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06.07.2009 14:39

Ausschuss des Historikerverbandes beriet über Forschungsratings in den Geisteswissenschaften und über den Historikertag 2010

Verena Radkau Öffentlichkeitsarbeit
Georg-Eckert-Institut

    Am vergangenen Wochenende traf der Ausschuss des deutschen Historikerverbandes in Berlin zusammen. Zentrales Thema waren die Diskussionen zum Forschungsrating, die die deutschen Historiker in den letzten Monaten geführt haben.

    In Reaktion darauf lehnt der Verband die Teilnahme an fachfremden Ratings oder Rankings, wie sie etwa das CHE durchführt, prinzipiell ab. Zum Pilotprojekt des Wissenschaftsrates "Forschungsrating in den Geisteswissenschaften" hingegen nimmt der Verband anders Stellung: Er würdigt grundsätzlich das Bemühen des Wissenschaftsrates, die Geisteswissenschaften zu fördern. Besondere Anerkennung findet dabei das Anliegen, die Fachverbände aktiv bei der Verständigung über disziplinäre Standards zu beteiligen und gemeinsam disziplinspezifische Kriterien für Forschungsqualität zu erarbeiten. Dem geplanten Rating kann der Verband gleichwohl nicht zustimmen, denn die Mehrheit der historischen Institute und Seminare, die zu dieser Frage Stellung genommen hat, äußerte grundsätzliche Bedenken. Hierzu gehörten die unklaren Kriterien und die nicht absehbaren Konsequenzen eines Ratings, das als Pilotprojekt mit offenem Ergebnis konzipiert ist, dessen Repräsentativität und Reichweite daher nicht exakt bestimmt werden können. Zudem wurden Fragen der Gutachtergewinnung, des zeitlichen Mehraufwandes, der konzeptionellen Ausdifferenzierung des Faches, der Standortbedingungen oder der Besonderheiten einzelner Teildis-ziplinen innerhalb der Geschichtswissenschaft aufgeworfen.
    Der Verband betont ausdrücklich, dass sich die deutschen Historikerinnen und Historiker ihrer Verantwortung bewusst sind, gegenüber der Öffentlichkeit Rechenschaft über ihr Tun abzulegen. Sie stellen sich seit langem Bewertungen und erkennen auch an, dass der Wissenschaftsrat nach Wegen sucht, um den derzeit dominierenden allgemeinen Evaluationen fachspezifische Verfahren der Bewertung wissenschaftlicher Leistung entgegenzusetzen. In Zusammenarbeit mit anderen Fachverbänden und dem Wissenschaftsrat wird sich der Historikerverband deshalb in angemessener Form an der Suche nach geeigneten Konzepten und an ergebnisoffenen Diskussionen über die Möglichkeit der Entwicklung und Messung von Qualitätsstandards in den Geisteswissenschaften beteiligen.
    Weitere wichtige Punkte auf der Agenda waren die Professionalisierung des Verbandes und die Vorbereitung des Historikertages, der 2010 unter dem Motto "Über Grenzen" an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfinden wird - der Tagungsort war also kein Zufall.

    Kontakte
    Prof. Dr. Werner Plumpe
    Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands (Vorsitzender)
    c/o Goetheuniversität Frankfurt am Main, Historisches Seminar
    Grüneburgplatz 1, D-60629 Frankfurt am Main
    Tel: 069/798-32615; 32613, Fax: 069/798-32614, w.plumpe@em.uni-frankfurt.de

    Prof. Dr. Simone Lässig
    Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands (Schriftführerin)
    c/o Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung
    Celler Str. 3, D-38114 Braunschweig
    Tel.: +49 (0)531 123103-217 oder: 59099-52, Fax: +49 531 59099-99, vhd@gei.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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