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25.06.2009 12:51

Frauen erklären Kopfschmerzen anders als Männer

Rita Wilp Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

    Behandlung von Migräne und Kopfschmerz sollte geschlechtsspezifisch ausgerichtet sein

    Frauen haben andere Erklärungen für ihre Kopfschmerzen als Männer. Das ergab eine große internetbasierte Umfrage an über 6.500 Migräne-Patienten, die von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), der deutschen Sektion der International Headache Society und in Zusammenarbeit mit MSD (Merck Sharp & Dohme) durchgeführt wurde. Sie beschäftigte sich mit der Frage nach den Auslösern von Kopfschmerz, hier Migräne-Attacken. Dazu wurden die Patienten gebeten, eine Auswahl aus einer Reihe von Antworten zu treffen, mehrfache Nennungen waren möglich.

    Zum Katalog gehörten unter anderen die Fragen nach Auslösern wie Wetterfühligkeit, täglichem Stress, hormonelle Gründe, familiäre Disposition und mehrere andere. "Frauen gaben im Mittel mehr verschiedene Auslöser für ihre Kopfschmerzen an als Männer," sagte Prof. Dr. Andreas Straube von der DMKG, der die Studie betreute. Die befragten 5.800 Frauen gaben vorwiegend Stress (92,3 %) (bei den Männern waren es 87 %) als Ursache an sowie Veränderungen der Halswirbelsäule (Frauen 57,3 % und Männer 50,8 %) und hormonelle Faktoren. Männer (ca. 800 wurden befragt) dagegen sahen einen Zusammenhang mit früher erlittenen Schädel-Hirn-Verletzungen öfter als relevanten Auslöser an (Männer 7,1%, Frauen 3,9%).

    Diese Unterschiede in den subjektiv erlebten Auslösern können einerseits in einer unterschiedlichen Empfindlichkeit von Frauen und Männer bezüglich der verschiedenen Auslöser begründet sein, andererseits könnte der Unterschied allein in der unterschiedlichen Selbstwahrnehmung von Belastungsmomenten zwischen den beiden Geschlechtern bedingt sein. Ebenso zeigte die Studie eine unterschiedliche Umgehensweise mit den genannten Gründen für Kopfschmerzen und Migräne in Abhängigkeit mit dem Lebensalter. Dieses äußerte sich in einer mit dem zunehmendem Alter abnehmenden subjektiven Empfindlichkeit gegenüber Wetteränderungen und dem täglichen Stress. Auf jeden Fall sollten diese geschlechtsspezifischen Unterschiede sowie die Disposition bei unterschiedlichen Altersklassen der Patienten bei der Behandlung berücksichtigt werden. So sollten die von den Patienten vermuteten Triggerfaktoren explizit angesprochen werden. Dies könnte den Patienten helfen, ein individuelles Krankheitsverständnis zu entwickeln und besser mit den Kopfschmerzattacken umzugehen. Ergänzend könnten vermeidbare Triggerfaktoren im Rahmen der nicht-medikamentösen Prophylaxe, zum Beispiel durch progressive Muskelrelaxation bei Stress oder Physiotherapie bei Veränderungen der Halswirbelsäule angegangen werden.

    Ansprechpartner:

    Klinikum der Universität München
    Prof. Dr. Andreas Straube
    Dr. Christoph Schankin
    Neurologische Klinik und Poliklinik
    Marchioninistr. 15
    D-83177 München
    Tel. 089/7095 3901
    Andreas.Straube@med.uni-muenchen.de
    christoph.schankin@med.uni-muenchen.de

    Generalsekretär und Pressesprecher
    Prof. Dr. Dipl.-Psych. Peter Kropp
    Institut für Medizinische Psychologie im Zentrum für Nervenheilkunde
    an der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock
    Gehlsheimer Str. 20, D-18147 Rostock
    Telefon +49 381 4949530/31
    E-Mail peter.kropp@med.uni-rostock.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dmkg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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