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13.02.2009 12:11

Studenten entwerfen Werbekampagne für die Katholische Kirche: "Gemeinsam für ein Paradies auf Erden"

Rudolf Haupt M.A. Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Niederrhein - Niederrhein University of Applied Sciences

    Wer täglich die Medien studiert, weiß: Die Katholische Kirche könnte ein besseres Image gut gebrauchen. Unabhängig von der aktuellen Papst-Kritik haben sich zwei Design-Studierende der Hochschule Niederrhein Gedanken für einen wirkungsvolleren und zeitgemäßen öffentlichen Auftritt der Katholischen Kirche in Deutschland gemacht. Sie entwarfen ein neues Logo, das die Kirche als Gemeinschaft ihrer Mitglieder besser darstellt, ein neues Motto:" Gemeinsam für ein Paradies auf Erden" und eine Kampagne, die die Relevanz der Katholischen Kirche im 21. Jahrhundert deutlicher darstellt, erlebbar und nachvollziehbar macht.

    Bei "Konzeption und Entwurf für ein überirdisches Dienstleistungsunternehmen" haben die beiden 29jährigen Düsseldorfer Stefan Imfeld und Judith Heller in der Analyse herausgefunden: Der Sozialstaat als Nachfolger des Christentums steckt in der Krise und der Katholischen Kirche laufen die Mitglieder davon. "Die Katholische Kirche muss wieder aus dem Untergrund auftauchen", so Imfelds Plan. "Die Gemeinschaft ihrer Hilfsorganisationen kann sie zum Erfolg bringen". Das wird im neuen Logo zum Ausdruck gebracht: Ein die Welt umspannendes Kreuz und ein Netzwerk aus Punkten, die für die Organisationen stehen. Symbolhaft die Zahlen und Farben: Zwölf Punkte in der Waagerechten und Senkrechten für die zwölf Jünger, die erste Gemeinschaft Jesu, und Rot und Weiß als Farben von Nächstenliebe, Freiheit und Reinheit.

    Der wichtigste Grund für die Kirchenaustritte ist die Kirchensteuer - man gibt was ab, und kriegt nichts zurück, so die Argumentation. Ergo: "Die Kirche sollte die Kirchensteuer abschaffen und sich damit von Staat und Wirtschaft befreien", schlagen die beiden Design-Studenten vor. Moral, Ethik und das Vorleben christlicher Werte treten in ihrer Kampagne in den Vordergrund. Anknüpfend an den Ur-Auftrag lautet ihr Motto: "Gemeinsam für ein Paradies auf Erden". Denn, so Judith Heller: "Die Kirche ist die Summe ihrer Mitglieder".

    Die These der beiden Studenten: Die Ankündigung der Bischofskonferenz, die Kirchensteuer abzuschaffen, würde eine so mediale Wucht entwickeln, dass das Thema Katholische Kirche in aller Munde wäre. Auf diesem medialen Nährboden kann sich dann die eigentliche Kamapagne, die die Marke "Katholische Kirche" neu positioniert, entfalten.

    Diese Aktionen sind ebenso phantasievoll wie auffällig. Im Superwahljahr 2009 klebt die Kirche zum Beispiel zwischen Wahlplakaten ein Plakat mit der Mahnung an Politiker: "Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen. Für ein Paradies auf Erden", und setzt sich mit überraschenden und überzeugenden Anzeigen etwa für das Sonntagsarbeitsverbot und die Rechte der Rentner ein.

    Eine wichtige Rolle für ein neues Finanzierungskonzept der Kirche spielt neben Spenden die Pax Bank und Versicherung. Die gibt es außerdem schon. Hier gilt es, gerade in Zeiten der Finanzkrise, die Chance zu nutzen und aufzuzeigen, dass Finanzdienstleister auch sehr viel Gutes mit dem anvertrauten Geld machen können. So wird aus der katholischen Pax Bank ein an Moral und Ethik orientierter Dienstleister. Die neue Kirchenmarke wirbt mit dem Motto: "Gemeinsam gegen den Werteverfall - für ein Paradies auf Erden". In der Kampagne steht dann vor einem von der Pax Bank sanierten historischen Haus oder dem Kölner Dom: "Gemeinsam gegen Werteverfall", aber dieser Spruch springt einem auch als Anzeige im Aktienteil der Tageszeitung entgegen. An Bushaltestellen gibt es Stadtpläne, auf denen steht: "Gemeinsam den richtigen Weg finden", im Internet lädt eine Couch-Tausch-Börse ein, sich "gemeinsam überall zuhause" zu fühlen, und am Valentinstag wird an einem Hochhaus oder dem Brandenburger Tor ein riesiger Mistelzweig hochgezogen: "Gemeinsam statt einsam" lautet die Botschaft. Und immer der Zusatz: "Gemeinsam für ein Paradies auf Erden - Die Katholische Kirche".

    Besonders gemeinschaftsstiftend ist die Idee, die Menschen am Ostersonntag zu einem gemeinsamen Mahl einzuladen: "Gemeinsam den Tisch decken - für ein Paradies auf Erden" könne man auf Straßen wie Brücken, so Judith Heller. Die Katholische Kirche bittet zu Tisch, könnte eine Schlagzeile lauten. Womit sich die Botschaft dieser spektakulären Aktion dann wieder potenziert. Von ihrer "kleinen Revolution" müssen Heller und Imfeld die Kirchenfürsten noch überzeugen, bei Prof. Richard Jung und Diplom-Designer Bernd Grellmann, Kreativ-Direktor einer großen Düsseldorfer Agentur, brauchen sie es nicht mehr. Sie gaben für Entwurf und Konzeption eine glatte 1. Denn es war zugleich der Abschluss des Studiums von "Schwester Judith und Bruder Stefan" an der Hochschule Niederrhein in Krefeld.

    Kontakt: Hellerimfeld@gmx.de, Tel. 0170-9307780


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    Ein neues Image täte der Kirche gut, meinen die Design-Studierenden Judith Heller und Stefan Imfeld
    Ein neues Image täte der Kirche gut, meinen die Design-Studierenden Judith Heller und Stefan Imfeld

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Religion
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Ein neues Image täte der Kirche gut, meinen die Design-Studierenden Judith Heller und Stefan Imfeld


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