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07.12.2010 17:07

Stätte des Wissens: Ein historisch-kritischer Rückblick auf 40 Jahre Universität Augsburg

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Augsburg - Am 16. Oktober 2010 jährte sich die Eröffnung der Universität Augsburg zum vierzigsten Mal. Dies gab Historikern der Universität Anlass, gemeinsam mit externen Autoren und Zeitzeugen in dem pünktlich zum Jubiläum erschienenen Band "Stätte des Wissens. Die Universität Augsburg 1970-2010" auf den inneren und äußeren Wandel der schwäbischen Alma Mater und ihres Umfeldes kritisch zurückzublicken und damit zugleich ein Fallbeispiel des Wegs einer Universitätsneugründung der 1960/70er Jahre in die Gegenwart zu geben.

    Architektonisch hat die höchste Bildungsinstitution Bayerisch-Schwabens ihre vorerst gültige Grundgestalt angenommen. Die Gründergeneration - sowohl auf der Professoren- als auch auf der Mittelbau- und der Verwaltungsebene - ist schon fast vollständig durch neue Kräfte ersetzt. Die Zahl der Studierenden dürfte sich mittelfristig auf einem nochmals erhöhten, den heutigen Umfang (16.000) aber nicht mehr dramatisch übersteigenden Niveau einpendeln. Die europäisch, national und freistaatlich-bayerisch vorgegebenen Hochschulreformen haben die universitären Strukturen und Prozesse grundlegend umgestaltet.

    Ort der Wissensgenerierung, -fixierung und -vermittlung

    Wie die Universität Augsburg haben innerhalb und außerhalb der Bundesrepublik viele der universitären Neugründungen der 1960er Jahre diese Wandlungsprozesse wahrgenommen und sich deshalb entschieden, bereits zur vierzigsten Wiederkehr ihrer Gründung in einer Jubiläumsschrift Rückschau zu halten. Konzeptionell unterscheiden sich die dabei eingeschlagenen Wege allerdings deutlich. Manche dieser Schriften ähneln noch sehr den herkömmlichen Lösungen einer Verbindung von Institutionen- und Professorengeschichte. Andere orientieren sich bereits stärker an den Vorschlägen der aktuellen Universitätsgeschichte: Sie beziehen nicht nur die Geschichte der Studierenden und des wissenschaftsstützenden Personals angemessen ein, sondern sie fassen "Universität" auch und vor allem als "Stätte des Wissens", der Wissensgenerierung, -fixierung und vermittlung also, auf, um sie entsprechend zu erforschen und darzustellen. "Wir haben uns bewusst für diese aktuelle Perspektive entschieden", so Dr. Werner Lengger, Leiter des Universitätsarchivs Augsburg, der die "Stätte des Wissens" gemeinsam mit Dr. Stefan Paulus und Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber (beide Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg) herausgegeben hat.

    Komplexe Vor-, Gründungs- und Entwicklungsgeschichte

    Vor dem Hintergrund der reichen Wissenschaftstradition Augsburgs und Bayerisch-Schwabens widmen sich die Autoren der komplexen Vor-, Gründungs- und Entwicklungsgeschichte der fünften bayerischen Landesuniversität im Rahmen der bayerischen und bundesrepublikanischen Bildungs- und Infrastrukturpolitik der 1960er und 1970er Jahre. Obgleich die Universität Augsburg auch nach ihrer Gründung noch ein Schauplatz teils erbitterter hochschulpolitischer Auseinandersetzungen blieb, entwickelte sie sich über die Jahrzehnte hinweg dennoch zu einer international angesehenen "Stätte des Wissens".

    Architektonische Gestalt

    Neben den historischen Hintergründen und Entwicklungen liegt ein Schwerpunkt des Bandes auf der architektonischen Gestalt der Universität von ihren Anfängen in angemieteten Provisorien, von denen die Universität Augsburg wie kaum eine andere Universitätsneugründung über viele Jahre geprägt war, bis hin zu den aktuellen Neubauten auf dem Universitätscampus.

