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19.05.2014 12:17

DFG fördert Sonderforschungsbereich Transregio 34 an der Universität Greifswald

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird den Sonderforschungsbereich Transregio 34 „Pathophysiologie von Staphylokokken in der Post-Genom-Ära“ an der Universität Greifswald vier weitere Jahre fördern. Dafür werden mehr als 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Greifswalder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten im SFB Transregio 34 bereits seit acht Jahren mit Partnern an den Universitäten Münster, Tübingen und Würzburg zusammen. Sprecherin des Sonderforschungsbereichs ist Professorin Dr. Barbara Bröker von der Abteilung für Immunologie der Universitätsmedizin Greifswald.

    Staphylococcus aureus ist ein gefährlicher Krankheitserreger; die Bakterien gehören weltweit zu den Hauptursachen von Infektionen im Krankenhaus und auch außerhalb. Zudem ist Staphylococcus aureus ein berüchtigtes Beispiel für die Antibiotika-Resistenzkrise, eine der großen Gefahren für die Gesundheit im 21. Jahrhundert. Trotz großer Anstrengungen ist es bisher nicht gelungen, wirksame Impfstoffe zum Schutz gegen diese Bakterien zu entwickeln.

    Im SFB-Transregio 34 haben sich Arbeitsgruppen aus vier Universitäten zusammengeschlossen, um mit modernsten wissenschaftlichen Methoden zur Lösung dieses Problems beizutragen. Ihre Expertisen ergänzen sich ideal: Sie liegen auf den Gebieten der funktionellen Genomforschung und Proteomanalyse von Mikroorgansimen (Greifswald) sowie der Physiologie (Tübingen) und der Infektionsbiologie von Staphylokokken (Würzburg und Münster). In Greifswald wird der Sonderforschungsbereich Transregio 34 eng mit dem im Mai 2014 neu gestarteten Graduiertenkolleg 1870 zusammenarbeiten, in dem es speziell um Infektionen der Atemwege geht. Gemeinsam bilden die Verbünde einen starken Forschungsschwerpunkt an der Universität Greifswald.

    „Es war vor acht Jahren eine geniale Idee, sich mit einem ganzen Sonderforschungsbereich, das heißt mit fast 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, auf einen Krankheitserreger zu konzentrieren und führende Arbeitsgruppen aus ganz Deutschland für dieses wichtige Thema zu gewinnen“, sagt die neue Sprecherin, Professorin Barbara Bröker. Sie hat die Aufgabe vor zwei Jahren vom SFB-Gründer Professor Michael Hecker vom Institut für Mikrobiologie und Molekularbiologie der Universität Greifswald übernommen. Er hat die DFG damals von dem Konzept überzeugt. „Gemeinsam können wir die erfindungsreichen, höchst anpassungsfähigen Bakterien von allen Seiten beleuchten und erforschen, wie das Zusammenspiel zwischen diesen Kleinstlebewesen und ihrem menschlichen Wirt funktioniert. Denn jeder von uns begegnet den Staphylokokken oft bereits in den ersten Lebensstunden. Meist verlaufen diese Begegnungen harmlos: Die Bakterien werden schnell abgetötet, oder sie besiedeln friedlich die Nase. Aber auch lebensbedrohliche Erkrankungen sind leider nicht selten. Dann ist das Immunsystem gefragt. Wir müssen noch viel über unsere faszinierenden Abwehrmechanismen dazulernen, wenn wir die Impfstoff-Forschung zum Erfolg führen wollen. Die großzügige Förderung durch die DFG wird uns hier weiter voranbringen“, erklärt Professorin Bröker.

    Die Zusammenarbeit von Experten aus ganz unterschiedlichen Fachdisziplinen ermöglicht überraschende Einblicke. Wer hätte vermutet, dass sich die Bakterien auf der Nasenschleimhaut ganz ähnlich verhalten wie im Innern von Abwehrzellen? Die Förderzusage der DFG, die nach einer zweitägigen strengen Begutachtung erfolgte, drückt nicht zuletzt die Anerkennung für die erfolgreiche, enge Zusammenarbeit in den letzten Jahren aus, die die deutsche Staphylokokkenforschung mit an die Weltspitze geführt hat. „Gemeinsam an einem Problem zu arbeiten ist nicht nur aussichtsreicher, es ist auch spannender und macht viel mehr Freude“, betont die Sprecherin. „Uns ist sehr wichtig, Begeisterung und Teamgeist an unsere jungen Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben, die in unserem Forschungsverbund ihre ersten Erfahrungen mit selbstständiger Forschung machen. Die Bedingungen für den Start in eine wissenschaftliche Laufbahn sind in einem Sonderforschungsbereich ideal“. Vierzig junge Forscherinnen und Forscher werden in den nächsten Jahren die Chance erhalten, in dem Forschungsprojekt mitzuarbeiten.

    Weitere Informationen
    Sonderforschungsbereich Transregio 34
    http://www.uni-greifswald.de/forschen/forschungsleistung/sonderforschungsbereiche/staphylokokken.html
    Sonderforschungsbereich Transregio 34 (englische Seite)
    http://www.staphaureus.org/

    Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
    Prof. Dr. Barbara Bröker
    Universitätsmedizin Greifswald
    Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin
    Ferdinand-Sauerbruch-Straße
    17475 Greifswald
    Telefon 03834 86-5595
    Telefax 03834 86-5490
    broeker@uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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