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04.07.2011 08:15

Investitionen in saubere Energie steigen weltweit um fast ein Drittel auf 211 Milliarden Dollar

Angelika Werner Unternehmenskommunikation
Frankfurt School of Finance & Management

    Frankfurt School of Finance & Management und UNEP richten Collaborating Centre „Climate & Sustainable Energy Finance” ein

    China und die Entwicklungsländer führend bei Investitionen in regenerative Großprojekte – Deutschland führend bei Solar-Dachanlagen
    Positiver Trend bei staatlicher Forschung und Entwicklung in Erneuerbare Energien: Anstieg von mehr als 120 Prozent auf über 5 Milliarden Dollar.

    SPERRFRIST: Donnerstag, 7. Juli 2011; 15:30 Uhr

    Am Donnerstag, 7. Juli 2011, stellen die Frankfurt School of Finance & Management und UNEP (United Nations Environment Programme) den Report „Global Trends in Renewable Energy Investment 2011“ vor. Professor Dr. Ulf Moslener, Professor für Umweltökonomie & Sustainable Energy Finance an der Frankfurt School, hat ihn gemeinsam mit Bloomberg New Energy Finance sowie FS- und UNEP-Experten erstellt.

    Wir laden Sie herzlich ein zur telefonischen Pressekonferenz am Donnerstag, 7. Juli 2011, um 15:30 Uhr. Unter anderem wird Professor Moslener Rede und Antwort stehen. Die Pressekonferenz findet in englischer Sprache statt. Die Einwahldaten lauten:

    - +49 (0) 69 22224997 (aus Europa); Konferenz-ID: 131114#
    - +1 866 928 6050 (aus den USA); Konferenz-ID: 131114#

    Individuelle Interviews mit Professor Moslener arrangieren wir gerne bereits vor oder auch nach der Pressekonferenz. Bitte wenden Sie Ihre Anfragen an Angelika Werner (Tel. 069 154 008 708, mobil 0173 7250905, a.werner@fs.de)

    Der vollständige Report steht ab sofort im Internet zur Verfügung unter
    www.unep.org/Renewable _Energy_Investment
    Login: rei
    Passwort: REIabc123
    !!!bitte auf Groß- und Kleinschreibung achten!!!

    Laut des „Global Trends in Renewable Energy Investment 2011“-Berichts wurde der 32prozentige Anstieg der weltweiten Investitionen in grüne Energie von Investitionen in Windparks in China und Solarzellen auf europäischen Dächern angeführt.

    Im letzten Jahr wurde eine Rekordsumme von 211 Milliarden Dollar in Erneuerbare Energien investiert - etwa ein Drittel mehr als im Jahr 2009, in dem 160 Milliarden Dollar investiert wurden. Seit 2004 lässt sich eine Investitionssteigerung um 540 Prozent beobachten.

    Zum ersten Mal überstiegen die Investitionen der Entwicklungsländer in Erneuerbare Energien die der Industrieländer - einmal bei Ausgaben für „Kraftwerks-Größenordnungen“ und zweitens bei der Bereitstellung von Beteiligungskapital für Unternehmen im EE-Bereich.

    Für diese Vorhaben wurden in den Entwicklungsländern 72 Milliarden Dollar investiert. In den Industrieländern waren es nur 70 Milliarden Dollar. Die Situation gestaltet sich also ganz anders als noch im Jahr 2004, als sich die Investitionen in den Entwicklungsländern auf etwa ein Viertel derjenigen der Industrieländer beliefen.

    Der Londoner Wirtschaftsdienst Bloomberg New Energy Finance erstellte den Bericht für die UNEP (United Nations Environment Programme). Der Bericht ist eine der ersten Publikationen des neu gegründeten UNEP Collaboratin Centre for Climate & Sustainable Energy Finance an der Frankfurt School.

    Er wurde heute von Achim Steiner, UN Under-Secretary-General und UNEP Executive Director, und Professor Dr. Udo Steffens, Präsident der Frankfurt School of Finance & Management, vorgestellt. Beide stellten außerdem das neue UNEP Collaborating Centre „Climate & Sustainable Energy Finance“, das an der Frankfurt School angesiedelt ist, vor.

