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01.07.2009 12:56

Neue DFG-Forschergruppe "PROTRAIN" 1,5 Millionen Euro für die Erforschung von Prosthetischen Gruppen

Dr. Elisabeth Hoffmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig

    Prosthetische Gruppen sind wichtige Bestandteile des Lebens. Ein Drittel aller Proteine, die in den Zellen aller Lebewesen vorkommen, verfügt über diese Verbindungen und wäre ohne sie nicht funktionsfähig. Mit 1,5 Millionen Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den nächsten drei Jahren die Forschergruppe "Prosthetic groups - transport and insertion (PROTRAIN)" an der Technischen Universität Braunschweig.

    Der Weg der prosthetischen Gruppen zu ihrem Bestimmungsort innerhalb der Zellproteine ist kompliziert. Ist der Transport dorthin gestört, oder werden sie innerhalb der Proteine nicht als Bestandteil "erkannt", so kann es zu Schäden im Organismus kommen. Defekte innerhalb dieser Wirkungskette können schwerwiegende Krankheiten auslösen, die unter Umständen auch vererbt werden.

    "Rund um den Globus haben Forscher Erkenntnisse über die Entstehung solcher Prosthetischen Gruppen gesammelt" erläutert Prof. Ralf Rainer Mendel vom Institut für Pflanzenbiologie, der Sprecher der neuen Forschergruppe. "Wie diese dann aber innerhalb der Organismen an Ort und Stelle gelangen, um ihre lebenswichtige Wirkung erzielen zu können, ist weitestgehend unbekannt. In dieses 'Niemandsland' wollen wir vordringen." Prof. Mendel hat bereits die Synthese des Molybdän-Cofaktors aufgedeckt.

    Grundlagen für die Wirkstoffforschung

    Ein weiteres Beispiel für Prosthetische Gruppen ist die "Häm-Gruppe", zuständig zum Beispiel für die Bildung des Farbstoffs in den roten Blutkörperchen (Hämoglobin). Sie wird von der Arbeitsgruppe um Prof. Dieter Jahn, Institut für Mikrobiologie der Technischen Universität Braunschweig, erforscht. "Unser Ziel ist es, die grundlegenden Mechanismen von Transport, Schutz und Erkennung der prosthetischen Gruppen offenzulegen", erläutert Mendel. "Wir werden hier keine Medikamente oder Therapien entwickeln. Dennoch kann die Arbeit wichtige Erkenntnisse und Voraussetzungen für die Wirkstoffforschung liefern."

    "Gelebte Zusammenarbeit und Fokussierung auf ein gemeinsames Ziel"

    Die DFG fördert ausschließlich Forschergruppen, die international führend sind und mit ihrem Vorhaben Neuland betreten. Den Braunschweiger Verbund loben die Gutachter als "exzellent" und heben insbesondere die "gelebte Zusammenarbeit und Fokussierung auf ein gemeinsames Ziel" hervor. Sechs Arbeitsgruppen, darunter zwei Nachwuchsgruppen, an der Technischen Universität Braunschweig sowie eine Gruppe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung beteiligen sich an dem Projekt. Acht Stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden für die nächsten drei Jahre aus den DFG-Mitteln finanziert. Eine Verlängerung der Förderung um weitere drei Jahre wird angestrebt.

    Beteiligte Institute und Arbeitsgruppen:

    - Institut für Pflanzenbiologie: Leitung Prof. Ralf-Rainer Mendel, Sprecher der Forschergruppe, sowie Arbeitsgruppe Dr. Florian Bittner
    - Institut für Mikrobiologie: Leitung Prof. Dieter Jahn sowie Arbeitsgruppe Dr. Gunhild Layer
    - Institut für Organische Chemie, Prof. Thomas Lindel
    - Zoologisches Institut, Prof. Brigitte M. Jockusch
    - Department Molekulare Strukturbiologie des Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Prof. Dirk Heinz

    Kontakt:

    Prof. Dr. Ralf-Rainer Mendel
    Institut für Pflanzenbiologie
    Humboldtstraße 1
    38106 Braunschweig
    Tel.-Nr.: +49 531 391-5870
    E-Mail: r.mendel@tu-braunschweig.de


    Bilder

    Die Abbildung zeigt die atomare Struktur eines Molybdäncofaktor-Bindeproteins (aus der Modellpflanze Arabidopsis thaliana). In gelb der gebundene Molybdäncofaktor.
    Die Abbildung zeigt die atomare Struktur eines Molybdäncofaktor-Bindeproteins (aus der Modellpflanze ...
    Institut für Pflanzenbiologie, TU Braunschweig
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die Abbildung zeigt die atomare Struktur eines Molybdäncofaktor-Bindeproteins (aus der Modellpflanze Arabidopsis thaliana). In gelb der gebundene Molybdäncofaktor.


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