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14.10.2009 18:17

Mehr Studienanfänger - Universität Leipzig startet erfolgreich ins neue Semester

Caroline Kieke Pressestelle
Universität Leipzig

    Der Andrang auf die Universität Leipzig ist auch in diesem Jahr ungebrochen. Mehr als 26.000 Interessenten haben sich für ein Studium an Deutschlands zweitältester Universität beworben, 6.000 mehr als im Vorjahr. Zum Wintersemester 2009/10 begrüßt die Hochschule 6.389 Studienanfänger (1. Fachsemester), knapp 1.000 mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Erstimmatrikulierten erhöht sich auf 4.308 (WS 2008/09: 4.245).

    Rektor Prof. Dr. Franz Häuser hieß bei der Immatrikulationsfeier im vollbesetzten Gewandhaus die Erstsemester des 600. Studienjahrganges herzlich willkommen. Höhepunkt der akademischen Feierstunde war die Vergabe des Wolfgang-Natonek-Preises, des Theodor-Litt-Preises und des DAAD-Preises.

    Die Universität zählt gegenwärtig exakt 27.096 Studierende in 141 Studiengängen. Hohe Studienanfängerzahlen gibt es in diesem Jahr unter anderem in den Studiengängen Lehramt (polyvalenter Bachelor), Anglistik (BA), Chemie (BA), Geschichte (BA), Sportwissenschaft (BA), Wirtschaftswissenschaften (BA) und Rechtswissenschaft (Staatsexamen). Von den im 1. Fachsemester eingeschriebenen 6.389 Studierenden studieren unter anderem 2.978 Bachelor und 877 Master, 559 stammen aus dem Ausland und 677 aus Westdeutschland (Vorjahr: 428).

    Prof. Dr. Franz Häuser begrüßte die neuen Studierenden an der Universität herzlich zur Immatrikulationsfeier. Er betonte, ein Studium sei trotz aller Hürden und Herausforderungen noch immer der beste Garant für einen guten Arbeitsplatz. "Auf die gegebene Arbeitsmarktsituation bereitet das Leipziger Studienmodell in optimaler Weise vor." Probleme beim Umsetzen des Bologna-Prozesses ließ er dabei nicht unerwähnt. "Deswegen bemühen uns intensiv darum, die Studienreform, da wo sie hakt, zu reformieren", schloss Rektor Häuser an.

    Der StudentInnenRat (StuRa) wandte sich mit der energischen Aufforderung an die Erstsemester, sich für ihre Bedürfnisse im studentischen und außeruniversitären Leben zu engagieren. Sprecher Bastian Lindert unterstrich: "Alle haben die Möglichkeit, sich einzubringen. Nur wo Studierende den Mund aufmachen, kann sich etwas verändern."

    In seiner Festrede unter der Überschrift "Als alumnus im globalen Wandel" erinnerte der Direktor des Zoos Leipzig, Dr. Jörg Junhold, mit persönlichen Worten an seine Studienzeit an der Universität Leipzig. Er mahnte, Studentenproteste oder kritische Anmerkungen wie vom StuRa während der Immatrikulationsfeier seien in der DDR nicht denkbar gewesen. Freier Geist und freie Meinung seien nicht verfassungsrechtlich geschützt gewesen. An die Erstsemester gewandt sagte er: "Halten Sie dieses hohe demokratische Gut in Ehren."

    Zur Immatrikulationsfeier sind auch in diesem Jahr drei bedeutende Preise vergeben worden.

