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01.02.2010 15:46

Feierliche Übergabe der Fragebögen Martha Muchows

Viola Griehl Pressestelle
Universität Hamburg

    Original-Dokumente der Psychologin und Lehrerin entdeckt

    Die Fragebögen von Martha Muchow galten lange Zeit als verschollen; die Forscherin am damaligen Psychologischen Laboratorium veröffentlichte 1928 Fragebögen zum Thema "magische Alltagspraktiken" bei Jugendlichen und Erwachsenen in der Zeitschrift für pädagogische Psychologie und Jugendkunde. Privatdozentin Dr. Meike Watzlawik von der TU Braunschweig hat die Originale während eines Forschungsaufenthaltes an der Clark University, MA USA, gefunden und wird die Fragebögen der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft (EPB) feierlich überreichen

    am Donnerstag, dem 4. Februar 2010, von 16.00 bis 18.00 Uhr,
    am Fachbereich Erziehungswissenschaft, Raum 424,
    Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg.

    Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu der Veranstaltung herzlich eingeladen.

    Die Fragebögen werden in die Martha-Muchow-Bibliothek der Fakultät EPB aufgenommen und stehen dann der Forschung zur Verfügung.

    Das Grußwort spricht der Dekan der Fakultät EPB, Prof. Dr. Karl Dieter Schuck; die beabsichtigte Aufstellung in der Martha-Muchow-Bibliothek erläutert Bibliotheksleiter Hans-Georg Krüger. Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland spricht über "Hamburg als Heimat der Arbeiten Martha Muchows" und Dr. Meike Watzlawik hält einen Vortrag zum Thema "Do you believe in magic? Die Bedeutung magischen Denkens im Alltag". Im Anschluss gibt es einen Imbiss und die Möglichkeit zum Gespräch.

    Martha Muchow wurde am 25.9.1892 geboren und war von 1913 an Lehrerin an verschiedenen Schulen, besuchte aber gleichzeitig schon Veranstaltungen des Psychologischen Laboratoriums, einer der Einrichtungen, aus denen 1919 die Neugründung der Universität Hamburg hervorging. Dort studierte sie als eine der ersten Frauen Psychologie, Philosophie, deutsche Philologie und Literaturgeschichte. 1923 schloss sie das Studium mit ihrer Promotion "Studien zur Psychologie des Erziehers" summa cum laude ab und forschte fortan unter William Stern am Psychologischen Laboratorium. 1930 wurde sie zum Wissenschaflichen Rat am Psychologischen Institut ernannt und fand auch international mit ihrer Forschungsarbeit Anerkennung. Die Enthebung William Sterns aus seinen Ämtern durch die Nationalsozialisten 1933 führte dazu, dass Martha Muchow das Psychologische Institut kommissarisch leitete. Nach Denunzierungen und der Übernahme des Psychologischen Instituts durch Nationalsozialisten wurde Martha Muchow in den Schuldienst entlassen. Unmittelbar darauf unternahm Martha Muchow am 27.9.1933 einen Selbstmordversuch, an dessen Folgen sie am 29.09.1933 starb.

    Mit der Namensgebung der Bibliothek der Fakultät EPB als Martha-Muchow-Bibliothek am 31.01.2007 wurde im Sinne der Universität Hamburg eine Persönlichkeit geehrt, die aufgrund ihrer Forschung und ihres Wirkens eng mit den drei Fachbereichen der Fakultät verwoben ist, und eine Wiedergutmachung angestrengt, die das erlittene Unrecht an Martha Muchow in Erinnerung ruft.

    Ausführliche Informationen zu Leben und Arbeit von Martha Muchow sind in der Laudatio an Martha Muchow von Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland nachzulesen unter:

    http://life.epb.uni-hamburg.de/files/muchow_laudatio_faulstich_wieland_2007.pdf.

    Für Rückfragen:

    Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland
    Fachbereich Erziehungswissenschaft
    Tel.: 040-4 28 38-21 57
    E-Mail: H.Faulstich-Wieland@uni-hamburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Psychologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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