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24.10.2001 15:26

Universität und Dortmund-Stiftung zeigen Zukunft mit Mikrostrukturen

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Zukunft schaffen - dieses Ziel wollen die Universität Dortmund und die Dortmund-Stiftung gemeinsam angehen. Am heutigen 24. Oktober präsentieren sie in der Bürgerhalle des Rathauses Forschung, Entwicklung und wirtschaftliche Anwendung ein Zukunftsfeld, von dem man sich in Dortmund viel verspricht: die Mikrosystemtechnologie.

    Drei Vorträge von namhaften Experten und die gemeinsame Diskussion beleuchten die wichtigsten Facetten der Mikrosystemtechnologie unter regionalen und internationalen Aspekten. Dr. Wilfried Materna als stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstandes und Rektor Prof. Dr. Albert Klein machen in ihren Grußworten deutlich, dass es darum geht, im Dialog von Wissenschaft und Wirtschaft ein besonderes Innovationsfeld für den Strukturwandel der Region in den Blick zu nehmen.
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    Neyer: Schnelle Computer und hochempfindliche Analysen

    Prof. Dr. Andreas Neyer berichtet über "Mikrostrukturen aus Kunststoff für die Telekommunikation und die Bio-Industrie". Das Design und die Herstellung von Mikrostrukturen auf Plastikchips gehören zu den Forschungsschwerpunkten des Arbeitsgebietes Mikrostrukturtechnik, das Neyer an der Universität Dortmund leitet. Eingesetzt werden die Mikrostrukturen beispielsweise als Lichtwellenleiter zur optischen Datenübertragung in Computern oder als Flüssigkeitsleiter zur hochempfindlichen Analyse von Flüssigkeiten in der Medizin oder der Umwelttechnik.

    Die Übertragung von Daten mit Lichtwellen ist der herkömmlichen elektrischen Übertragung überlegen, sie läuft wesentlich schneller ab und ist weniger störanfällig. Optische und elektrische werden im Labor von Professor Neyer aber auch in einer einzigen Komponente miteinander verbunden, um alte und neue Technik optimal zu nutzen. Beim Einsatz in den Hochleistungscomputern der Wetterforschung, der Flugsicherung oder der Internetknoten wird so eine früher kaum vorstellbare Geschwindigkeit entwickelt.

    Weiterer Schwerpunkt auf Neyers Arbeitsgebiet ist die Entwicklung und Herstellung biochemischer Analysechips. Diese checkkartengroßen Plastikchips sind von feinsten Kanälen durchzogen, die mit den zu analysierenden Flüssigkeiten gefüllt sind. Mikroelektroden setzen die Kanäle unter Spannung. Die Trennung und Analyse der verschiedenen, in der Flüssigkeit enthaltenen Stoffe geschieht durch den Effekt der Kapillarelektrophorese. Die empfindlichen Analysechips sind beispielsweise geeignet, Spuren von Schadstoffen in Nahrungsmitteln zu erkennen. Neyers Vortrag stellt die Herstellung und den Nutzen solcher Plastik-Mikrochips dar.
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    Lambeck: Gemeinsam den Weg vom Labor zum Markt finden

    Professor Dr. Paul Lambeck von Dortmunds Partnerhochschule im niederländischen Twente arbeitet seit 1984 an Integrierten optischen Entwicklungen für die Telekommunikation und für Messgeräte. Er berichtet in einem englischsprachigen Vortrag über die Entwicklung der Mikrosystem-Technologie für optische Anwendungen, sprich für die schnelle Datenübertragung mit Lichtwellen. Vor allem von der optischen Telecommunikation geht nach Lambecks Erfahrung einer großer Nachfrage-Schub für die Erforschung und Entwicklung von optischen Mikrosystemen aus. Gleichzeitig bestätigt der Experte, dass auf dem internationalen Markt die Entwicklung der optischen Telekommunikation auch große Fortschritte auf dem Gebiet der Sensor-Technik nach sich gezogen hat. Die Stärke der integrierten optischen Sensoren im Scheckkartenformat liegt nicht nur im ihrer besonderen Empfindlichkeit, sondern auch in der praktisch universellen Einsatzfähigkeit.

    Der Vortrag des Niederländers hebt die enormen Möglichkeiten hervor, in den Mikrosystemen optische, mechanische und elektrische Funktionen zu kombinieren. In der internationalen Forschung und Entwicklung arbeiten hier Hochschulen und Institute vieler Länder zusammen, um die Grundlagen zu entschlüsseln und Prototypen zu entwerfen. Hier sieht er den Anknüpfungspunkt für die Wirtschaft, das technisch Machbare in Produkte umzusetzen, die auf dem Markt eine gute Chance haben.
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    Wechsung: Anwendung zählt
    Dr. Reiner Wechsung kann im dritten Vortrag aus seiner Erfahrung als Geschäftsführer der steag microParts GmbH schöpfen. Sie ist im Technologiepark nah der Dortmunder Universität eine der wichtigsten Adressen, wenn es um "Praktische Anwendungsfelder der Mikrosystemtechnologie" geht. Wechsung lenkt den Blick auf ihre industrielle Anwendung, die die Dortmunder Wirtschaft zunehmend prägen wird. Ähnlich wie die Informationstechnik und die Logistik gehört die Mikrosystemtechnik zu den Branchen einer Zukunft, die schon begonnen hat.

    Moderator des Abends ist Prof. Dr. Ulrich Pätzold vom Institut für Journalistik der Universität Dortmund.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Maschinenbau, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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