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31.08.2009 09:21

Rauchverbote senken Herzinfarktrate

Christiane Limberg Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Europäischer Kardiologenkongress 2009 in Barcelona

    Barcelona/Düsseldorf, 31. August 2009 - Nach Einführung des allgemeinen Rauchverbots in öffentlichen Räumen in Island im Juni 2007 kam es unter männlichen Nichtrauchern zu einem Rückgang an akuten Herzereignissen um 21 Prozent. Das berichtete heute ein isländisches Forscherteam um Thorarinn Gudnason beim Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in Barcelona. Ein bisher ungeklärter Umstand: Bei Frauen konnte kein solcher Rückgang beobachtet werden.

    Dass sich allgemeine Rauchverbote sehr rasch und nicht nur langfristig positiv auf die Herzgesundheit der Bevölkerung auswirken, haben auch Studien aus Italien, Irland und Schottland gezeigt. Rauchen trägt nicht nur zu chronischen Gesundheitsschäden bei. Tabakrauch kann auch an akuten Problemen in den Herzgefäßen beteiligt sein, so zum Beispiel an der Bildung von Blutgerinnseln, die die Gefäße verschließen und zum gefährlichen akuten Herzinfarkt führen.

    Die isländische Studie konzentrierte sich auf Nichtraucher und zeigt auf, wie sehr Rauchverbote im öffentlichen Raum auch zur Vermeidung von akuten Herzproblemen aufgrund von Passivrauchen beitragen können. "Eine Reduktion von akuten Herzinfarkten um 21 Prozent entspricht einer Rate, die sonst nur mit hochpotenten kardiovaskulären Therapien erreicht werden kann", sagt Studienleiter Dr. Gudnason. "Warum es hier unseren Daten zufolge Unterschiede nach Geschlecht gibt, ist noch nicht geklärt und bedarf weiterer Untersuchungen."

    "Seit das Rauchen in immer mehr europäischen Ländern aus dem öffentlichen Leben verschwindet, liegen uns auch immer mehr Daten über die positiven Effekte solcher gesetzlicher Maßnahmen für die Herzgesundheit vor", kommentiert Prof. Dr. Eckart Fleck von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) die aktuelle Studie. "Es geht hier nicht nur um die Vermeidung chronischer Schäden, sondern auch akuter Erkrankungen, und zwar bei Nichtrauchern genauso wie bei Rauchern. Deshalb sind möglichst weitreichende Rauchverbote aus gesundheitspolitischer Sicht so wichtig, wenn das auch nicht von allen leicht eingesehen wird."

    Quelle: Gudnason et al, Smoking bans linked to an immediate decline in acute coronary syndrome; ESC 2009 Abstract No 978.

    Kontakt:
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
    Pressestelle
    Prof. Dr. Eckart Fleck / Christiane Limberg
    Achenbachstr. 43, 40237 Düsseldorf
    Tel.: 0211 / 600 692 - 61; E-Mail: limberg@dgk.org
    Roland Bettschart, Dr. Birgit Kofler - B&K Medienberatung
    Mobil: 0043 676 6368930

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 7000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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