idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.03.2011 11:36

„GestaltWandlung“ – aus jung mach alt

Evelyn Meyer-Kube Presse/Public Relations
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

    Sensibilisierung für Menschen in sozialen Berufen

    Wie fühlt sich ein Mensch, der aufgrund seines Alters oder einer Behinderung körperliche Einschränkungen oder Gebrechen aufweist, die es täglich zu meistern gilt? Und wie bringt man diese Empfindungen Bediensteten sozialer Einrichtungen näher? Fragen, mit denen sich die angehenden Sozialarbeiterinnen und -pädagoginnen Katja Steffensen (27) und Iris Meyer (41) in ihrem Projekt „GestaltWandlung“ an der Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia Hochschule auseinandergesetzt haben. Ziel des Projekts war die Entwicklung eines Seminarangebots, das Studierende des Studiengangs „Soziale Arbeit“ weitgehend in die Gefühls- und Lebenswelt von Klienten führt und quasi einen Perspektivwechsel hervorruft, der sich in der beruflichen Praxis auswirken soll.

    „Nur wer nachvollziehen kann, wie anstrengend der Alltag für jemanden ist, der sich zum Beispiel altersbedingt nur noch langsam und mit Mühe fortbewegen kann, der entwickelt mehr Verständnis für die Betroffenen als andere“, sagt Katja Steffensen. Die gelernte Erzieherin hielt sich gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Iris Meyer jeweils für etwa drei Wochen in drei unterschiedlichen sozialen Einrichtungen der Region auf. Im Vordergrund stand dabei die Begleitung der Bewohner im Alltag, um selbst die Perspektiven der Bewohner einzunehmen und sich in die Lebenswelt einzufühlen.

    Unter der Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse wurden die Erfahrungsberichte, Ergebnisse zahlreicher Selbstversuche sowie Film- und Fotomaterial von den Studentinnen zusammengefasst, ausgewertet und kürzlich im Seminar mit den Schwerpunktthemen „Behinderung, Psyche und Alter“ präsentiert. Im praktischen Seminarteil konnten die studentischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Hochschule aus dem Rollstuhl heraus erleben. Eine sogenannte Altersbrille und spezielle Ohrenschützer sorgten für das Nachempfinden einer Seh- und Hörbehinderung, Akustikübungen demonstrierten psychische Erkrankungen. Insbesondere der von der Wolfsburg AG zur Verfügung gestellte „Alterssimulationsanzug MAX“ stieß bei den Studierenden auf großes Interesse.

    Simuliert wurden im Anzug alltägliche Bewegungen wie das Gehen, Sitzen, Treppen auf- und absteigen, das Greifen nach Geldmünzen oder das Aufdrehen und Abnehmen von Verschlusskappen und vieles mehr. „Erst durch das Tragen dieses Anzugs konnten die Studierenden alltägliche Situationen eines alten Menschen wirklich nachempfinden“, berichtete Iris Meyer und Katja Steffensen ergänzt: „Anstatt Fehlverhalten und Defizite nur anzuprangern, sollten Menschen in sozialen Berufen selbst mit den Schwierigkeiten der Klienten konfrontiert werden und sie so real wie möglich empfinden, um einen besseren Zugang zu finden. Ein Seminar in dieser Art zur Sensibilisierung für Menschen in sozialen Berufen, wird in den Einrichtungen bisher nicht durchgeführt. Wir erzielten deshalb eine entsprechend große Resonanz und unsere Hinweise wurden als wertvoll eingestuft.“


    Bilder

    Studentin im Alterssimulationsanzug: Schlecht sehen, hören und greifen sind Alltagsprobleme vieler älterer Menschen
    Studentin im Alterssimulationsanzug: Schlecht sehen, hören und greifen sind Alltagsprobleme vieler ä ...

    None

    Für das Seminar wurde ein Rollstuhlparcour aufgebaut
    Für das Seminar wurde ein Rollstuhlparcour aufgebaut

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Studentin im Alterssimulationsanzug: Schlecht sehen, hören und greifen sind Alltagsprobleme vieler älterer Menschen


    Zum Download

    x

    Für das Seminar wurde ein Rollstuhlparcour aufgebaut


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).