    Im Jahr 2010 war China mit einer Neuinvestitionssumme in Erneuerbare Energien von 48,9 Milliarden Dollar (einer Steigerung von 28 Prozent gegenüber 2009) weltweiter Spitzeninvestor. Aber auch in anderen Schwellenländern stiegen die Investitionen beträchtlich:

    • Süd- und Mittelamerika: Anstieg um 39 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar
    • Nahost und Afrika: Anstieg um 104 Prozent auf 5 Milliarden Dollar;
    • Indien: Anstieg um 25 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar
    • Asiatische Entwicklungsländer ohne China und Indien: Anstieg um 31 Prozent auf 4 Milliarden Dollar.

    Der Bericht zeigt auch an, dass staatliche Forschung und Entwicklung langfristig positive Auswirkungen auf den Auf- und Ausbau sauberer Energietechnologien haben. Entsprechende Investitionen stiegen um mehr als 120 Prozent auf weit über fünf Milliarden Dollar.

    Achim Steiner kommentiert: „Das anhaltende Wachstum in diesem Kernsegment der „Grünen Wirtschaft“ kommt nicht von ungefähr. Die Kombination von Regierungszielen, politischer Unterstützung und finanziellem Anschub untermauert den Aufschwung des EE-Sektors und rückt die dringend notwendige Umgestaltung unseres globalen Energiesystems in greifbare Nähe.“

    „Vor dem Hintergrund nachhaltiger Entwicklung und Armutsbekämpfung sind die UN-Klimakonferenz in Durban in diesem Jahr und der Rio+20-Gipfel in Brasilien im nächsten Jahr hervorragende Plattformen, diesen positiven Prozess hin zu einer kohlenstoffarmen, ressourceneffizienten „Grünen Wirtschaft“ zu beschleunigen und auszuweiten“, fügt er hinzu.

    „Die Finanzindustrie erholt sich noch von der jüngsten Finanzkrise“, erklärt Udo Steffens, Präsident der Frankfurt School of Finance & Management. „Die Branche engagiert sich nach wie vor intensiv im EE-Bereich. Sie ist von den Perspektiven, die sich aus Investitionen in Erneuerbare Energien ergeben, überzeugt“.

    Weiter meint er: „Die Investitionen in den Entwicklungsländern führen nicht nur zu Innovationen bei regenerativen Energietechnologien. Sie erschließen darüber hinaus neue Märkte, da First Mover-Investoren neue Geschäftsmodelle ermöglichen und Unternehmertum in den Entwicklungsländern fördern.“

    Der Bericht macht deutlich, dass die Investitionen im Jahr 2010 nicht auf allen Gebieten zunahmen: Neuinvestitionen in großangelegte EE-Projekte in Europa gingen um 22 Prozent auf 35,2 Milliarden Dollar zurück. Allerdings wurde dieser Rückgang durch einen Anstieg bei kleineren Projekten – vor allem bei Solar-Dachanlagen – bei weitem ausgeglichen.

    Michael Liebreich, Chief Executive von Bloomberg New Energy Finance, sagt dazu: „Der Boom bei kleineren Solaranlagen in Europa ist, besonders in Deutschland, größtenteils auf die Einspeisevergütung zurückzuführen sowie auf drastische Preissenkungen bei Photovoltaikmodulen (PV).“

    In Deutschland stiegen die Investitionen in Solaranlangen für Privathaushalte um 132 Prozent auf 34 Milliarden Dollar, in Italien um 59 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar, in Frankreich um 150 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar und in der Tschechischen Republik um 163 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar.

    Der Preis von Photovoltaik-Modulen pro Megawatt ist seit Mitte des Jahres 2008 um 60 Prozent gefallen, so dass Solarenergie in einer Reihe von Ländern mit viel Sonnenschein deutlich wettbewerbsfähiger wurde.

