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14.07.2011 10:01

Studierende der Universität Greifswald bauen Einbaum mit prähistorischen Methoden

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Im Rahmen des Lehrprojektes "Tradition und Meer" haben Studierende des Historischen Instituts der Universität Greifswald ein prähistorisches Wasserfahrzeug nachgebaut. Sie wollten dabei nicht nur allein mit vorgeschichtlichen Methoden arbeiten, sondern auch den fertigen Einbaum in heimischen Gewässern testen.
    Die erste längere Probereise soll nun am 19. August 2011 von Greifswald nach Stralsund führen. Zuvor wird um 16:00 Uhr das Boot am Museumshafen Greifswald vorgestellt.

    Der Einbaum gehört zu den besonders langlebigen menschlichen Erfindungen: Das älteste ca. 10.000 Jahre alte Wasserfahrzeug unterscheidet sich nur wenig von einem neuzeitlichen Einbaum. So überquerte der Mensch schon in der Steinzeit das offene Meer und brachte zum Beispiel vor 6.000 Jahren die ersten Schafe und Ziegen auf die Insel Seeland.
    Eine Gruppe von dreizehn Lehramtsstudierenden der Geschichte wollte dieses geniale prähistorische Verkehrsmittel einmal praktisch kennenlernen. Da Einbäume aber nicht zur Lehrmittelausstattung einer Universität gehören, wurde der Entschluss gefasst, das Wasserfahrzeug in Eigenregie herzustellen. Das Projekt wurde mit Exkursionen nach Rügen und Schleswig vorbereitet, um den Rohstoff Feuerstein und die prähistorischen Arbeitstechniken unter Anleitung des erfahrenen Experimentalarchäologen Harm Paulsen kennenzulernen.
    In der Projektwoche der Universität Greifswald nach Pfingsten wurde dann eine sieben Meter lange Pappel mit steinzeitlichen Werkzeugen bearbeitet. In den folgenden Wochen hat das Einbaum-Team mühevoll, aber mit wachsender Erfahrung den Baumstamm ausgehöhlt. Dabei kamen dann auch Eisenäxte zum Einsatz, die seit der Zeit der Germanen verfügbar waren.

    Insgesamt investierten die Studierenden über 400 Arbeitsstunden. Neben kleinen Wunden sammelten alle Beteiligten vor allem auch Erfahrungen in der Organisation eines solchen erlebnispädagogischen Projektes. Geschichte konkret erlebbar zu machen ist eine hervorragende Möglichkeit, nicht nur Schulkinder an die Vergangenheit heranzuführen.
    In den kommenden Tagen steht nun Projektteil 2 auf dem Programm: Der Einbaum wird nicht nur hinsichtlich seiner Fahreigenschaften getestet, sondern unter anderem auch der steinzeitlich nachgewiesene Umgang mit Feuer an Bord erprobt.
    Der offizielle Stapellauf erfolgte am 12. Juli 2011.
    Nach den Erprobungsfahrten wird der Einbaum einer museumspädagogischen Einrichtung übergeben.

    Das Einbaum-Team beantwortet gern alle Fragen zur Herstellung, Fahrtauglichkeit und Bauweise.

    Weitere Informationen:
    Projekt „Tradition und Meer“
    Projektleitung: Johannes Steinkühler und Alexej Dose
    Wissenschaftliche Beratung: apl. Prof. Dr. Thomas Terberger
    Die Fotos können für redaktionelle Zwecke kostenlos heruntergeladen werden.

    Wissenschaftliche Beratung
    apl. Prof. Dr. Thomas Terberger
    Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte
    Hans-Fallada-Straße 1, 17487 Greifswald
    Telefon 03834 86-3243
    terberge@uni-greifswald.de

    Kontakt
    Johannes Steinkühler
    Telefon 0179 9780691


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-greifswald.de/index.php?id=29939 – Fotodownload


    Bilder

    Arbeit am Einbaum
    Arbeit am Einbaum
    Foto: Johannes Steinkühler
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    Der Einbaum im Wasser
    Der Einbaum im Wasser
    Foto: Johannes Steinkühler
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Arbeit am Einbaum


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    Der Einbaum im Wasser


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