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16.08.2010 08:49

Neue Erkenntnisse ermöglichen effektiveres Fischfutter

Helena Aaberg Information Office
University of Gothenburg

    Durch neue Erkenntnisse darüber, was im Körper bei der Nahrungsaufnahme von Fischen geschieht, lässt sich besseres Fischfutter herstellen. Forscher der Universität Göteborg hoffen, damit einen Beitrag zu einer effektiveren Wasserwirtschaft leisten zu können. Langfristig wird es möglich, die Verfügbarkeit von gezüchtetem Fisch zu erhöhen, was zu einer besseren Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung führen kann.

    Forscher Henrik Seth vom Institut für Zoologie der Universität Göteborg hat mit seinen Studien dazu beigetragen, unser Verständnis darüber zu verbessern, was im Körper nach einer unserer häufigsten Beschäftigungen überhaupt abläuft – nämlich nach dem Essen.
    Seit langem ist bekannt, dass bei der Nahrungsaufnahme mehrere Veränderungen im Körper stattfinden, u. a. kommt es zu einer verstärkten Magen-Darm-Durchblutung. Dies trifft sowohl auf den Menschen als auch auf andere Säugetiere zu – aber eben auch auf Fische. Man weiß jedoch bisher noch relativ wenig darüber, welche Signale diese Veränderungen auslösen und wie die Steuerung abläuft. Sowohl die Menge der Nahrung als auch ihre chemische Zusammensetzung sind von Bedeutung dafür, wie der Körper reagiert.
    „Es ist nicht nur die Durchblutung, die von der chemischen Zusammensetzung beeinflusst wird, sondern auch der Energieverbrauch des Magens und Darmes, und zwischen diesen Faktoren besteht vermutlich ein Zusammenhang”, so Henrik Seth.
    Steigt der Energieverbrauch des Magen-Darm-Trakts, ist auch eine intensivere Durchblutung notwendig, um das aktive Gewebe mit Sauerstoff und Nahrung zu versorgen.
    „Die vermehrte Durchblutung ist zudem wichtig, um die absorbierten Nährstoffe so abzutransportieren, so dass sie anschließend genutzt werden können, um die verschiedenen Körperteile mit Nahrung zu versorgen sowie verschiedene Gewebe aufzubauen und zu reparieren”.
    Die Ergebnisse der Forschung von Henrik Seth zeigen, dass auch Teile des Nervensystems der Fische an dieser Steuerung beteiligt sind. Gleichzeitig haben verschiedene Hormone wie beispielsweise Cholecystokinin die Möglichkeit, die Steuerung je nach Zusammensetzung der Nahrung zu beeinflussen.
    Vor allem könnten weitere Erkenntnisse auf diesem Gebiet dazu führen, dass man zukünftig Fischfutter herstellt, das weniger Energie benötigt, die Nahrung zu zersetzen und zu absorbieren.
    „Damit könnte man möglicherweise das Wachstum der gezüchteten Fische anregen, was wiederum in der Fischzucht zu einer stark verbesserten Effizienz mit geringeren Energieverlusten beitragen würde. Die effizientere Nutzung unsere Nahrungsquellen wird sich angesichts des ständigen Wachstums der Weltbevölkerung als immer wichtiger erweisen“, unterstreicht Henrik Seth abschließend.

    Ansprechpartner:
    Henrik Seth, Institut für Zoologie, Universität Göteborg
    +46 31-786 34 85
    +46 707-22 30 49
    H.Seth@zool.gu.se

    Journal: Am J Physiol Regul Integr Comp Physiol. 298, R1240-1248. 2010 Feb 17.
    Title: Cholecystokinin (CCK) as a potential regulator of cardiac function and postprandial gut blood flow in rainbow trout (Oncorhynchus mykiss).
    Authors: Seth H, Gräns A, Axelsson M. (2010)


    Weitere Informationen:

    http://gupea.ub.gu.se/handle/2077/22030 - Dissertation


    Bilder

    Henrik Seth an einem primitiven Operationstisch, wo kleinere chirurgische Eingriffe an Fischen möglich sind, um Messinstrumente einzusetzen. Forschung auf Grönland.
    Henrik Seth an einem primitiven Operationstisch, wo kleinere chirurgische Eingriffe an Fischen mögli ...
    Universität Göteborg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Henrik Seth an einem primitiven Operationstisch, wo kleinere chirurgische Eingriffe an Fischen möglich sind, um Messinstrumente einzusetzen. Forschung auf Grönland.


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