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08.07.2009 10:06

Metalle in Wirkstoffen - neue Medikamente gegen Krebs in Sicht

Dr. Ernst Guggolz Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Viele Krebsmedikamente wirken mit Metallatomen. Wissenschaftler forschen daher vermehrt an metallhaltigen Verbindungen, um neue Mittel gegen Krebs zu finden. Der Erfolg gibt ihnen recht: Einige wirken. Die aktuelle Ausgabe der "Nachrichten aus der Chemie" stellt neue Wirkstoffe vor, die Metalle enthalten und die teilweise bereits am Patienten erprobt werden.

    Cisplatin ist ein effektives Medikament gegen Krebs und wirkt aufgrund von Platinionen. Es ist seit Jahrzehnten in der Chemotherapie etabliert und rettete den Radsportprofi Lance Armstrong vor dem Tod durch Hodenkrebs. Jedoch verursacht der Wirkstoff starke Nebenwirkungen und es treten Resistenzen auf, insbesondere, wenn die Therapie länger dauert. Wissenschaftler suchen daher nach Alternativen zu Cisplatin, die genauso wirksam sind, aber weniger Nachteile haben.

    Bei den Metallen muss es sich jedoch nicht unbedingt um Platin handeln. Die Wissenschaftler ersetzen Platin durch Ruthenium, Cobalt oder Gold, um zu neuen Wirkstoffen zu gelangen. Viele dieser metallhaltigen Medikamente wirken dabei ganz unterschiedlich gegen Krebs: Sie hemmen beispielsweise Enzyme, rufen den Zelltod hervor oder hindern den Tumor daran, sich in andere Organe auszubreiten. Ein neu entwickelter rutheniumhaltiger Wirkstoff namens Nami-A hemmt die Neubildung von Blutgefäßen. Indem er so die Versorgung des Tumorgewebes mit Nährstoffen unterdrückt, hungert er den Tumor buchstäblich aus.

    Den aktuellen Stand der Forschung zu metallhaltigen Medikamenten fasst die Juni-Ausgabe der "Nachrichten aus der Chemie" zusammen. Der Autor Ingo Ott, Juniorprofessor für pharmazeutische und medizinische Chemie an der TU Braunschweig, stellt einige der neuen Wirkstoffe im Detail vor und beschreibt ihre Wirkungsweise. Die PDF-Datei gibt es bei der Redaktion der "Nachrichten aus der Chemie" unter nachrichten@gdch.de.

    Nahezu 80.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den "Nachrichten aus der Chemie" über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.


    Weitere Informationen:

    http://www.gdch.de/nachrichten "Nachrichten aus der Chemie"
    http://www.gdch.de/taetigkeiten/nch/jg2009/h06_09.htm Das Juniheft der "Nachrichten aus der Chemie"


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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