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28.11.2008 10:38

Weltweit erste erfolgreiche Brustteilung zur Einzeitigen Rekonstruktion nach Mastektomie

Philipp Kressirer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Universität München

    In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 15.000 Frauen an Brustkrebs. Bei ca. 30 Prozent der Betroffenen muss eine Brust entfernt werden. Ein solcher Eingriff verändert nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern hat mitunter Auswirkungen auf die gesamte Persönlichkeit. Mit Rücksicht auf die Lebensqualität der Patientin ist eine Brustrekonstruktion daher ein wichtiger Teil der Therapie, in der psychische und ästhetische Gesichtspunkte neben den onkologischen Aspekten angemessen berücksichtigt werden sollten.

    Brustrekonstruktionen werden autolog, also mit körpereigenem Gewebe, oder heterolog, mittels Implantaten, durchgeführt. Somit entsteht entweder ein Hebedefekt oder ein Fremdkörper wird eingesetzt. Beides Nachteile die bis dato nicht zu verhindern waren. Durch die Verwendung von Gewebe der noch verbliebenen (kontralateralen) Brust wäre beides vermeidbar. An der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Ludwig-Maximilians-Universität München, Campus Innenstadt, ist dies nun weltweit erstmalig vor wenigen Tagen erfolgreich realisiert worden. "Bei einer 67-jährigen Patientin musste im Rahmen der Mammakarzinomoperation (Brustkrebsoperation), die rechte Brust komplett entfernt werden", sagt Dr. Darius Dian, leitender Oberarzt der Universitäts-Frauenklinik in der Maistraße. Der Die Operation durchgeführt hat. "Durch die Teilung der bestehenden linken Brust und den Transfer auf die andere Seite haben wir bei dieser Patientin erfolgreich eine Brustrekonstruktion in einem Operationsschritt durchgeführt." Dies setzt natürlich ausreichend vorhandenes Brustgewebe voraus.

    Die erzielten Ergebnisse sind vielversprechend hinsichtlich des Genesungsverlaufs und der Ästhetik. "Zugleich konnten wir den Nachweis erbringen, dass die neue Operationstechnik funktioniert", erklärt Prof. Dr. Klaus Friese, Direktor der zum Klinikum der Universität München (LMU) gehörenden Frauenkliniken in der Innenstadt und Großhadern. "Das Mammasplitting ist eine neue und vielversprechende Methode der Eigengewebsrekonstruktion, ohne Hebedefekt oder Implatateinlage." In weiteren Anwendungen bei einem größeren Patientinnenkollektiv sollen nun die wissenschaftlichen Daten gesammelt und ausgewertet werden.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Klaus Friese
    Direktor Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am
    Klinikum der Universität München
    Tel: 089-5160 4101
    E-mail: Klaus.Friese@med.uni-muenchen.de

    Dr. Darius Dian
    Ltd. Oberarzt der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am
    Klinikum der Universität München, Campus Innenstadt
    Tel: 089-5160 4111
    E-mail: darius.dian@med.uni-muenchen.de

    Klinikum der Universität München
    Im Klinikum der Universität München (LMU) sind im Jahr 2007 an den Standorten Großhadern und Innenstadt etwa 500.000 Patienten ambulant, poliklinisch, teilstationär und stationär behandelt worden. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt 9.700 Beschäftigten sind rund 1.700 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2007 etwa 57 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.
    Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klinikum.uni-muenchen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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