idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.07.2012 11:25

Neues Teilchen am CERN beobachtet - Physiker der Bergischen Universität Wuppertal beteiligt

Dr. Maren Wagner Pressestelle
Bergische Universität Wuppertal

    Seit zwei Jahren ist der Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN (Genf) in Betrieb. Teilchenphysiker Prof. Dr. Peter Mättig von der Bergischen Universität Wuppertal: „Jetzt schickt sich der LHC an, eine 50 Jahre alte Idee Wirklichkeit werden zu lassen.“ LHC-Physiker – unter ihnen eine große Gruppe der Bergischen Universität Wuppertal – haben jetzt ein neues schweres elementares Teilchen beobachtet. Es wiegt etwa so viel wie 133 Wasserstoffkerne. Erste Untersuchungen weisen darauf hin, dass es das sogenannte „Higgs Teilchen“ sein könnte, das elementaren Teilchen Masse gibt und für das Verständnis unseres Universums eine zentrale Rolle spielt.

    Ob das beobachtete Teilchen aber wirklich das lang erwartete Higgs ist, kann erst durch weitere, viel genauere Untersuchungen entschieden werden – es kann auch etwas völlig Neues und Unerwartetes bedeuten. „Es deutet vieles darauf hin, dass eines der großen Rätsel der Physik geklärt ist. Aber wir müssen in den nächsten Monaten und Jahren die Eigenschaften dieses neuen Teilchens genau vermessen, ehe wir es endgültig wissen“, erklärt Prof. Mättig.

    Im Dezember 2011 gab es erste Anzeichen für das neue Teilchen. „Allerdings war die Stärke des Signals zu schwach, um es eindeutig vom Rauschen zu trennen“, so Prof. Mättig. Heute wurde am CERN das Ergebnis neuer Untersuchungen mit mehr als doppelt so vielen Daten vorgestellt. Mättig: „Damit ist klar, dass es sich wirklich um ein neues Teilchen handelt.“

    Das Ergebnis wurde innerhalb großer internationaler Forschungsverbünde erzielt. Die Wuppertaler Gruppe arbeitet am ATLAS Experiment – dem größten Mess-Apparat am CERN – und hat wesentliche Beiträge zu der Beobachtung gemacht. Die Gruppe um die Professoren Dr. Peter Mättig, Dr. Wolfgang Wagner und Dr. Christian Zeitnitz hat Komponenten des ATLAS Experiments gebaut, die die Grundlage der Entdeckung bilden. Sowohl der zum Teil in Wuppertal gebaute Pixeldetektor als auch das Kalorimeter, ein Messgerät zur Bestimmung der Energie der Teilchen, für das Wuppertal spezielle Verantwortung übernommen hat, spielten bei der Identifizierung des neuen Teilchens eine wichtige Rolle. „Während der letzten Monate ist das Wuppertaler Computing Zentrum heiß gelaufen“, sagt Dr. Torsten Harenberg, Leiter des Zentrums „Unsere Ressourcen wurden bis aufs Äußerste eingespannt. Viele der für das jetzige Ergebnis benötigten Daten wurden bei uns prozessiert und gespeichert“, so Harenberg weiter.

    Wuppertaler Physiker haben nicht nur durch Messungen zu dem jetzigen Ergebnis beigetragen, sondern auch erheblich zur Untersuchung der Daten. Für die Interpretation der Daten sind die Berechnungen von Prof. Dr. Robert Harlander, Theoretischer Teilchenphysiker an der Bergischen Universität, von enormer Bedeutung. In einer der am meisten beachteten Veröffentlichungen der letzten Jahre hat er präzise einige Eigenschaften des neuen Teilchens berechnet. „Es ist ein sehr befriedigendes Gefühl, zu einer solchen Beobachtung beizutragen“, sagt Prof. Harlander.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Peter Mättig
    Telefon 0202/439-2761
    E-Mail peter.mattig@cern.ch


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).