idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.02.2009 09:05

Kampf gegen die Alterssichtigkeit: Laserbehandlung könnte helfen

Michael Botts Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Laser Zentrum Hannover e.V.

    Der Verlust des menschlichen Auges, sich an verschiedene Blickentfernungen anzupassen bezeichnet man als Alterssichtigkeit oder Presbyopie. Hauptursache dafür ist die Abnahme der Elastizität der Augenlinse mit zunehmendem Alter. Durch feine, präzise Schnitte in der Augenlinse, wollen Wissenschaftler am Laser Zentrum Hannover(LZH), die Flexibilität der Augenlinse wieder herstellen.

    Millionen Menschen leiden unter der Alterssichtigkeit, auch Presbyopie genannt. Presbyopie bezeichnet der Verlust des menschlichen Auges, sich an verschiedene Blickentfernungen anzupassen. Als Hauptursache für die Presbyopieentwicklung gilt die Abnahme der Elastizität der Linse mit zunehmendem Alter.
    Bisherige Therapien konnten die Elastizität der Augenlinse nicht erhöhen. Daher wurde am Laser Zentrum Hannover (LZH) gemeinsam mit dem Laserforum in Köln und der Augenklinik Bonn erste Studien durchgeführt, bei dem die die Flexibilität der Linse wieder hergestellt werden soll.
    Untersuchungen der vergangenen Jahre am LZH haben gezeigt, dass durch das Erzeugen von Gleitebenen innerhalb der Linse eine Wiederherstellung der Linsenelastizität erfolgt. Um die Gleitebenen zu generieren, werden feine Schnitte in der Augenlinse mit sehr präzisen Lasern gemacht, so genannte Femtosekundenlaser (fs-Laser). Da sich Größe und Position der Linse von Patient zu Patient unterscheiden, erfolgt eine Kontrolle zur Platzierung der Schnittebenen mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT).
    Insgesamt konnten am LZH an mehr als 200 extrahierten Schweineaugen und über 40 humanen Autopsie-Linsen in vitro erfolgreich eine Laserbehandlung vorgenommen werden. Schnittkonfiguration und Laserparameter wurden dabei optimiert, um glatte Schnitte mit möglichst effizienter Beeinflussung der Biomechanik der Linse zu erhalten. Darüber hinaus wurden auch Tierlinsen in vivo behandelt.
    Untersuchungen zeigen, dass durch die eingebrachten Schnittmuster erwartungsgemäß zunächst eine Lichtstreuung entsteht. Im Verlaufe der Zeit nimmt diese jedoch ab. Untersuchungen zu längerfristigen Komplikationen, insbesondere die Eintrübung der Linse sind noch nicht abgeschlossen, sind aber zurzeit positiv zu bewerten.
    Die Fasern der Augenlinsen von Menschen sind prinzipiell ähnlich in Struktur und Größe zu den untersuchten Tierlinsen. Ob entsprechende fs-Laser-Schnitte auch in der Augenlinse des Menschen ohne Kataraktbildung möglich sind, muss durch weitere Studien geklärt werden. Zusammenfassend sind die bisherigen Ergebnisse so ermutigend, das zumindest die berechtigte Hoffnung auf eine Therapie der Presbyopie mit fs-Laserpulsen besteht.
    Kontakt:
    Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
    Michael Botts
    Hollerithallee 8
    D-30419 Hannover Tel.: +49 511 2788-151
    Fax: +49 511 2788-100
    E-Mail: m.botts@lzh.de
    http://www.lzh.de

    Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) ist eine durch Mittel des niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf dem Gebiet der Lasertechnik.
    Alle LZH-Pressemitteilungen - gegebenenfalls mit Bildern - finden Sie auf www.lzh.de unter "Publikationen" (ab November 2008 mit Text-Download als WORD-Datei).


    Bilder

    Extrahierte Linse mit acht Gleitebenen, die von einem Femtosekundenlaser eingebracht wurden.
    Extrahierte Linse mit acht Gleitebenen, die von einem Femtosekundenlaser eingebracht wurden.

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Extrahierte Linse mit acht Gleitebenen, die von einem Femtosekundenlaser eingebracht wurden.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).