    Zum Ende des Jahres 2010 reduzierten viele Länder ihre Vergütungen von Photovoltaik. Der Umstand, dass Spanien und die Tschechische Republik für bereits in Betrieb genommene Anlagen eine rückwirkende Senkung der Einspeisevergütung ins Auge fassten, „schädigte das Anlegervertrauen“ – so der Bericht. „Andere Regierungen, beispielsweise die deutsche und die italienische, kündigten an, die Einspeisevergütung bei neuen Projekten zu senken, was angesichts stark gesunkener Technologiekosten folgerichtig war.“

    Trotzdem ist, so der Report, abzusehen, dass der Markt für kleinere Solaranlagen im Jahr 2011 stark bleibt.

    Die Kosten für Solar-, Wind- und andere Technologien werden weiter sinken, so ein weiteres Ergebnis des Berichts. Dies wird die Dominanz fossiler Energieträger in den nächsten paar Jahren zunehmend einschränken.

    Im vergangenen Jahrzehnt erwies sich die Windenergie als die am stärksten entwickelte regenerative Energietechnologie. Sie schien einen unanfechtbaren Vorsprung vor anderen Energiequellen, mit denen sie im Wettbewerb steht, zu haben.

    In den vergangenen beiden Jahren sind die Windturbinenpreise pro Megawatt um 18 Prozent gesunken. Dies spiegelt wie bei der Solarenergie den starken Wettbewerb in der Lieferkette wider.

    Bei finanziellen Neuinvestitionen in großangelegte EE-Projekte behauptete die Windenergie im Jahr 2010 mit einer Investitionssumme von 94,7 Milliarden Dollar (ein Anstieg um 30 Prozent gegenüber 2009) ihre dominante Stellung. Rechnet man allerdings Investitionen in kleinere Projekte hinzu, holte die Solarenergie mit einer Investitionssumme von 86 Milliarden Dollar im Jahr 2010 auf; dies bedeutet ein Investitionswachstum um 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den dritten Platz belegten mit einer Investitionssumme von 11 Milliarden Dollar Energiegewinnung aus Biomasse und Abfallstoffen. Vierter in der Rangliste war der Biosprit, der im Jahr 2006 mit Investitionen in Höhe von 20,4 Milliarden Dollar boomte, aber im letzten Jahr mit einer Investitionssumme von nur 5,5 Milliarden Dollar einen erheblichen Einbruch zu verzeichnen hatte.

    Die höchsten prozentualen Investitionszunahmen gab es bei kleineren Projekten; sie nahmen im Vergleich zum Jahr 2009 um 91 Prozent zu und betrugen im Jahr 2010 60 Milliarden Dollar. Nationale Budgets für Forschung und Entwicklung zu Erneuerbaren Energien wuchsen um 121 Prozent und betrugen im Jahr 2010 5,3 Milliarden Dollar, da dieser Sektor aus den Konjunkturpaketen nach der Finanzkrise zusätzliche „grüne Anschubmittel“ erhielt.

    Zwei Investitionsbereiche verzeichneten im Jahr 2010 im Vergleich zum Jahr 2009 einen Rückgang: Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage gingen Ausgaben von Unternehmen für Forschung und Entwicklung zu Erneuerbaren Energien um zwölf Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar zurück. Außerdem stellen Private Equity Funds weniger Mittel für Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien bereit: die Mittel gingen um ein Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar zurück.

    Auch die Aktienkurse sanken im Jahr 2010. Der WilderHill New Energy Global Innovation Index ging um 14,6 Prozent zurück; er entwickelte sich damit um 20 Prozent schwächer gegenüber den Indizes des breiteren Aktienmarkts. Diese Entwicklungen spiegelten Bedenken der Investoren wider, die Überkapazitäten, Kürzungen der Subventionsprogramme sowie den Wettbewerb von Kraftwerken, die mit billigem Erdgas arbeiten, betrafen.

