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07.03.2012 12:55

Gegen Gewalt im Fußball – Sparda-Stiftung fördert Forschung zur Gewaltprävention

Andrea Wiese Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Die Sparda-Bank Hannover-Stiftung fördert die Forschung und Lehre zur Gewaltprävention und ermöglicht den Aufbau einer Kompetenzgruppe „Fankultur und Sport bezogene soziale Arbeit“ unter Leitung von Prof. Gunter A. Pilz an der Leibniz Universität Hannover. Ziel ist, die Kompetenzgruppe als nationale Forschungs-, Beratungs- und Clearing-Stelle zu etablieren. Sie wird ihr Wissen und ihre Erfahrung zu Gewaltprävention und Antidiskriminierung in Gruppen und Institutionen, die mit Sport befasst sind, sowohl in die Sportorganisationen als auch in die Politik und Polizei einbringen. Die Kompetenzgruppe hat sich vorgenommen, dafür Grundlagen und sinnvolle Umsetzungsstrategien bis hin zu ganz praktischen Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.

    Fußball ist die schönste Nebensache der Welt – leider trübt manchmal Gewalt von Fans das Vergnügen. Gewalttätige Übergriffe von sogenannten Fangruppen - sei es gegen andere Fangruppen, gegen Polizeibeamte oder völlig unbeteiligte Menschen - scheinen mittlerweile zum unschönen und völlig überflüssigen „Rahmenprogramm“ von Fußballspielen zu gehören, egal ob bei den Profis in den Bundesligen oder den Spielklassen darunter auf Amateurebene.

    Zuweilen ist es eine teure Angelegenheit für die Vereine, wenn sie wegen Ausschreitungen ihrer Fans vor leeren Rängen spielen müssen oder aus Wettbewerben ausgeschlossen werden. Manchmal werden verhängte Geldstrafen, beispielsweise für das Zünden von Feuerwerkskörpern, an die Verursacher weitergereicht, sofern diese identifiziert werden konnten. Zweifellos schaden solche Ausschreitungen dem Image eines Vereins und verängstigen Fans, die eigentlich nur den Fußball genießen möchten.

    Am besten ist daher, der Gewalt vorzubeugen, damit das Vergnügen Fußball gar nicht erst gestört wird. Dazu wurden in vielen Städten Fanprojekte ins Leben gerufen. In Hannover geschah dies bereits 1985 - das Fanprojekt ist heute aus der Fußballwelt von Hannover 96 nicht mehr wegzudenken.

    An der Leibniz Universität Hannover beschäftigt sich schon seit vielen Jahren Prof. Dr. Gunter A. Pilz mit den Themen Fankultur, Gewaltprävention, Antidiskriminierung und Integration durch Sport. Er ist der Experte in Deutschland und international, wenn es um das Thema Gewalt im Fußball geht. Keine Ausschreitung, ohne dass Prof. Pilz als Experte gefragt oder zitiert wird. Der DFB greift auf seinen Rat zurück (als Berater zu Fanverhalten und Gewaltprävention und Beauftragter für Prävention und Anti-Diskriminierung) oder die UEFA, in deren Expertenkommission „Ethics and Fair Play“ Prof. Pilz sitzt. Aber auch Fanbeauftragte einzelner Vereine oder die Polizei lassen sich von ihm schulen, wie sie Gewaltentstehung im Keim ersticken können. Von Prof. Pilz stammt auch die Idee der sogenannten „Zukunftswerkstatt Fans und Polizei – Abbau der Feindbilder“, die international (mit der Daniel-Nivel-Stiftung in Frankreich) und in Niedersachsen realisiert wurde. Prof. Pilz hat auch den Begriff der „positiven Fankultur“ geprägt. Diese basiert auf dem Verständnis für das Anliegen der Fans selbst ebenso wie auf einer permanenten Verständigung über die Rahmenbedingungen eines „besseren“ Miteinanders im Zusammensein und Zusammenwirken mit anderen sozialen Gruppen bis hin zur Polizei.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Psychologie, Sportwissenschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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