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05.02.2014 13:10

Neues Ultraschall-Gerät ermöglicht schonende Untersuchung von Nieren- und Leberschäden bei Kindern

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Moderne Ultraschalltechnik liefert besonders präzise Bilder und erfasst gleichzeitig Gewebeveränderungen / Ultraschall könnte jungen Patienten in Zukunft schmerzhafte und belastende Untersuchungen ersparen / Dietmar Hopp Stiftung spendet dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg ein innovatives Ultraschallgerät

    Die Dietmar Hopp Stiftung hat das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg bei der Anschaffung eines hochmodernen Ultraschallgeräts mit 90.000 Euro unterstützt. Das innovative Gerät „HELX™ Evolution” der Firma Siemens, das weltweit erstmalig am Universitätsklinikum Heidelberg zum Einsatz kommt, liefert sehr genaue Bilder und gleichzeitig Informationen über Gewebeveränderungen z.B. in Nieren und Leber. Im Rahmen eines Forschungsprojektes soll nun überprüft werden, ob dieses Verfahren in Zukunft chronisch nierenkranken Kindern belastende bildgebende Diagnostik oder schmerzhafte Biopsien zum Teil ersparen kann. Zeitgleich wurde ein weiteres Gerät dieser Art an der Chirurgischen Klinik in Betrieb genommen, wo es die Diagnostik vor und nach Bauch-Operationen maßgeblich verbessert.

    Ultraschalluntersuchungen haben in der Kinderheilkunde einen sehr hohen Stellenwert, da sie eine schonende Schnittbilddiagnostik ohne Strahlenbelastung ermöglichen. „Die hohe Auflösung des neuen Geräts erleichtert die Diagnostik deutlich und kann eventuell in Zukunft einige stärker belastende Untersuchungen wie Computer- oder Magnetresonanztomographie ersetzen“, erklärt Privatdozent Dr. Jens-Peter Schenk, Chefarzt der Sektion Kinderradiologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg. Gerade die hochauflösende Computertomographie wird wegen ihrer hohen Strahlenbelastung bei Kindern so selten wie möglich eingesetzt. Kernspin-Untersuchungen dauern mindestens 30 Minuten – besonders den kleineren Patienten müssen dazu Beruhigungsmittel verabreicht, selten müssen sie sogar narkotisiert werden. Eine Ultraschall-Untersuchung dagegen ist in rund zehn Minuten erledigt, ist beliebig wiederholbar und kann im Beisein der Eltern durchgeführt werden. Beruhigungsmittel sind nicht nötig.

    Genaue Diagnostik bisher nur mit Gewebeprobe

    Zusätzlich zur üblichen Bildgebung können die Mediziner mit Hilfe des neuen Geräts Gewebeveränderungen in Nieren, Leber oder Schilddrüse besser einschätzen. Solche Veränderungen sind z.B. Entzündungen, Vernarbungen oder auch Tumoren. Dazu misst das Gerät die Ausbreitungsgeschwindigkeit der von ihm zuvor erzeugten Schwingungen im Gewebe. Diese Werte geben Hinweis auf die Steifigkeit und damit den Gesundheitszustand des Gewebes: Krankes bzw. vernarbtes Gewebe ist in der Regel weniger elastisch als gesundes.

    In einem Forschungsprojekt wollen Dr. Schenk und sein Team nun bei Kindern mit Nierenerkrankungen prüfen, ob diese sogenannte Elastographie zusammen mit der üblichen Ultraschalldiagnostik und Laborwerten Zusatzinformationen liefert und aufwendige weitere Diagnostik vermeiden kann. Häufig kann das genaue Krankheitsstadium der Niere nur durch eine Biopsie, die Entnahme eines kleinen Gewebeteils mit einer Nadel, festgestellt werden. Besonders für die Langzeitplanung der weiteren Therapie wie Dialyse und Nierentransplantation ist es wichtig, regelmäßig den Zustand der Nieren zu kontrollieren und zu sehen, in welchem Umfang das Gewebe bereits vernarbt ist. „Wenn wir dank dieser Diagnosetechnik auf einige Biopsien verzichten könnten, wäre das ein Gewinn für die Kinder“, so der Kinderradiologe. Gleiches gilt für die Nachsorge einer Transplantation: Hier könnte die neue Diagnosemethode schnell und unkompliziert Auskunft darüber geben, ob chronische Umbauprozesse in Gang sind.