    Die Akquisitionen im Bereich Erneuerbare Energien betrugen im Jahr 2009 66 Milliarden Dollar, im Jahr 2010 nur 58 Milliarden Dollar. Akquisitionen werden nicht als Investitionen gewertet, da hierbei Aktiva nur den Besitzer wechseln. Die zwei bedeutendsten M&A-Sparten – Firmenübernahmen und Akquisitionen von Windparks und anderweitigen Vermögenswerten – zeigten beide Rückgänge von etwa 10 Prozent.

    Laut des Berichts wirkte sich der niedrige Erdgaspreis, der fast das ganze Jahr 2010 hindurch zwischen drei und fünf Dollar pro Million BTU (British Thermal Units) schwankte, nachteilig auf das Wachstum des EE-Bereichs aus. Der Preis für Erdgas lag weit unter dem Niveau, das er in der Mitte des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts weitgehend inne hatte, bis er im Jahr 2008 mit 13 Dollar seinen Höchststand erreichte.

    „Damit hatten Energieerzeuger in den USA, aber auch in Europa und anderen Teilen der Welt, einen Anreiz, mehr Gaskraftwerke zu bauen. Außerdem beeinträchtige diese Preislage die Konditionen für Erneuerbare Energien“, so der Report.

    Die Frankfurt School of Finance & Management und UNEP richten neues Collaborating Centre ein
    Mit der Veröffentlichung des Reports stellt sich das neue UNEP Collaborating Centre „Climate & Sustainable Energy Finance“ an der Frankfurt School of Finance & Management vor. Aufgabe und Ziel ist es, kosteneffiziente Wege und Instrumente zur Reduktion von CO2-Emissionen zu entwickeln, entsprechende Investitionen in nachhaltige Energien zu mobilisieren und die jeweiligen Märkte zu stärken. Es wird mit Finanzinstitutionen zusammengearbeitet, um technisches Know-how sowie innovative Finanzierungsansätze für Unternehmen und Endverbraucher zu entwickeln.

    Kernaktivitäten des Centre sind die Übernahme von Beratungsprojekten, Aus- und Weiterbildung sowie Forschung. Damit umfasst das Centre das gesamte Aktivitätenspektrum eines modernen Think Tanks für globale Fragestellungen der Klimafinanzierung und Nachhaltige-Energie-Investititionen.

    Die Frankfurt School gehört zu den führenden europäischen Business Schools. Mit ihren Beratungs- und Trainingsprojekten zu allen Fragen der Entwicklungsfinanzierung in Entwicklungs- und Schwellenländern stärkt sie den Finanzsektor vor Ort. Das Team des „Sustainable Energy Finance Centre“ der Frankfurt School übernimmt bereits Beratungs- und Trainingsmandate zu Energieeffizienz- und Erneuerbare-Energiefragen in aller Welt.

    „Wir an der Frankfurt School of Finance & Management verfügen über fundierte Beratungserfahrungen zu allen Themen der Entwicklungsfinanzierung“, erläutert Professor Dr. Udo Steffens, Präsident der Frankfurt School. „Durch das UNEP Collaborating Centre können wir unsere Kompetenzen und unser Wissen auf die Finanzierung von Klima- und Nachhaltige-Energie-Projekten übertragen. Dabei setzen wir auf Forschung, Beratung und Bildung.“

    Ansprechpartner:
    • Nick Nuttall, UNEP Sprecher/Leiter Medien, Tel: +254-2-07623084, Mobil: +254-733-632755 / +41-79-596-5737; nick.nuttall@unep.org
    • Moira O’Brien-Malone, Leiterin Kommunikation, UNEP Division of Trade, Industry and Economics, Paris, Tel. +33-1-4437-7612, Mobil: +33-6-8226-9373; moira.obrien-malone@unep.org
    • Angelika Werner, Pressesprecherin / Leiterin Unternehmenskommunikation, Frankfurt School of Finance & Management, Tel: +49 (0) 69 154 008 708, Fax: +49 (0) 69 154 008 4708, Mobil: +49 (0) 173 7250905, a.werner@fs.de
    • Terry Collins, Tel: +1-416-538-8712, Mobil: +1-416-878-8712, tc@tca.tc


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Energie, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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