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05.07.2011 14:44

Mathematik-Fachverbände fordern leichteren Übergang von der Schule an die Hochschule

Thomas Vogt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Mathematiker-Vereinigung

Die drei größten Mathematik-Fachverbände in Deutschland setzen sich künftig gemeinsam dafür ein, den Übergang von der Schule an die Hochschule im Fach Mathematik zu verbessern. Gemeinsame Pressemitteilung von Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM) und Deutscher Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU)

Die mathematische Bildung an Schule und Hochschule lässt zu wünschen übrig: Die Hochschulen klagen, dass die mathematischen Grundkenntnisse der Studienanfänger den Anforderungen vieler Studiengänge kaum genügen. Die Bildungsministerien der Länder bemängeln zu hohe Abbrecherquoten in den MINT- Studiengängen. Und Industrie und Wirtschaft beschweren sich über unzureichende Mathematik-Kenntnisse vieler Hochschulabgänger.

Es ist dringend nötig, dass die Bildung in Mathematik an Schulen und Hochschulen besser aufeinander abgestimmt wird; dies um so mehr, als Schülerinnen und Schüler auf Gymnasien heute in den meisten Bundesländern weniger Mathematikunterricht haben, als nur wenige Jahre zuvor. Grund dafür ist die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre und die Reduzierung der Stundenzahl in Leistungskursen von fünf auf vier Wochenstunden in vielen Bundesländern. Hinzu kommt in manchen Ländern, dass in der Oberstufe die Trennung in grundlegendes und erhöhtes Niveau (früher GK und LK) aufgegeben wurde, was eine Förderung der leistungsstarken Schülerinnen und Schüler erschwert. Ausgerechnet Länder mit Vorbildfunktion wie Bayern und Baden-Württemberg haben diesen Schritt bereits vollzogen und es ist zu befürchten, dass andere Bundesländer nachziehen.

Die drei größten Mathematik-Fachverbände in Deutschland setzen sich künftig gemeinsam dafür ein, den Übergang von der Schule an die Hochschule im Fach Mathematik zu verbessern. Das beschlossen die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), die Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM) und der Deutsche Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU) kürzlich in Berlin. Ab sofort soll eine gemeinsame Kommission der drei Fachverbände die Aktivitäten und die Expertise zu aktuellen Fragen mathematischer Bildung am Übergang Schule-Hochschule bündeln. Die Kommission soll die Expertise sowohl innerhalb der Verbände als auch nach außen kommunizieren und als Ansprechpartner für die Bildungsadministration fungieren.

Bei der inhaltlichen Arbeit soll es darum gehen, Standards für den Unterricht und die Prüfungen an den Schulen zu entwickeln. Mathematische Inhalts- und Kompetenzkataloge für die Allgemeine Hochschulreife und einheitliche Regelungen für zentrale Abiturprüfungen, auch bzgl. des Einsatzes digitaler Medien, sollen erarbeitet und mit den Ländern abgestimmt werden.

Eine wichtige Aufgabe der Kommission besteht zunächst darin, eine Kommunikationsstruktur für Vertreter aus Bildungsadministration, Schule und Hochschule aufzubauen und auch weitere Fachverbände für das Vorhaben zu gewinnen. Ziel ist es, den Informationsaustausch zwischen Schulen, Hochschulen und Ministerien über die curricularen und die allgemeinen Lernbedingungen an der Schule sowie über die Studienanforderungen und Studienbedingungen an den Hochschulen deutlich zu verbessern.
Jeder der drei oben genannten Verbände hat drei Mitglieder in die ständige Kommission entsandt. Zum Sprecher der Kommission wurde Wolfram Koepf gewählt. Er ist Mathematik-Professor an der Universität Kassel und Präsidiumsmitglied der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV). Seine Stellvertreter sind Prof. Gilbert Greefrath (GDM) und Hans-Jürgen Elschenbroich (MNU). Die Geschäftsstelle der Kommission ist am DMV-Netzwerkbüro Schule – Hochschule in Berlin verortet.

Ansprechpartner

Stephanie Schiemann
Netzwerkbüro Schule – Hochschule der DMV
Institut für Mathematik
Freie Universität Berlin, Arnimallee 7
14195 Berlin
Tel.: 030 / 838-75658
E-Mail: schiemann@math.fu-berlin.de

Prof. Dr. Wolfram Koepf
Sprecher der Mathematik-Kommission Übergang Schule-Hochschule
Universität Kassel
Heinrich-Plett-Str. 40
34132 Kassel
Tel.: 0561 / 804-4207
E-Mail: koepf@mathematik.uni-kassel.de

www.dmv.mathematik.de
www.gdm.de
www.mnu.de


Bilder

Gemeinsam sind sie stark: Die drei größten Mathematik-Fachverbände in Deutschland setzen sich künftig gemeinsam dafür ein, den Übergang von der Schule an die Hochschule im Fach Mathematik zu erleichtern.
Gemeinsam sind sie stark: Die drei größten Mathematik-Fachverbände in Deutschland setzen sich künfti ...
Foto: Bernd Gonska, FU Berlin
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Wie auch immer man rechnet: Seit der Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre bleibt am Gymnasium auch weniger Zeit für die Mathematik.
Wie auch immer man rechnet: Seit der Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre bleibt am ...
Foto: Deutsche Telekom Stiftung (DTS)
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Anhang
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Ergänzung vom 06.07.2011

Bei einem der Links in der Presseinformation vom 5.7.2011 ist uns ein Fehler unterlaufen. Statt www.gdm.de muss es korrekt heißen: www.didaktik-der-mathematik.de. Mit Bitte um Entschuldigung und bestem Gruß, Thomas Vogt


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
überregional
Schule und Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch


 

Gemeinsam sind sie stark: Die drei größten Mathematik-Fachverbände in Deutschland setzen sich künftig gemeinsam dafür ein, den Übergang von der Schule an die Hochschule im Fach Mathematik zu erleichtern.


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Wie auch immer man rechnet: Seit der Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre bleibt am Gymnasium auch weniger Zeit für die Mathematik.


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