    Illustrative Zeitzeugenberichte

    Abgerundet wird der Band durch illustrative Zeitzeugenberichte, unter anderem des Augsburger Gründungspräsidenten Prof. Dr. Louis Perridon sowie des langjährigen bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Hans Maier.
    ________________________________

    Werner Lengger, Stefan Paulus, Wolfgang E. J. Weber (Hg.): Stätte des Wissens. Die Universität Augsburg 1970-2010. Traditionen, Entwicklungen, Perspektiven, Regensburg 2010, Verlag Schnell & Steiner, 352 S., 100 Farb- und 50 s/w-Abbildungen, ISBN 978-3-7954-2229-5, 19,90 Euro
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    Aus dem Inhalt:

    Traditionen und Brüche: Wissen und Bildung in Augsburg und Bayerisch-Schwaben vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert
    • Rolf Kießling: Bildungs- und Wissensstandort Augsburg. Von den mittelalterlichen Stiftsbibliotheken bis zur ‚Augsburger Akademie‘ der Nachkriegszeit
    • Helmut Gier: Wissen und Bildung in der Region Bayerisch-Schwaben in der Neuzeit
    • Werner Lengger: Das Problem mit der Tradition, oder: Wird die Universität Augsburg wirklich erst 40 Jahre alt?

    Zur Gründungs- und Frühgeschichte der Universität Augsburg
    • Stefan Grüner: Vom Ort einer Universitätsgründung. Bildungsboom und Hochschulpolitik in Westdeutschland während der 'langen' 1960er Jahre
    • Werner Lengger: Eine Universität für Augsburg!? Stationen und Aspekte einer hürdenreichen Gründungsgeschichte
    • Wolfgang E. J. Weber: Zwischen Reform und Tradition: Der Kampf um die Verfassung der Universität und die Anfänge des universitären Lebens

    Vom Provisorium zum Campus: Planungs- und Baugeschichte
    • Werner Lengger: Die Universität vor und neben dem Campus: Provisorische Standorte
    • Stefan Paulus: "In ihrer konzentrierten Schlichtheit vorbildlich": Die ehemalige Pädagogische Hochschule Augsburg
    • Stefan Paulus: Die Universität Augsburg zwischen Integration und Isolation: Standortdiskussion und Campus-Konzept
    • Klaus Tragbar: Eine kleine Stadtbaugeschichte der Universität Augsburg

    Vom Ausbau zur Transformation: Die Entwicklung der Universität Augsburg seit den 1980er Jahren
    • Wolfgang E. J. Weber: Weichenstellungen und Innovationen im ausgehenden 20. Jahrhundert
    • Wolfgang E. J. Weber: Grundlegungen der Gegenwart: Ein Ausblick

    Universität, Stadt, Region
    • Karl Filser: Die schwäbische Alma Mater – intellektuelles Kraftzentrum und Standortfaktor für Stadt und Region

    Erinnerungen und Perspektiven
    • Herbert Lippmann: Student der ersten Stunde in Augsburg anno 1970
    • Bernd Wißner: Allem Anfang wohnt ein Zauber inne
    • Lutz von Rosenstiel: Die Gründungsphase der Universität Augsburg: Ein Aufbruch
    • Louis Perridon/Werner Lengger: Erinnerungen des Gründungspräsidenten: Ein Interview
    • Hans Maier: Augsburg und seine Universität – Erinnerungen


    Bilder

    Mit dem 352-seitigen Band "Stätte des Wissens" haben ...
    Mit dem 352-seitigen Band "Stätte des Wissens" haben ...

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    ... (v.l.) Werner Lengger, Stefan Paulus und Wolfgang E. J. Weber die erste historisch-kritische Darstellung der Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Universität Augsburg herausgegeben.
    ... (v.l.) Werner Lengger, Stefan Paulus und Wolfgang E. J. Weber die erste historisch-kritische Dar ...
    Fotos: privat und UBA-Fotostelle
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Mit dem 352-seitigen Band "Stätte des Wissens" haben ...


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    ... (v.l.) Werner Lengger, Stefan Paulus und Wolfgang E. J. Weber die erste historisch-kritische Darstellung der Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Universität Augsburg herausgegeben.


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