    Wolfgang-Natonek-Preis: Gerald Eisenblätter, Thomas Seifert

    Für hervorragende Leistungen und besonderes gesellschaftliches Engagement zeichnet die Vereinigung von Förderern und Freunden der Universität Leipzig in diesem Jahr Gerald Eisenblätter und Thomas Seifert aus. Beide erhalten zu gleichen Teilen den zum 13. Mal vergebenen Wolfgang-Natonek-Preis, der mit je 2.500 Euro dotiert ist. "Sie haben sich über mehrere Jahre vor allem für universitätsweite Themen und Aufgaben engagiert", begründete die Jury ihre Wahl.
    Gerald Eisenblätter, Student der Fakultät für Chemie und Mineralogie, vertritt seit 2004 die Studentenschaft im Senat. Er setzte sich besonders für eine studentengerechte Umsetzung der Studienreform an der Universität ein. Dabei beeindruckte er mit "hoher Sachkompetenz, Zuverlässigkeit und Sorgfalt beim Einrichten der neuen Studiengänge," bescheinigt ihm die Jury. Außerdem wirkte Eisenblätter als Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften an der Novellierung des Sächsischen Hochschulgesetzes mit.
    Thomas Seifert, Student der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, ist in verschiedensten Gremien der studentischen Selbstverwaltung aktiv: im Plenum und als Kulturreferent im StudentInnenRat sowie im Akademischen Senat. Das von Seifert initiierte Baumpatenschaftsprojekt "600 Bäume zum 600. Jubiläum der Universität Leipzig" fand und findet weit über die Universität hinaus Beachtung und Anerkennung.

    Der Preis erinnert an den studentischen Politiker und späteren Lehrer Wolfgang Natonek (1919-1994). Er prägte als Studentenratsvorsitzender von 1947 bis 1948 die Leipziger Studentenschaft und wurde wegen seines Widerstands gegen die entstehende DDR von der sowjetischen Besatzungsmacht zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

    Theodor-Litt-Preis: Prof. Dr. Thomas Lenk

    Der Theodor-Litt-Preis geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Thomas Lenk, Professor für Finanzwissenschaft an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und Direktor des Zentrums für internationale Wirtschaftsbeziehungen der Universität Leipzig. Die Jury ehrt den Hochschullehrer und Forscher für seine "authentische, ansprechende und innovative Lehre auf der Grundlage einer exzellenten und praxisnahen Forschung". Rektor Häuser unterstrich den Pioniergeist des Preisträgers beim Einsatz moderner Methoden wie Planspielen und E-Learning. Er ergänzte: "Seine Lehrveranstaltungen gehören damit zu den meistbesuchten der gesamten Fakultät."

    DAAD-Preis: Walid Abd el Gawad
    Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für ausländische Studierende geht in diesem Jahr zum ersten Mal an einen Studierenden aus dem arabischen Kulturraum. Prof. Dr. Franz Häuser: "Walid Abd El Gawad bereichert mit seinem vorbildlichen sozialen und kulturellen Engagement verschiedene universitäre Initiativen." Herausragendes Engagement zeigte Abd El Gawad bei der Mitarbeit am Hörbuch "Der Koran" und als wissenschaftlicher Übersetzer. Ehrenamtlich wirkt er unter anderem in der Internationalen Doktorandeninitiative und als ein Repräsentant der Leipziger Muslime im interreligiösen Dialog in Stadt und Universität. Abd El Gawad, geboren in Kairo, promoviert seit 2008 am orientalischen Institut zum Thema "Akzeptanz- und Abgrenzungsmechanismen im modernen islamischen Diskurs Ägyptens im 20. Jahrhundert". 2003 bis 2007 studierte der Preisträger an der Universität Arabistik und Orientalische Philologie.

    Musikalisch eingerahmt wurde die Begrüßung der "Neuen" unter der Studierendenschaft vom Leipziger Universitätschor, dem Universitätsorchester und der Unibigband unter Leitung von Universitätsmusikdirektor David Timm.

    Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Pressesprecher der Universität Leipzig
    Tobias D. Höhn
    +49 341 97-35021
    hoehn@uni-leipzig.de


    Bilder

    DAAD-Preisträger Walid Abd El Gawad
    DAAD-Preisträger Walid Abd El Gawad
    Pressestelle/Fotograf: Stephan Flad
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    Natonek-Preisträger und Rektor: (v.l.) Thomas Seifert, Gerald Eisenblätter
    Natonek-Preisträger und Rektor: (v.l.) Thomas Seifert, Gerald Eisenblätter
    Pressestelle/Fotgraf: Stephan Flad
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    DAAD-Preisträger Walid Abd El Gawad


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