitzungszimmer des Senats der Universität. Sein heutiger Nachfolger soll vor allem für repräsentative Zwecke genutzt werden. Festliche Veranstaltungen der Universität werden hier stattfinden, das Rektorat plant zudem eine Reihe mit Hintergrundgesprächen, bei denen sich wichtige Persönlichkeiten in diesem besonderen Rahmen austauschen können. Bei Veranstaltungen im Löwengebäude, ob Konzerte, Vorträge oder internationale Kongresse, wird den Gästen das Universitätsmuseum einschließlich des Historischen Sessionssaals zur Besichtigung offen stehen.

    Erstmalig genutzt wird der restaurierte Saal am 27. Mai, wenn im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität der Ostdeutsche Sparkassentag stattfindet. Der Öffentlichkeit vorstellen möchte der Kustos Dr. Ralf-Torsten Speler die neue Attraktion beim Tag des offenen Denkmals am 14. September.

    Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung:

    Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Sparkassen Sachsen-Anhalts, Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns und Sachsens. Seit ihrer Errichtung im Jahre 1995 hat die Stiftung gemeinsam mit den Sparkassen vor Ort mehr als 1150 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von rund 30 Millionen Euro unterstützt. Davon wurde allein in Sachsen-Anhalt für 229 Projekte eine Gesamtsumme von über 6,8 Millionen Euro bereitgestellt. Die für die Projekte erforderlichen Finanzmittel werden aus Erträgen des Stiftungsvermögens, dem überörtlichen Zweckertrag der Sparkassenlotterie "PS-Lotterie-Sparen" und den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen aufgebracht. Die Sparkassenorganisation unterstreicht damit ihre Rolle als größter nicht-staatlicher Kulturförderer in Deutschland.

    Ansprechpartner:

    Dr. Martin Hecht
    Kanzler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    Tel.: 0345 55 21010
    E-Mail: kanzler@uni-halle.de

    Cosima Ningelgen,
    Ostdeutscher Sparkassenverband, Pressesprecherin
    Tel.: 030 2069 1818
    E-Mail: cosima.ningelgen@osv-online.de

    Dr. Matthias Witzmann
    Ostdeutsche Sparkassenstiftung, Referent für Stiftungsfragen
    Tel.: 030 2069 1828
    E-Mail: matthias.witzmann@osv-online.de


    Bilder

    Blick in den restaurierten Historischen Sessionssaal der Martin-Luther-Universität.
    Blick in den restaurierten Historischen Sessionssaal der Martin-Luther-Universität.
    Foto: Martin-Luther-Universität, Christian Günther
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    Dr. Martin Hecht, Kanzler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, und Claus Friedrich Holtmann, Vorsitzender des Vorstands der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, bei der Präsentation des restaurierten Sessionssaals.
    Dr. Martin Hecht, Kanzler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, und Claus Friedrich Holtma ...
    Foto: Martin-Luther-Universität, Simone Friese
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Blick in den restaurierten Historischen Sessionssaal der Martin-Luther-Universität.


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    Dr. Martin Hecht, Kanzler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, und Claus Friedrich Holtmann, Vorsitzender des Vorstands der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, bei der Präsentation des restaurierten Sessionssaals.


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