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03.06.2008 14:12

Hepatitis B im Bundestag

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Experten zeichnen neue Wege im Kampf gegen Gelbsucht

    "Hepatitis B gefährdet jeden! Nur wenige sind sich der Bedrohung bewusst, aber wir können viel tun - und das werden wir!", so das Fazit von Dr. Thomas Ulmer, MdEP, der heute im Bundestag gemeinsam mit einer Expertengruppe die neuen Europäischen Empfehlungen zu Hepatitis B vorgestellt hat. Die Virusinfektion bleibt meistens unerkannt und führt nur selten zu Beschwerden. Aber die Erkrankung kann die Leber zerstören und Krebs auslösen. Allein in Deutschland sind 500.000 Menschen davon betroffen. Rechtzeitige Diagnose ermöglicht gute Behandlung, präventive Impfung verhin-dert sogar die Ansteckung.

    Hepatitis B ist eine weit verbreitete Virusinfektion, die durch Blut, Blutprodukte und Körperflüssig-keiten übertragen wird.
    Das Virus greift die Leber an - es kann zur Leberzirrhose (Schrumpfleber) kommen. In der Folge kann das Organ seine Filterfunktion nicht mehr erfüllen. Bei weit fortgeschrittener Krankheit sammeln sich Abbauprodukte im Körper, die sonst durch die Leber ausgesondert werden. Da-durch erhalten Augen und Haut eine gelbe Färbung, im Volksmund "Gelbsucht" genannt. Zudem ist Hepatitis der häufigste Auslöser des tödlichen Leberkrebs.

    Initiator der Europäischen Empfehlungen zum Umgang mit Hepatitis B ist der deutsche Europa-abgeordnete und Arzt Dr. Thomas Ulmer. Er stellte die Inhalte heute gemeinsam mit weiteren Experten im Bundestag vor. Seiner Einschätzung nach sind Forschung und Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Hepatitis in Deutschland schon vorbildlich: "Setzen wir nun noch die Empfeh-lungen um, können wir vielen Menschen helfen."

    Professor Dr. Michael Manns, Sprecher des "Kompetenznetz Hepatitis" und maßgeblicher Mitau-tor der Empfehlungen, erklärt: "Hepatitis ist besonders tückisch, da der Betroffene von der Krank-heit oft nichts merkt. Ähnlich wie bei der Volkskrankheit Bluthochdruck gibt es bei zu später Diag-nose schon irreversible Schäden. Im Extremfall hilft nur noch eine Lebertransplantation." Umso wichtiger ist es, die Krankheit früh zu erkennen. Außerdem können Betroffene unwissentlich auch Personen in Ihrem Umfeld anstecken und gefährden diese. Denn nur jeder Zehnte weiß von sei-ner Infektion. "Der beste Schutz ist eine Impfung, aber im Hinblick auf die vielen Betroffenen müssen wir auch ein allgemeines Screening durchsetzen", so Prof. Manns angesichts von 500.000 Betroffenen in Deutschland.

    Jeder ist gefährdet, bestimmte Bevölkerungsgruppen aber sind besonders durch Hepatitis B be-troffen. Personen aus Ländern mit hoher Prävalenz oder niedrigen Impfraten sind um ein Vielfa-ches häufiger infiziert. Viele Hilfsangebote erreichen Personen mit Migrationshintergrund jedoch nur schwierig. Neben Menschen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern sind auch Perso-nen sowie Hilfsbedürftige und deren Pflegepersonal in Heimen überdurchschnittlich betroffen. Dazu Bundestagsabgeordnete und Behindertenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Silvia Schmidt: "Hier zeigt sich wieder, dass die Ausgrenzung Behinderter und Alter in Heimen schreck-liche Folgen hat. Ich fordere die 'Pflege daheim', denn damit verbessern wir Gesundheit und Le-bensqualität."

    Gerne vermitteln wir Ihnen Kon-takt zu den Experten und senden Ihnen Hintergrundmaterial zu.

    Sebastian Frölichipse CommunicationTel. 030 288846-18E-Mail s.froelich@ipse.de

    Weitere Informationen sowie Hintergrunddaten finden Sie im Internet auf der Seite: www.ipse.de/hepatitis


    Deutsche Leberstiftung / Kompetenznetz Hepatitis
    Medizinische Hochschule Hannover
    Carl-Neuberg-Straße 1
    30625 Hannover

    www.deutsche-leberstiftung.de
    presse@deutsche-leberstiftung.de
    Tel.: 0511. 532 6815
    Fax: 0511. 532 6820


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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