    Forschungsschwerpunkt: Strahlenfreie Diagnostik für Kinder

    Die aktuelle Studie ist die Fortsetzung eines ähnlichen Projekts, mit dem die Elastographie in Heidelberg zur Diagnose von chronischen Lebererkrankungen etabliert wurde. Das dabei verwendete Gerät, dessen Anschaffung ebenfalls von der Dietmar Hopp Stiftung unterstützt wurde, misst die Elastizität des Lebergewebes mit Hilfe von leichten Druckwellen. Dadurch ist nach bisherigen Erfahrungen bei speziellen Erkrankungen eine bessere Kontrolle des Krankheitsverlaufs möglich.

    Die Kinderradiologie Heidelberg ist als Kompetenzzentrum für Pädiatrische Radiologie in Baden-Württemberg eines der wenigen Zentren in Deutschland, das auf die Diagnose von Erkrankungen im Kindesalter spezialisiert ist: Jährlich werden hier rund 25.000 Untersuchungen an ca. 12.000 Kindern und Jugendlichen vorgenommen. Die moderne technische Ausstattung erlaubt Untersuchungen bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit minimaler Strahlenbelastung. Neben der Ultraschalldiagnostik ist der Ausbau der Kernspintomographie ein weiterer Schwerpunkt der Kinderradiologie Heidelberg. Auch im Bereich der Nieren- und Lebertransplantation ist das Universitätsklinikum Heidelberg eines der führenden Zentren.

    Weitere Informationen:
    Faktenblatt zu Gerät HELX™ Evolution
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/PM_neu/2013/12_2013...

    Pädiatrische Radiologie:
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.121264.0.html

    Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie:
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.574.0.html

    Allg. Pädiatrie, Neuropädiatrie, Stoffwechsel, Gastroenterologie, Nephrologie
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/I-Allgemeine-Paediatrie-Stoffwechsel-Gastroenterologie-Nephrologie.106872.0.html

    Pressemeldung „Innovatives Ultraschallgerät kommt weltweit erstmals am Universitätsklinikum Heidelberg zum Einsatz“ vom 18.12.2013:
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/ShowSingleNews.176.0.html?&no_cache=1&...

    Kontakt:
    Privatdozent Dr. Jens-Peter Schenk
    Sektion Pädiatrische Radiologie
    Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
    Radiologische Universitätsklinik Heidelberg
    Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
    Tel.: 06221 / 56 23 29
    E-Mail: jens-peter.schenk@med.uni-heidelberg.de

    Über die Dietmar Hopp Stiftung
    Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 gegründet, um die Umsetzung gemeinnütziger Projekte zu ermöglichen. Das Stiftungsvermögen besteht aus SAP-Aktien, die Dietmar Hopp aus seinem privaten Besitz eingebracht hat.
    Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten Privatstiftungen Europas zählt, rund 330 Millionen Euro ausgeschüttet. Gefördert werden gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Sport, Medizin, Soziales und Bildung. Um kraftvoll und nachhaltig Nutzen in den vier Förderbereichen zu stiften, verwirklicht die Dietmar Hopp Stiftung ihre satzungsgemäßen Zwecke ferner durch gezielte Förderaktionen. Der Schwerpunkt der Förderaktivitäten liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit der sich der Stifter besonders verbunden fühlt. Die Dietmar Hopp Stiftung ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen, im Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar und in der Sportregion Rhein-Neckar e.V.

    Dietmar Hopp Stiftung
    Raiffeisenstraße 51
    68789 St. Leon-Rot
    T: 06227 8608550
    F: 06227 8608571
    info@dietmar-hopp-stiftung.de
    http://www.dietmar-hopp-stiftung.de

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

    Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca.
    2.200 Betten werden jährlich rund 118.000 Patienten voll- bzw.
    teilstationär und rund 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.

    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Leiterin Unternehmenskommunikation / Pressestelle
    des Universitätsklinikums Heidelberg und der
    Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 56-4536
    Fax: 06221 56-4544
    E-Mail: annette.tuffs@med.uni-heidelberg.de

    Julia Bird
    Referentin Unternehmenskommunikation / Pressestelle
    des Universitätsklinikums Heidelberg und der
    Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 56-7071
    Fax: 06221 56-4544
    E-Mail: julia.bird@med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
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    15 / 2014
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    Assistenzärztin Dr. Anke Simon und Privatdozent Dr. Jens-Peter Schenk, Chefarzt der Sektion Kinderradiologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg, mit einem Patienten beim Ultras
    Assistenzärztin Dr. Anke Simon und Privatdozent Dr. Jens-Peter Schenk, Chefarzt der Sektion Kinderra ...
    Bild: Universitätsklinikum Heidelberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Assistenzärztin Dr. Anke Simon und Privatdozent Dr. Jens-Peter Schenk, Chefarzt der Sektion Kinderradiologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg, mit einem Patienten beim Ultras


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